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Entscheidung fuer die Liebe

Entscheidung fuer die Liebe

Titel: Entscheidung fuer die Liebe
Autoren: Cécile Lemon
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sie rot wurde. Und dann begegnete sie Chiaras forschendem Blick. Chiara war die Einzige, der Ninas Verwirrtheit auffiel. Sie kennt mich ja auch am besten, dachte Nina und trank ihr Glas in einem Zug leer.
    „Nicht so hastig“, mahnte Heiner. „Der Abend ist noch lang und er hat noch nicht mal begonnen.“ Er tastete nach Ninas Hand und hauchte einen Kuss darauf. „Bist du glücklich?“
    „Ja“, log Nina und dachte: was ist Glück? Nicht ahnend, dass sich vor ihr schon Legionen von Dichtern und Poeten mit dieser Frage beschäftigt hatten. Glück ist für jeden etwas anderes, hatte sie mal gelesen. Was ist es für mich, fragte sich Nina und schaute Heiner an. Und zum ersten Mal stellte sie ihre Gefühle in Frage. Liebte sie ihn oder fühlte sie sich einfach nur sicher und geborgen bei ihm?
    Plötzlich lag ein Stück Torte auf ihrem Teller und Nina dachte: das bringe ich nicht hinunter. „Bitte hilf mir“, flüsterte sie Heiner zu und er half ihr. Nicht zum ersten Mal.
    „Ein winziges Stück musst du aber schon essen“, verlangte er und schob ihr ein Stück Torte in den Mund, was al le Anwesenden für eine zärtliche Liebesgeste hielten.
    Nur Chiara nicht. Chiara spürte, dass etwas nicht stimmte mit Nina. Intuition hätte Anna Borg es genannt.
    Als die Kaffeetafel aufgehoben war und die Gäste sich im Garten verteilten, nahm Chiara die Freundin beiseite. „Was ist los, Nina? Ich spüre doch, dass du völlig durcheinander bist.“
    Hilflos hob Nina die Schultern. „Ich weiß es nicht. So etwas ist mir noch nie passiert.“
    „Hängt es mit Alexander Lagerberg zusammen?“
    Nina konnte nur nicken.
    „Seit einer halben Stunde bist du offiziell mit seinem Bruder verlobt“, erinnerte Chiara. „Es wäre fatal, wenn du dich jetzt in Alexander verlieben würdest.“
    „Ich verliebe mich doch nicht in ihn“, rief Nina entrüstet.
    Zu entrüstet, wie Chiara fand. „Immerhin ist er ein aufregend attraktiver Mann“, wagte sie einzuwenden.
    „Wenn schon.“ Nina sah hinüber zu Alexander, der sich mit Gästen unterhielt. Als habe er ihren Blick gespürte, wandte er im selben Moment den Kopf. Ihre Blicke begegneten sich und sogar aus der Ferne spürte Nina die Faszination, die von ihm ausging.
    Chiara spürte es auch und legte den Arm um die Freundin. „Das gibt sich wieder. Vielleicht bist du auch einfach nur sensibilisiert, vielleicht hast du dich aber auch zu früh verlobt“, fügte sie nüchtern hinzu.
    Nina zuckte zusammen. „Sag das nicht. Papa verspricht sich so viel von dieser Verbindung.“
    „Aha“, schnappte Chiara. „Wusste ich ‘s doch!“
    „Quatsch“, widersprach Nina. „Das siehst du falsch. Natürlich ist Papa glücklich über dieser Verlobung. Aber nie und nimmer würde er wollen, dass ich unglücklich werde.“
    „Natürlich nicht“, murmelte Chiara. „Aber die Verbindung kommt ihm schon sehr g elegen.“
    Nina seufzte. Chiara hatte ja Recht. Während sie weiterging, merkte Nina nicht, dass Chiara zurückblieb. Und als sie allein bei der rosenumrankten Pergola landete, sah sie Alexander den Weg herunter kommen.
    „Ein wundervoller Tag für eine Verlobung“, begann er.
    „Ja“, sagte Nina.
    „Mein Bruder hat so von dir geschwärmt“, fuhr er fort. „Das hat mich einfach neugierig gemacht. Ich musste kommen .“ Er unterdrückte den Impuls, Nina zu berühren. Ihren Arm, ihre Schulter oder einfach nur ihre Hand.
    Und Nina, als spüre sie seinen Wunsch, hob die Hand und legte sie auf seinen Arm. „Ich finde es wunderbar, dass du gekommen bist.“
    Alexanders Finger machten sich selbständig, suchten Ninas Hand, fanden sie und hielten sie. Für einen Moment blieb die Zeit stehen. Nina und Alexander hielten sich bei den Händen, schauten sich in die Augen und schwebten davon. In Sphären, die normale Sterbliche nicht erreichen. Es dauerte nur einen Moment, doch dieser Augenblick prägte sich so in Ninas Gedächtnis, dass sie ihn nie mehr vergas.
    Andere Gäste kamen zur Pergola und zerstörten den schicksalhaften Moment. Ninas Ha nd löste sich von Alexander und sie hatte das Gefühl, aus einem Traum zu erwachen.
    Das Fest ging weiter. Flinke Helfer hatten das Kaffeegeschirr abgeräumt. Jetzt waren sie dabei, das Buffet aufzubauen. Die Kapelle untermalte das Ganze dezent mit Musik. Eine Gruppe von Teenagern lief zum See hinunter.
    Bestimmt springen sie ins Wasser, dachte Nina und schaute ihnen sehnsüchtig nach.
    „Am liebsten würde ich auch ins Wasser springen“, sagte da
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