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Enthüllung

Enthüllung

Titel: Enthüllung
Autoren: Michael Crichton
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weißt du was, Meredith? Das System hat dich nicht fertiggemacht, sondern es hat dich auffliegen lassen und ausgestoßen. Im Grunde bist du nämlich nur ein Haufen Scheiße.« Er wandte sich zum Gehen. »Ich wünsche dir eine gute Reise – wo immer sie hingeht.«
    Er verließ das Büro und knallte die Tür hinter sich zu.

    F ünf Minuten später war er wieder in seinem Büro und ging, immer noch wütend, hinter seinem Schreibtisch auf und ab.
    Mary Anne Hunter trat ein, diesmal in Sweatshirt und Le g gings. Sie setzte sich und legte die Füße mit den Joggingschuhen auf den Schreibtisch. »Warum bist du denn so aufgeregt? Wegen der Pressekonferenz?«
    »Welche Pressekonferenz?«
    »Für 16 Uhr wurde eine Pressekonferenz angekündigt.«
    »Wer sagt das?«
    »Marian von der PR-Abteilung. Sie schwört, daß Garvin persönlich die Konferenz angeordnet hat. Und Marians Sekr e tärin hat die Presse und das Fernsehen verständigt.«
    Sanders schüttelte den Kopf. »Dazu ist es doch viel zu früh.« In Anbetracht all dessen, was vorgefallen war, hätte die Pre s sekonferenz frühestens am Vormittag des nächsten Tages stattfinden dürfen.
    »Denke ich auch«, pflichtete Hunter ihm bei. »Bestimmt teilen sie mit, daß die Fusion kein Thema mehr ist. Hast du übrigens gehört, was man sich über Blackburn erzählt?«
    »Nein. Was denn?«
    »Daß Garvin ihm eine Abfindung von einer Million Dollar angeboten hat.«
    »Das glaube ich nicht.«
    »Heißt es aber.«
    »Frag Stephanie!«
    »Die hat keiner gesehen. Sie ist wahrscheinlich wieder nach Cupertino gefahren, um sich jetzt, da die Fusion vom Tisch ist, um die Finanzen zu kümmern.« Sie stand auf und trat ans Fenster. »Wenigstens haben wir heute schönes Wetter.«
    »Ja. Endlich.«
    »Ich glaube, ich laufe jetzt ein bißchen. Ich ertrage dieses Warten nicht länger.«
    »Ich würde das Gebäude lieber nicht verlassen.«
    Sie lächelte ihn an. »Ja, wahrscheinlich hast du recht.« Eine Weile blieb sie am Fenster stehen. Plötzlich murmelte sie: »Na, wer sagt’s denn!«
    Sanders hob den Blick. »Was ist?«
    Hunter deutete auf die Straße hinunter. »Kastenwagen. Mit Antennen oben drauf. Es wird wohl doch eine Pressekonferenz geben.«

    D ie Pressekonferenz fand um 16 Uhr im großen Konferen z saal im Erdgeschoß statt. Als Garvin an der Schmalseite des Tisches vor das aufgestellte Mikrofon trat, ging ein Blitzlich t gewitter los.
    »Ich war immer der Ansicht, daß es mehr Frauen in Fü h rungspositionen geben muß. An der Schwelle zum 21. Jah r hundert stellen die Frauen Amerikas die wichtigste und eine viel zuwenig genutzte Quelle von Arbeitskräften dar. Dies gilt für die High-Technology-Branche ebenso wie für andere Indus t riezweige. Ich freue mich daher ganz besonders, Ihnen mitteilen zu können, daß als ein Ergebnis unserer Fusion mit Conley-White Communications die neue Vizedirektorin von Digital Communications Seattle eine überaus fähige Frau sein wird, die aus unserer Zentrale in Cupertino kommt. Sie ist schon seit vielen Jahren ein kreatives und engagiertes Mitglied des DigiCom-Teams, und ich bin überzeugt, daß sie in Zukunft noch erfolgreicher sein wird. Ich freue mich, Ihnen die neue Vized i rektorin für Unternehmensplanung vorstellen zu dürfen: Ms. Stephanie Kaplan.«
    Unter lautem Applaus trat Kaplan vor das Mikrofon und strich sich das dichte graue Haar zurück. Sie trug ein dunkelbraunes Kostüm. Sanft lächelnd sagte sie: »Danke, Bob. Und Dank an alle, die hart gearbeitet haben, um diese Abteilung so großartig werden zu lassen. Ich möchte betonen, daß ich mich darauf freue, mit den hervorragenden, hier anwesenden Abteilungsleitern Mary Anne Hunter, Mark Lewyn, Don Cherry und natürlich Tom Sanders zusammenarbeiten zu dürfen. Diese tüchtigen Leute bilden den Kern unseres Unternehmens, und ich werde auf unserem Weg in die Zukunft Hand in Hand mit ihnen arbeiten. Was mich selbst betrifft, so bin ich sowohl in privater als auch in beruflicher Hinsicht eng mit Seattle verbunden, und ich kann nur sagen, daß ich mich glücklich, wirklich glücklich schätze, hier arbeiten zu können. Und daß ich mich auf viele schöne Jahre in dieser wunderbaren Stadt freue.«

    A ls Sanders wieder in seinem Büro war, rief Fernandez an, die in ihr Büro gefahren war. »Endlich habe ich etwas von Alan gehört. Machen Sie sich auf eine Riesenüberraschung gefaßt: Arthur A. Friend verbringt gerade ein Freisemester in Nepal. Zu seinem Büro haben nur seine
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