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Enthuellung

Enthuellung

Titel: Enthuellung
Autoren: Lisa Renee Jones
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ich und schaue auf die Uhr an seinem Armaturenbrett. »Aber es ist dreißig Minuten nach der Schließzeit. Die Halle sollte nicht mehr offen sein.« Ich schaue wieder zur Tür und in das schwarze Loch dahinter. Ich erinnere mich daran, wie stickig es im Inneren war, schaudere und schlinge die Arme in der Gewissheit um mich, dass jemand mit mir dort drin war.
    »Was ist los, Baby?«, hakt Chris nach und hebt sanft mein Kinn, um mir forschend ins Gesicht zu sehen. »Was denkst du und sagst es nicht?«
    Mein Geist spielt den Moment noch einmal durch, als ich aus der Tür in die Freiheit gestürzt bin, und wieder pocht mir das Herz bis zum Hals. »Die Tür war offen, als ich hineinging, und als ich aus dem Gebäude lief, war sie zu. Jemand hat sie mit Absicht zugemacht, als ich drin war.« Ich werfe ihm einen Blick zu. »Und bitte, belehre mich nicht. Ich weiß, dass es dumm war, bei Nacht allein hierherzukommen. Glaub mir, ich weiß es, Chris. Ich habe den Preis mit meiner Angst in diesem Gebäude hundertfach bezahlt.«
    Seine Augen werden sofort weich, und er streicht mir übers Haar. »Ich weiß, Baby. Und du kannst darauf wetten, dass ich mit der Verwaltung über Sicherheitsvorkehrungen reden werde. Sie sind verantwortlich für die Sicherheit aller auf dem Grundstück.«
    »Der Mann, der hier arbeitet, ist unheimlich. Ich mache mir keine großen Hoffnungen, dass diese Halle sicherer wird.«
    Er legt die Stirn in Falten. »Sara, verdammt, du sagst mir so etwas, und doch erzählst du mir, du wärst allein im Dunkeln hierhergekommen.«
    Ich verziehe das Gesicht. »Du fluchst schon wieder.«
    »Du gibst mir auch immer wieder Gründe, mich zu fragen, was du dir heute Abend dabei gedacht hast.«
    »Die Dame, die in dem
McDonald’s
an meiner Schule die Morgenschicht hat, ist mürrisch, aber ich bin trotzdem immer wegen meines Kaffees dort hingegangen.«
    »Du brauchst gar nicht abzulenken, denn das wird dich bei mir nicht weiterbringen, abgesehen von meinem aufgestauten Zorn, der auf dich wartet, wenn wir nach Hause kommen.«
    Nach Hause.
Die Worte summen durch mich hindurch, weil ich weiß, dass Chris nichts absichtslos dahersagt. Mein Herz rast wegen der angedeuteten Intimität und weil … es mir so richtig vorkommt.
    »Zorn?«, frage ich. »Wie meinst du das?«
    Er legt den Kopf leicht schräg, und seine Stimme klingt gefährlich gepresst. »Benutz deine Fantasie. Oder vielleicht sollten wir meine benutzen. Es sei denn, es macht dir inzwischen Angst.«
    Er testet mich wieder, erinnert mich an den Club und die Nacht zuvor, sorgt dafür, dass ich die Frau nicht vergesse, die vor meinen Augen geknebelt und ausgepeitscht wurde. An sein Geständnis, dass er Schmerz erzeugt und erduldet hat. Trotzig recke ich das Kinn vor. »Ich habe keine Angst. Nicht vor dir. Nicht … mit dir.«
    Er sieht mich mit schmalen Augen an, und ich weiß, dass er meine Behauptung abwägt. »Das hast du schon früher gesagt.«
    »Nichts hat sich geändert.«
    »Ach nein?«
    »Es hat sich schon etwas geändert. Ich kenne jetzt die dunklen Geheimnisse, von denen du gesagt hast, sie würden mich in die Flucht treiben. Aber ich bin hier.«
    »Du bist geflohen, und, Baby, du denkst nur, dass du meine dunklen Geheimnisse kennst.«
    »Zeig sie mir.« Ich klinge atemlos.
    »Sie dir zeigen.« Es ist keine Frage. Sein Blick wandert zu meinem Mund, und mir wird sofort bewusst, wie köstlich brutal er sein kann, als er hinzufügt: »Es hat einen Preis, dass du nicht so gut auf dich aufgepasst hast, wie du behauptet hast.« Er schaut mich an, und in seinen Augen glimmt Schelmerei. »Ich werde dich bestrafen müssen.«
    Ich bedenke ihn mit einem wütenden Blick. »Sei kein Klugscheißer. Ich kann durchaus auf mich selbst achtgeben.«
    »Das behauptest du.« Seine Lippen zucken, seine Augen funkeln, und seine düstere Stimmung hat sich blitzartig aufgehellt, wie so oft. »Ich passe nur auf uns beide auf. Ich brauche dich lebendig und wohlauf, wenn ich dich ficken will, bis du meinen Namen nicht mehr vergessen kannst.«
    Ich spüre, wie Hitze in mir aufwallt, und nutze die Gelegenheit, um zu sagen, was ich früher nie gesagt hätte. »Das hast du bereits getan, aber wenn dich der Ehrgeiz packt, nur zu.«
    »Dein Wunsch ist mir Befehl«, versichert er mir.
    »Irgendwie bezweifle ich das.«
    »Zweifle nicht, Baby«, antwortet er, und unser Geflachse geht in Blicke voller Versprechen auf dunkle, erotische Wonnen und noch viel mehr über.
    Meine Kehle schnürt sich
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