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Enthuellung

Enthuellung

Titel: Enthuellung
Autoren: Lisa Renee Jones
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zu, und ich berühre seine Wange. »Ich bin wirklich froh, dass du hier bist.«
    Er zeichnet meine Unterlippe nach und küsst mich, eine schnelle Bewegung seiner Zunge, die zeigt, dass er hungrig nach mehr ist, was mir ein Stöhnen entlockt. »Lass mich abschließen gehen, und dann sehen wir zu, dass wir hier wegkommen.«
    Als er versucht, sich zu bewegen, ergreife ich seine Hand. »Du kannst dort drin nicht genug sehen, um abzuschließen.«
    »Ich habe eine Taschenlampe im Kofferraum.«
    »Was ist, wenn die Person, die mit mir dort drin war, immer noch drin ist?«
    »Wenn diese Person einen falschen Schritt macht, werde ich ihr mit der Taschenlampe eins überziehen.« Er lässt eine Augenbraue wackeln. »In diesen Dingen bin ich sehr effizient, vor allem, wenn ich Besseres zu tun habe.« Er grinst. »Wie zum Beispiel, mich um dich zu kümmern.«
    Er ist aus dem Wagen, bevor ich ihn aufhalten kann, und ich kann die Vorstellung, dass er in diese schwarze Höhle geht, nicht ertragen. Ich steige ebenfalls aus und treffe ihn am Kofferraum.
    »Weib …«
    »Spar dir deine Befehle für einen besseren Zeitpunkt, Chris. Hast du nicht
Friday the 13th
gesehen? Michael schlitzt das Mädchen im Wagen auf.«
    »Michael ist aus
Halloween.
Jason ist aus
Friday the 13th.«
    »Wer immer er ist, er schlitzt das Mädchen im Wagen auf. Ich bleibe nicht im Wagen.«
    Er schlägt den Kofferraum zu, und jetzt hält er eine lange, silbern glänzende Taschenlampe in der Hand. »Und du denkst, es wäre sicherer, mit einem Mann und einer Taschenlampe in den dunklen Lagerraum zu gehen?«
    »Ich bleibe bei dir, Chris.«
    »Sara …«
    Lichter blitzen hinter uns auf, und wir drehen uns beide um, als das Servicefahrzeug eines Stromlieferanten in die Einfahrt einbiegt. »Sieht so aus, als wäre der Entstörungsdienst eingetroffen.«
    Das Fahrzeug parkt neben uns, und das Geräusch von Schritten auf Kies lenkt meinen Blick auf einen Mann in einem orangefarbenen Arbeitsoverall, der von den Büroräumen her auf uns zukommt.
    »Der Mann, den du nicht magst?«, fragt Chris.
    Ich schüttle den Kopf. »Nein. Das ist er nicht.« Dieser Mann ist gut zwanzig Jahre älter, und obwohl er mürrisch wirkt, hat er nichts Unheimliches an sich. Ich sehe Chris an. »Ich schätze, ich hätte gleich ins Büro gehen sollen.« Ich beginne an mir selbst zu zweifeln. Habe ich mir diese Gefahr eingebildet? Habe ich sie herbeifantasiert?
    Chris dreht mich zu sich um, und ich schiebe die Arme unter seine Jacke. Er ist warm, und der Wind ist kalt. »Denk nicht, was du gerade denkst«, befiehlt er.
    »Woran denke ich denn?«
    »Wenn du das Gefühl hattest, in Gefahr zu sein, wenn du jemals das Gefühl hast, in Gefahr zu sein, ignoriere es nicht.«
    »Und wenn es ein zufälliger Stromausfall war?«
    »Wie definierst du zufällig?«, fragt er.
    »Ich weiß nicht. Es ist kein Stromausfall, der die ganze Stadt betrifft, wie ich angenommen hatte. Ich habe einfach … ich weiß nicht, was ich denke.«
    »Wir werden es herausfinden.«
    Ich spüre seine Finger auf meinen Hüften, als würden sie sich durch meine Kleider brennen, und die besitzergreifende Art, wie sie sich spreizen, bringt mich dazu, ihm zu glauben.
    »Kann ich Ihnen helfen?«
    Als wir uns umdrehen, steht der Wachmann hinter uns, und ich bin erstaunt, wie schnell er herangekommen ist. Vielleicht vergeht die Zeit aber auch schneller, wenn Chris mich umfangen hält. Als Chris mich loslässt, wünsche ich mir, er hätte es nicht getan.
    Chris hebt andeutungsweise seine Taschenlampe. »Der Strom ist ausgefallen, bevor wir abschließen konnten. Wir wollen nur den Lagerraum abschließen, und dann machen wir uns auf den Weg.«
    Der Mann reibt sich das Kinn. »Mir war nicht bewusst, dass wir jemanden drinhatten, als der Strom ausgefallen ist. Ich bin hineingegangen und habe nachgesehen, ob jemand Hilfe brauchte.«
    »Ich war drin«, melde ich mich zu Wort. »Und es war kein Spaß. Jemand hat die äußere Tür geschlossen, und ich glaubte, ich käme nicht mehr heraus.«
    Der Mann runzelt die Stirn. »Die Tür ist offen, Ma’am. Sie war auch offen, als ich hineinging.«
    »Weil ich sie geöffnet habe«, weise ich auf das Offensichtliche hin, und ich kann das Gefühl, mich in der Defensive zu befinden, nicht aus meiner Stimme heraushalten.
    »Haben Sie hier Kameras?«, fragt Chris.
    »Ja«, sagt er. »Aber kein Strom bedeutet keine Kamera.«
    »Vermutlich haben die Sicherheitsanlagen einen eigenen Stromkreis«, wendet Chris
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