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Enthemmt!

Enthemmt!

Titel: Enthemmt!
Autoren: Kayla Perrin
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erschrocken zusammen, und der blaue Penis und meine Dessous fallen zu Boden. Die niedliche kleine Suzie hebt alles ohne zu zögern wieder auf.
    Mit brennenden Wangen nehme ich die Sachen in Empfang, ohne ihr dabei allerdings in die Augen zu sehen.
    “Oder wie wäre es damit?” Sie wählt einen riesigen Penis aus. “Der fühlt sich sehr echt an. Fassen Sie ihn doch mal an.”
    Gott vergib mir, denke ich, dann berühre ich den dargebotenen Penis und bin überrascht, wie weich er ist. “Nett”, murmle ich, weil mir nichts Passenderes einfällt.
    “Bei dem hier bewegen sich die Hoden sogar, was noch mehr stimuliert. Und es gibt drei Geschwindigkeitsstufen, je nachdem, wie Sie es bevorzugen.”
    Inzwischen bin ich rot wie eine Tomate. “Also … ich glaube, ich bleibe bei dem hier.” Auf keinen Fall kann ich einen weiteren Penis in meine Wohnung bringen, selbst wenn ich ihn brauchen könnte. Was würde mein Mann denn dazu sagen?
    Suzie geht zur Kasse, ich folge ihr. Mir ist klar, dass wir uns im dritten Jahrtausend befinden, aber dieser Laden ist so … sündig. Ich kann kaum glauben, dass ich wirklich hier bin. Schuldgefühle steigen in mir auf, ich überlege, zur Beichte zu gehen.
    “Vielleicht wollen Sie das mal ausprobieren.” Suzie deutet auf einen Behälter voller kleiner Tuben. “Gleitmittel mit Geschmack”, verkündet sie stolz. “Ich persönlich finde Himbeere am besten.”
    Guter Gott, sie sieht viel zu jung aus, um den ganzen Kram schon ausprobiert zu haben. Gerade will ich ihr sagen, dass ich kein Interesse daran habe, als ich meine Meinung ändere. Wie viel habe ich bisher verpasst? Viel zu viel, das steht fest. Ich habe einiges nachzuholen, und genau das werde ich tun.
    Ich schnappe mir eine Handvoll Tuben. “Davon kann ich nicht genug kriegen.”
    “Ich weiß genau, was Sie meinen.”
    Ich kichere leise und genieße den Moment, als ich jemanden neben mir bemerke, mich umdrehe und vor Entsetzen beinahe tot umfalle, als ich nur wenige Schritte von mir entfernt einen total heißen Typ entdecke. Wie lange ist er schon da, und wieso ist er mir nicht vorher aufgefallen?
    Und noch schlimmer, wie viel von dem Gespräch hat er mitbekommen?
    Als unsere Blicke sich treffen, grinst er mich an.
    Gott helfe mir, er denkt, ich bin eine Sexbesessene. Ich bezahle hastig und eile aus dem Laden.
    Neun Uhr abends und noch immer keine Spur von Charles. Was mir vor drei Stunden noch als eine gute Idee erschien, kommt mir jetzt völlig albern vor. Ich liege in dieser lächerlichen Hausmädchenuniform mit der noch lächerlicheren Perücke auf dem Sofa und schaue mir halbherzig eine Datingshow im Fernsehen an. Der Hackbraten wartet lauwarm im Backofen.
    Er hat nicht mal angerufen, um zu sagen, dass er später kommt.
    Ich hätte mich umziehen können – war auch kurz davor, es zu tun –, aber Charles soll sehen, womit ich versuchen wollte, ihn zu verführen. Und wenn ich ganz ehrlich bin, hoffe ich irgendwie noch immer, dass er zur Tür hereinkommt, mich halbnackt daliegen sieht und über mich herfällt, bis ich nicht mehr weiß, wer ich bin.
    Als ob das jemals geschehen würde. Warum zum Teufel bemühe ich mich überhaupt? Vielleicht hat meine Schwester ja recht. Vielleicht hat Charles tatsächlich eine Affäre.
    Das schnurlose Telefon liegt neben mir auf dem Sofa, weil ich auf Charles' Anruf hoffte. Jetzt nehme ich es hoch und wähle die Nummer einer meiner Freundinnen. Ich muss einfach eine freundliche Stimme hören.
    “Hallo?”
    Gott sei Dank ist Lishelle zu Hause. Sie ist Nachrichtensprecherin und arbeitet abends manchmal. Ich habe sie im Spelman-College kennengelernt, genauso wie meine andere beste Freundin Claudia Fisher. Ich schätze, ich tat ihnen leid – als eines der wenigen weißen Mädchen, das sich traute, auf eine überwiegend von Schwarzen besuchte Schule zu gehen. Was mir egal war. Ich wollte einfach auf eine reine Mädchenschule gehen, vermutlich wegen meiner Mutter, die sich Sorgen wegen der Versuchungen machte, denen ich auf einem normalen College ausgesetzt gewesen wäre.
    “Hey, Lishelle”, sage ich und ziehe die Perücke ab. “Hier ist Alisha.”
    “Was gibt's, Mädchen?”
    Ich seufze leise. “Eigentlich nichts. Ich sitze hier herum und sehe fern und dachte, ich ruf mal an.” Ich will nicht über Charles sprechen. Ich bin schon deprimiert genug. “Hast du heute von Claudia gehört?”
    “Mhm.”
    “Also gibt es eine weitere Anprobe am Samstag?”
    “Sie übertreibt wirklich. So
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