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Enthemmt!

Enthemmt!

Titel: Enthemmt!
Autoren: Kayla Perrin
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erfüllt zu sein?”, schlage ich vor.
    Alishas Grinsen wird breiter. “Das auch, aber ich wollte sagen: glücklich. Erst seit ich Dominic kenne, ist mir klar, wie unglücklich ich mit Charles seit Jahren war.”
    “Das heißt also, Dominic ist gut bestückt.”
    “Claudia!”
    “Willst du das vielleicht abstreiten?”, fragt Claudia.
    Alisha kichert. “Ich kann mich über Dominics Anatomie wahrlich nicht beklagen. Er ist …”
    “Gut bestückt”, sage ich.
    “Ja, das auch”, gibt Alisha zu. “Und einfach überhaupt unglaublich. Selbst wenn es mit uns nicht klappt, bin ich einfach unglaublich dankbar für diese Nacht in Costa Rica.”
    “Du hast wieder Spaß am Leben”, fällt Claudia ein.
    “Das kannst du laut sagen!”
    “Und deine Schwester?”, frage ich. “Hast du von ihr was gehört?”
    Alisha schüttelt den Kopf, grinst aber. “Ich kann es nicht glauben. Sie sagt, sie hat sich in Miguel verliebt. Dass sie jetzt endlich kapiert, was für ein Wirbel immer um die Liebe gemacht wird.” Sie zuckt die Achseln. “Ich gebe ihr sieben bis zehn Tage, bevor sie wieder in Atlanta ist. Aber man weiß ja nie.”
    “Ja, man weiß nie”, stimme ich zu. “Es gibt auf jeden Fall auch gute Männer da draußen. Und das sage ich, nach allem, was Glenn mir, Charles dir und Adam dir angetan hat.”
    “Weil du nicht zulassen willst, dass Glenn oder sonst wer dir die Hoffnung raubt”, sagt Claudia. “Das wäre das Schlimmste.”
    Ich lange nach meinem Apfelmartini. Claudia hat recht. Kein Mensch weiß, ob ich jemals den richtigen Mann finden werde, aber ich darf die Hoffnung nicht aufgeben.
    “Wir müssen einfach immer hoffen”, sagt Alisha. “Schaut euch doch an, wie sich die Beziehung zu meiner Schwester in nur zwei Tagen verbessert hat. Wir stehen uns näher, als ich mir jemals hätte träumen lassen. Und wer hätte gedacht, dass ich so schnell einen so tollen Mann wie Dominic finden würde?”
    “Ja, reib's uns nur unter die Nase”, jammert Claudia. “Nur zu.”
    “Ich gönne es dir”, sage ich. “Du hast es wirklich verdient, glücklich zu sein.”
    Schweigend nippen wir an unseren Gläsern.
    “Wisst ihr, was komisch ist?”, fragt Claudia nach einem Moment.
    “Was?”, frage ich.
    “Ich habe meine Rache bekommen, und ich war sicher, dass ich mich danach viel besser fühlen würde. Stattdessen aber fühle ich mich irgendwie ganz leer. Ja, ich habe Adam bloßgestellt, und ich bin froh, dass er mir nicht mehr wehtun kann, aber trotzdem fehlt etwas. Versteht ihr?”
    Alisha sieht sie aufmerksam an. “Was, willst du jetzt zu Oprah in die Sendung gehen?”
    “Nein, nicht so was.” Ihre Augen leuchten auf. “Oh, jetzt weiß ich. Wir müssen etwas für diese Kinder tun!”
    Ein warmes Gefühl breitet sich in mir aus. “Du kannst Gedanken lesen. Dasselbe habe ich mir gerade auch überlegt.”
    “Es sollte etwas Gutes bei alldem herauskommen”, fügt Claudia hinzu. “Rache ist süß, aber …”
    “Kindern zu helfen, die Hilfe wirklich brauchen können, ist noch viel besser.” Alishas Gesicht glüht vor Begeisterung. “Ach, Mädels. Das ist eine fantastische Idee.”
    “Wie sollen wir es anstellen?”, fragt Claudia.
    “Irgendeine Art Sammelaktion”, schlage ich vor. “Und mein Sender könnte uns unterstützen. Vielleicht berichten wir sogar landesweit darüber.”
    “Ja, ja!” Alisha wirft begeistert die Arme in die Luft. “Wir könnten all diesen Kindern helfen … und das, weil wir so furchtbar verletzt wurden. Das muss man sich mal vorstellen.”
    “Ich weiß”, sage ich wehmütig. Die Vorstellung, dass wir unseren schlechten Erfahrungen so eine positive Bedeutung geben, ist jedenfalls den ganzen Schmerz wert.
    “Das ist einfach perfekt”, ruft Claudia. “Ich könnte heulen bei der Idee, wie vielen Kindern wir helfen werden.”
    Ich erhebe mein Glas. “Ein Toast. Auf uns. Auf unsere Freundschaft, die ewig halten wird. Eine Freundschaft, die uns aufrecht hält, wenn wir es am nötigsten haben. Auf Freundinnen, auf die man hundertprozentig zählen kann. Freundinnen, die wissen, dass es noch etwas Schöneres als Rache gibt. Nämlich zu helfen.” Ich halte inne, mit Tränen in den Augen. “Und darauf, dass wir uns von den Idioten in unserem Leben verabschieden. Dass wir unseren Weg weiterverfolgen, und zwar nach oben. Und darauf, dass wir niemals den Glauben daran verlieren, dass wir die wahre Liebe verdienen und finden.” Ich hole tief Luft. “So. Ich glaube, das
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