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Enthemmt!

Enthemmt!

Titel: Enthemmt!
Autoren: Kayla Perrin
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gerne ich dieses Hochgefühl auch festhalten möchte – kaum bin ich allein, sinkt meine Laune in den Keller.
    Wenn ich mich mit meiner Arbeit beschäftige, ist es leicht, meine Probleme zu vergessen. Doch jetzt muss ich wieder daran denken. Liebe in ihrer reinsten Form zu sehen, lässt mich über mein eigenes Liebesleben immer ins Grübeln geraten. Dieser Kontrast: Mark und Robin, die so glücklich sind, so liebevoll miteinander umgehen. Charles und ich, so unglücklich, so distanziert.
    Wir sind nun seit fünf Jahren verheiratet, und bis vor Kurzem waren wir auch glücklich. Doch vor etwa vierzehn Monaten hat sich unsere Beziehung drastisch verändert. Der liebevolle und zärtliche Charles wurde auf einmal kalt und abweisend. Seit über einem Jahr hat er mich nicht mehr angefasst.
    Klar, wir küssen uns, wir umarmen uns. Mit ungefähr so viel Leidenschaft wie Bruder und Schwester. Wenn ich versuche, über das Platonische hinauszugehen, zieht Charles sich zurück.
    Er sagt, er sei gestresst, was ich ja durchaus verstehen kann. Mein Mann ist Zivilverteidiger und hat viel um die Ohren. Das ist mir durchaus klar. Aber vierzehn Monate? Ich dachte immer, mit Sex könnte man wunderbar Stress abbauen.
    Manchmal bin ich so frustriert, dass ich am liebsten alles hinschmeißen würde. Aber dann frage ich mich wieder, wie das gehen soll. Ich liebe diesen Mann mehr als alles auf der Welt. Ich werde mit ihm bis an mein Lebensende verheiratet bleiben. Und bis ans Lebensende ist eine lange Zeit, um keinen Sex zu haben.
    Wenn ich ihn unter Druck setze, macht er sofort dicht, deswegen habe ich mir angewöhnt, auf subtile Art sein Interesse zu wecken. Indem ich ihm beispielsweise eine Nackenmassage gebe oder nach seiner Hand greife, wenn wir zusammen auf dem Sofa sitzen. Aber selbst das funktioniert nicht. Denn gerade wenn ich glaube, dass er ausreichend entspannt ist und ich vielleicht endlich zum Zug kommen könnte, drückt er mir einen Kuss auf die Wange und sagt, dass er schon mal ins Bett geht.
    So war es auch gestern Abend.
    Und am Abend davor kam Charles erst nach mir ins Bett. Er schmiegte sich nicht an mich. Das macht er nicht mehr. Als ob eine Grenze mitten durch unser Bett führt, die er nicht übertreten will.
    Heute Morgen fragte ich ihn unter Tränen, ob er eigentlich noch mit mir verheiratet sein wolle. Er versicherte mir, dass es so sei – dann gab er mir einen Kuss auf die Stirn und ging zur Tür.
    Ehrlich, ich bin mit meiner Weisheit am Ende. Ich weiß nicht, was ich tun soll. Aber ich kann jetzt nicht das Handtuch werfen. Ich muss einen Weg finden, unsere Beziehung zu retten.
    Auf der Fahrt ins Fotostudio habe ich mir die verschiedensten Möglichkeiten überlegt und bin zu dem Schluss gekommen, dass ich mal etwas Neues probieren muss. Etwas vollkommen anderes.
    Ich denke dabei an Duftkerzen, Wein und eine entspannende Atmosphäre. Sie denken jetzt vielleicht, das ist doch nichts Besonderes. Und Sie haben recht. Aber ich setze noch einen drauf, indem ich etwas wirklich Skandalöses anziehen werde. Etwas, dem mein Mann einfach nicht wird widerstehen können.
    Ganz am Anfang unserer Ehe haben wir so was öfter gemacht, aber irgendwann haben wir die Lust daran verloren. Es wurde langweilig.
    Ich habe also herrlichen Sex im Kopf, als ich die Tür hinter mir abschließe. Das Studio ist klein, ein Raum in einem Einkaufszentrum. Mehr kann ich mir nicht leisten, wenn ich mit der Arbeit, die mir so viel Spaß macht, zumindest ein wenig Geld verdienen möchte.
    Dieser Monat ist ganz gut gelaufen, es gab mehr Hochzeiten, als ich erwartet hatte. Somit habe ich zum Glück etwas Geld übrig, das ich dafür ausgeben will, meine Ehe aufzupeppen.
    Bei diesem Vorhaben kann mir eigentlich nur ein Mensch helfen. Meine Schwester. Ich klettere hinter das Steuer meines Jettas und rufe sie auf dem Handy an. Meine Schwester und ich sprechen nicht sehr oft miteinander. Wir verstehen uns nicht besonders gut. Aber das hier ist ein Notfall. Ich brauche ihr Fachwissen.
    Ich war immer das brave Mädchen. Samera war immer die Hure.
    Ich liebe sie trotzdem, und ich kann ihr ihren Lebenswandel auch kaum vorwerfen. Unsere Mutter ist eine religiöse Fanatikerin – für den Fall, dass ich das noch nicht erwähnt habe. Damit hat sie meine Schwester ins Sexgewerbe getrieben, während ich lange glaubte, auch nur den Hauch von Lust zu empfinden würde mich direkt in die Hölle schicken.
    Seit sechs Jahren arbeitet Samera als Stripperin. Sie bevorzugt
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