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Entfuehrung in den Highlands

Titel: Entfuehrung in den Highlands
Autoren: Karen Hawkins
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ertönte ein Schwall von Flüchen aus dem Sack. Hamish errötete. „Schweig still, du verdammter Kerl! Hör auf, so in Gegenwart einer Dame zu reden. “
    Der Kartoffelsack erstarrte. „Dame?“
    „Genau!“ Hamish wandte Fiona seinen struppigen roten Kopf zu. „Was soll’n wir nun tun, Mylady?“
    „Öffne den Sack, aber lass ihn nicht entkommen“, befahl Fiona. „Wir müssen mit ihm reden.“
    „Ja, befragt ihn“, stimmte Lucinda rasch zu. Sie klang atemlos, aber beherrscht, während in ihren Augen ein seltsamer Glanz lag. „Fragt ihn, was immer ihr wissen wollt.“
    Jack runzelte die Stirn. Was plante sie nun wieder? Fiona gab Hamish ein Zeichen, der daraufhin die dicke Kordel löste, die den Sack oben zusammenhielt. Sekunden später schob sich ein Kopf aus der Öffnung. Der Mann versuchte, die Arme ebenfalls ins Freie zu schieben, doch Hamish zog rasch die Bänder zusammen, sodass sie eine Schlinge um den Hals des Mannes bildeten.
    „Uff!“ Das Gesicht des Mannes wurde rot, seine Augen traten hervor.
    „Halts Maul, du räudiger Hund“, beschimpfte ihn Hamish mit ruhiger Stimme. „Du kannst sprechen, wenn man drum bittet, nich’ vorher. “
    Fiona wankte leicht, und Jack zog sie in seine Arme und trug sie zurück zum Sofa.
    „Das ist nicht nötig, Jack. Mir war nur ein wenig schwindelig“, protestierte sie mit leiser Stimme.
    „Du bist schon viel zu lange auf. Du solltest im Bett liegen“, erinnerte er sie.
    „Nein. Ich muss das hier bis zum Ende durchstehen.“ Er sah die Entschlossenheit in ihren Augen und nickte. „Nun gut. Wir werden es zusammen durchstehen.“ Mit dem Rücken seiner Hand strich er über ihre Wange. „Ebenso wie wir uns gemeinsam um die Geburt unseres Kindes kümmern werden.“
    Lucindas Lachen klirrte wie Glasscherben. „Ach, hör doch auf, Jack! Jeder weiß, dass du zu dieser Hochzeit gezwungen wurdest. Dass sie dich entführt und dir Whisky in die Kehle geschüttet und den Pater dazu gebracht hat, dein Gelöbnis zu akzeptieren, indem sie behauptet hat, ein Kind unter dem Herzen zu tragen. “
    Alexander ballte seine Hände zu Fäusten. „Nimm dich in Acht, was du über unsere Schwester sagst, du Hexe!“ Fiona griff nach Jacks Hand und hielt sie gegen ihre Wange. „Sie hat recht. Wir haben vorgegeben, ich sei bereits guter Hoffnung, sodass niemand eine Auflösung der Ehe verlangen würde. Doch inzwischen ist es wahr geworden.“
    „Großer Gott“, stieß Campbell hervor, und er wurde noch blasser. „Das wusste ich nicht.“
    Hoch aufgerichtet, mit zusammengepressten Lippen und funkelnden Augen saß Lucinda neben ihm.
    „So ist es“, bestätigte Jack und sah die beiden mit finsterem Blick an. „Meine Gattin wird bald Mutter. Wer von euch auch immer vorhatte, ihr Böses zu tun, sollte Gott danken, dass sie nicht getötet wurde.“
    Lucinda riss sich sichtlich zusammen. „Ich würde niemals jemandem etwas antun, schon gar nicht einer Frau, die ein Kind unter dem Herzen trägt. Frag meinen Diener, wer ihm seine Befehle gegeben hat. Ich bin sicher, er kann dir alles sagen, was du wissen willst.“
    „Lass den Kutscher für uns singen, Hamish“, befahl Jack.
    Diensteifrig zog Hamish an der Schlinge, die er selbst gelegt hatte. Der Mann im Sack würgte, dann presste er heraus: „Zur Hölle, was willst du von mir?“
    „Hast du auf die Lady geschossen?“, fuhr Hamish ihn an.
    Der Blick des Mannes ging flackernd in Fionas Richtung, dann wieder weg. „Ich ... ich ...“
    Hamish zog die Schlinge mit einem scharfen Ruck zusammen.
    „Gott“, heulte der Mann keuchend. „Ich sag’ s euch. Ich sag’ s euch. Ich hab nur getan, was mir aufgetragen wurde.“
    „Von wem?“
    „Von Campbell.“
    Wie ein einziger Mann wandten sich Fionas Brüder wutentbrannt Campbell zu.
    Campbell sprang auf, sein Stuhl fiel krachend auf den Boden. „Ich habe ihm niemals etwas befohlen. Ich schwöre es! Lucinda ist diejenige, die die Befehle erteilt hat.“
    „Halt“, rief Jack und hob eine Hand, während er immer noch den Kutscher ansah. „Es steckt noch mehr dahinter! Was genau hat Campbell dir auf getragen?“, fragte er den Kutscher.
    „Er sagte, ich soll der Kutsche folgen, mich im Gebüsch verstecken und auf die Lady schießen, wenn’s möglich is’.“
    „Und sie töten?“
    Die hinterhältigen Augen des Mannes zuckten für eine Sekunde in Lucindas Richtung, dann sah er rasch wieder fort. „Ich hab getan, was mir gesagt wurde.“
    „Du bist es nicht wert, Mensch
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