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Entflammte Herzen

Entflammte Herzen

Titel: Entflammte Herzen
Autoren: Linda Lael Miller
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unterhalb von Dads Land gekauft hat, nicht? Und jetzt ist er hingegangen und hat der Triple M das Wasser abgeschnitten.«
    Cavanagh war mehr als nur ein lästiger Nachbar, er war obendrein auch noch Rafes, Jebs und Kades Halbbruder - Angus' Sohn von seiner ersten Frau, der in Texas geboren und dort als kleines Kind zurückgeblieben war, nachdem Ellie McKettrick gestorben war und der alte Herr es sich in den Kopf gesetzt hatte, nach Norden hinaufzuziehen. Kade, Jeb und Rafe hatten nicht einmal etwas von Holts Existenz gewusst, bis er vor kurzem auf der Triple M eine Stellung angenommen und sich als ganz gewöhnlicher Cowboy ausgegeben hatte, und er war ihnen immer noch ein Dom im Fleisch. Kade hegte den Verdacht, dass Cavanagh in erster Linie nach Indian Rock gekommen war, um die McKettricks zu schikanieren, wo er konnte, und obwohl er auch durchaus seine angenehmeren Momente hatte, gelang ihm das wirklich ausgezeichnet.
    Emmeline zögerte und befingerte nervös ihr Haar. Einige wenige Leute wagten sich inzwischen auf die Straße hinaus, obwohl das Schneegestöber und der scharfe Wind inzwischen sogar noch heftiger geworden waren. Kade war froh, nicht mehr diesem schlechten Wetter ausgesetzt zu sein. Trotzdem wünschte er, es hätten sie bessere Neuigkeiten in Indian Rock erwartet. Eine Prügelei in der Scheune mit einem oder mehreren seiner Brüder war eine Sache; eine Bande schießwütiger Cowboys, die durch die Gegend ritten und einander abzuknallen versuchten, hingegen eine völlig andere.
    »Zu richtigen Schießereien ist es noch nicht gekommen«, meinte Emmeline. »Oder jedenfalls bisher noch nicht. Aber es gab ein paar hässliche Auseinandersetzungen zwischen der Triple M und der Circle C, bei denen ein paar andere Leute Partei ergriffen haben. Es sind einige Zäune zerschnitten und Rinder gestohlen worden - ihr wisst schon, solche Sachen.«
    Kade schnitt ein Stück von seinem Hähnchen ab und biss hinein. Sein Magen knurrte laut und vernehmlich, und er wusste, er würde nicht eher einen vernünftigen Gedanken fassen können, bis er zumindest seinen ärgsten Hunger gestillt hatte. »Und was sagt Rafe zu all dem ?«, erkundigte er sich zwischen zwei Bissen. Rafe war derzeit der Vorarbeiter der Triple M, und obwohl ihr Vater es so bestimmt hatte, ärgerte Kade sich darüber. Seiner Meinung nach war es ein großer Fehler von Angus McKettrick, einem seiner Söhne Autorität über die anderen zu geben, doch Kades Meinung schien in letzter Zeit ja ohnehin nicht viel zu zählen.
    Emmeline seufzte und zupfte an den karierten Vorhängen am Fenster. »Er ist beunruhigt«, gab sie zu. »Bisher waren es hauptsächlich nur dumme Streiche, doch wenn es zu Gewalttätigkeiten kommen sollte, könnte daraus ein Weidekrieg entstehen.«
    In der Vergangenheit hatte es im ganzen Westen schon viele blutige Kämpfe zwischen rivalisierenden Ranchern gegeben, und Kade wollte so etwas nicht auf der Triple M oder in ihrer Nähe sehen. »Hat er mit Cavanagh gesprochen?«, fragte er Emmeline. Holt besaß ein größeres Stück Land, und die verschiedenen Quellen, die den Bach speisten, der durch die Triple M floss, befanden sich alle unmittelbar auf seinem Besitz. Wenn er den McKettricks also echten Schaden zufügen wollte, brauchte er nur den Verlauf des Bachs zu ändern oder einen Damm auf seinem Land zu bauen.
    »Sie hatten Streit«, gab Emmeline zu und versuchte zu lächeln, was ihr jedoch nicht ganz gelingen wollte. »Ihr wisst ja, wie dickköpfig Rafe ist, und Holt ist mindestens genauso schlimm oder vielleicht sogar noch schlimmer als er. Bisher haben sie nur die Klingen miteinander gekreuzt und einige wüste Anschuldigungen gegeneinander vorgebracht. Ein paar Mal dachte ich, sie würden tatsächlich handgreiflich werden,«
    Die unschuldige, naive Emmeline. Sie war in einer Stadt aufgewachsen, in einem Haus, in dem es nur Frauen gab, auch wenn es ein erstklassiges Bordell gewesen war, und hatte daher nicht die geringste Vorstellung vom Temperament von Brüdern, die einander schon als Kinder verdroschen hatten wie gereizte Bärenjunge. Es musste eine kolossale Anstrengung für sie gewesen sein, sich an das Leben auf der Triple M zu gewöhnen, und zumindest Kade bewunderte sie für die Courage und die Intelligenz, die sie bewiesen hatte.
    »Wo ist denn unser großer Bruder jetzt?«, fragte Jeb. Er hatte anscheinend schon genug gegessen und schob seinen Teller beiseite, um sich dem starken Kaffee zuzuwenden. Kade hingegen zog ernsthaft
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