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Entflammte Herzen

Entflammte Herzen

Titel: Entflammte Herzen
Autoren: Linda Lael Miller
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sie viele Stunden später Indian Rock erreichten, mit der Postkutsche, in die sie in Flagstaff umgestiegen waren, erwartete Angus sie mit ernster Miene und einem zerdrückten Telegramm in seiner Hand vor dem Gemischtwarenladen, wo die Kutsche hielt. Mandy brauchte es nicht erst zu lesen, um zu wissen, dass Dixie heimgegangen war, genau wie sie es gesagt hatte.

Epilog
     
    Einen Monat später
    K ade beobachtete verwundert seinen jüngeren Bruder, der i n halsbrecherischem Tempo auf die Scheune zujagte und ein Gesicht machte, als wäre der Teufel selbst ihm auf den Fersen. Jeb blickte sogar in die Richtung, aus der er gekommen war, um sich zu vergewissern, dass der Höllenfürst tatsächlich nicht dicht hinter ihm hergeritten kam.
    Jeb sprang von seinem Pferd, noch ehe es zum Stehen kam, und das Tier steuerte mit hängenden Zügeln auf das offene Scheunentor und die Zuflucht seines warmen Stalles zu.
    »Was zum Teufel... ?«, murmelte Kade. Rafe, der gerade von seinem Haus auf der anderen Seite des Bachs herbeigeritten kam, beobachtete die Szene verwundert.
    Jeb schwenkte wild die Arme. »Ihr müsst mich verstecken!«, brüllte er und sah trotz des urkomischen Bildes, das er abgab, so aus, als wäre es ihm tödlich ernst mit seinen Worten.
    Kade und Rafe sahen einander an, dann wieder Jeb, und beide schüttelten verwirrt den Kopf.
    »Dich verstecken?«, fragte Kade entgeistert. »Vor wem?«
    »Vor ihr!«, schrie Jeb, der kreidebleich geworden war.
    »Vor wem?«, beharrte Rafe, obwohl in seinen Augen schon der Anflug eines Grinsens stand.
    Jeb begann auf und ab zu gehen und warf hin und wieder einen besorgten Blick in Richtung Stadt. »Vor diesem Biest, das mich verfolgt!« Keine Spur mehr von der Jeb McKettrick ureigenen Arroganz, seiner berühmten Redegewandtheit oder seinem neunmalklugen Grinsen. Nur noch ein ganz und gar verstörter Cowboy stand vor seinen Brüdern.
    Rafe lachte und schüttelte den Kopf. »Vielleicht geht es ja nur mir so«, bemerkte er gedehnt und gab vor, sich prüfend in der Landschaft umzublicken, »aber ich sehe nirgendwo ein Biest. Hast du vielleicht Fieber, kleiner Bruder?«
    Und da tauchten plötzlich ein Pferd und ein Wagen auf der grasbewachsenen Anhöhe auf der anderen Seite des Baches auf. Kade kniff die Augen zusammen und sah, dass eine Frau in einer eleganten Haube und einem blau-weiß gestreiften Kleid den Wagen lenkte.
    »Ist sie das?«, erkundigte er sich neugierig und zeigte mit dem Daumen in ihre Richtung.
    Jeb fuhr vor Schreck fast aus der Haut. »Sagt ihr, ich bin fort. Sagt ihr, ich bin tot. Sagt ihr irgendwas.« Und dann ergriff er die Flucht und flitzte um die Arbeiterbaracke herum, wie er es früher als Kind so oft getan hatte, wenn er gewusst hatte, dass er sich eine ordentliche Tracht Prügel von einem seiner Brüder eingehandelt hatte.
    Rafe stieß einen leisen, anerkennenden Pfiff aus und schien hocherfreut.
    Kade lachte.
    Kühn wie Ben Hur in seinem Streitwagen, trieb die Lady in dem gestreiften Kleid das Pferd und den Wagen durch den Bach, als wäre er trockener Grund, machte geschickt Gebrauch von ihren Zügeln und ließ eine nahezu meterhohe Wasserwand auf beiden Seiten aufspritzen.
    »Das«, bemerkte Kade, »verspricht ein Spaß zu werden.«
    Rafes Grinsen war breit wie der Eingang des Horse Thief Canyons. »Komm, lass uns die Dame begrüßen gehen. Das gehört sich so für einen Gentleman.«
    Sie hielt das klitschnasse Pferd und den Wagen an, als sie die Männer sah, und Kade war fassungslos, als er Gelegenheit bekam, einen Blick auf das Gesicht der Frau zu werfen. Aus irgendeinem Grund hatte er eine richtige Schreckschraube erwartet, aber die Frau, die den Wagen lenkte, war geradezu atemberaubend schön. Ihre dunkelblauen Augen sprühten Funken, und ihr widerspenstiges, kupferfarbenes Haar gab sich die größte Mühe, der beengenden Haube zu entfliehen. Als gäbe sie es schließlich auf, riss sie sich das Ding vom Kopf und warf es auf den Boden ihres Buggys.
    »Wo ist diese verlogene, Dreck fressende, gelbbäuchige Teufelsbrut?«, verlangte sie zu wissen.
    Rafe und Kade wechselten einen Blick.
    »Und welche verlogene, Dreck fressende, gelbbäuchige Teufelsbrut sollte das sein?«, erkundigte Kade sich höflich, während er sich etwas verspätet grüßend an den Hut tippte.
    »Jeb McKettrick, wer denn sonst?« Sie war hochrot im Gesicht, was sie aber nur noch hübscher machte. »Wo ist er?«
    Rafe grinste. »Er versteckt sich hinter den Arbeiterunterkünften«,
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