Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Entflammte Herzen

Entflammte Herzen

Titel: Entflammte Herzen
Autoren: Linda Lael Miller
Vom Netzwerk:
Decken er noch auf das Bett legte, als Concepcion leise an die nur angelehnte Tür klopfte und eintrat, ohne auf eine Aufforderung zu warten. Sie brachte eine Schüssel dampfend heißes Wasser, Seife und ein paar saubere Tücher mit. »Geh hinunter, Kade«, bat sie ruhig, aber in einem Ton, der keinen Widerspruch erlaubte. »Du bist von Kopf bis Fuß mit Blut bedeckt, falls du das vergessen haben solltest, und dein Vater wird nicht eher Ruhe finden, bis er sieht, wie viel davon dein eigenes ist. Ich werde mich derweil um Mandy kümmern.«
    Kade richtete einen fragenden Blick auf seine Frau, und sie nickte. »Komm bald wieder«, flüsterte sie. »Ich glaube, ich brauche in den nächsten Stunden jemanden, der mich in den Armen hält.«
    Er beugte sich zu ihr hinab und küsste sie behutsam auf den Mund. »Ich liebe dich, Mandy McKettrick. Wenn du anfängst, über all das nachzudenken, berücksichtige das bitte.«
    Sie lächelte, und es versetzte ihm einen Stich ins Herz zu sehen, welche Anstrengung dieses Lächeln sie gekostet haben musste. »Das höre ich gern«, entgegnete sie und strich ihm liebevoll über die Wange.
    »Was? Das >Ich liebe dich< oder das >Mandy McKettrick     

Kapitel 68
     
    K ade war zutiefst erleichtert, als Mandy den Stadtfriedhof a ls Lathrops und Currys letzte Ruhestätte wählte. Er hätte sie nicht auf der Triple M begraben können; eine solche Art von Schlechtigkeit, wie diese Männer sie in sich vereinigt hatten, würde die Erde besudeln, und jeder Zentimeter dieser Erde war ihm heilig. Dennoch stand er, den Hut in der Hand, neben ihr an Lathrops Grab. Sie lehnte sich an ihn, ohne Tränen, denn davon hatte sie in den vergangenen Tagen und Nächten schon genug vergossen, seit sie zusammen aus diesem Canyon herausgeritten waren.
    »Wie ist es nur möglich, dass ich nicht gemerkt habe, was mit ihm geschehen war?«, flüsterte sie und blickte mit großen Augen zu Kade auf, die voller Erinnerungen standen, die er bedauerlicherweise nicht mit ihr teilen konnte. »Es muss schon vor langer Zeit begonnen haben.«
    »Wir sehen nur das, was wir vor Augen haben, Mandy«, sagte er leise und schlang seinen Arm noch etwas fester um ihre Taille. »Außerdem hat jeder Mensch verschiedene Seiten. Der Teil, den du von Cree gesehen hast, war real genug - er war nur leider nicht der ganze Mann.«
    Sie lächelte zaghaft, und er beugte sich vor und küsste sie auf die Stirn. »Wie bist du nur so klug geworden?«, fragte sie.
    Darüber lachte er ein wenig grimmig und schüttelte den Kopf. »Vielleicht bin ich gar nicht so klug, wie die Leute denken. Ich habe mein ganzes Leben hier verbracht, und trotzdem gibt es vieles, was ich nicht gesehen habe. Den kleinen Harry beispielsweise hatte ich nie bemerkt, und mir war auch niemals bewusst, wie bedürftig er und seine Geschwister waren, obwohl ich sie die ganze Zeit praktisch direkt vor Augen hatte. Ich habe nie viel nachgedacht über Leute wie die Fees, die Tag für Tag um ihren Lebensunterhalt kämpfen müssen und niemals wissen, ob sie es auch am nächsten Tag noch schaffen werden. Ich dachte und handelte wie ein McKettrick, als wäre das alles, was überhaupt jemand von mir verlangen könnte.«
    »Was könntest du denn noch sein außer einem McKettrick?«, hakte sie nach und legte ihren Kopf an seine Schulter, obwohl sie nicht allein waren. Die halbe Stadt war gekommen, um Lathrops und Currys Beerdigung zu sehen, nicht aus Trauer, sondern um einen Schlussstrich unter die ganze Angelegenheit zu ziehen und in gewisser Weise natürlich auch als Zeichen dafür, dass sie Mandy in ihre Gemeinschaft aufgenommen hatten. Kades Dankbarkeit für diese liebenswürdige Geste war tief empfunden und würde für immer ein Teil von ihm sein, wie die Liebe, die er seiner Frau entgegenbrachte.
    Er schenkte Mandy ein zerknirschtes kleines Lächeln. »Ich habe keine Ahnung«, bekannte er. »Ich schätze, du wirst mich einfach so nehmen müssen, wie ich bin.«
    Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn auf die Wange. »Unsinn«, scherzte sie. »Ich muss noch ein bisschen an dir arbeiten, aber wenn ich dich erst mal richtig gut erzogen habe, wirst du nahezu vollkommen sein.«
    Darüber musste er lachen, obwohl der Friedhof wirklich nicht der richtige Ort dafür war. »Das könnte eine Weile dauern.«
    Sie lächelte, und zum ersten Mal seit Tagen war es ein Lächeln voller Kraft und Zuversicht. »Wir haben
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher