Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Entflammte Herzen

Entflammte Herzen

Titel: Entflammte Herzen
Autoren: Linda Lael Miller
Vom Netzwerk:
ein ganzes Leben vor uns. Besonders jetzt, nachdem du endlich diesen Marshal-Stern zurückgegeben hast.«
    Er lugte zu Sam Fee hinüber, der an ebendiesem Morgen vom Vorsitzenden des Stadtrats vereidigt worden war. Hoch erhobenen Hauptes und mit sehr geraden Schultern stand Sam stolz neben seiner Frau. Er würde ein guter Marshal sein; er hatte den nötigen Schneid dazu. Rafe ließ schon ganz in der Nähe des Gefängnisses ein kleines Holzhaus für die Fees errichten, und die Stadtbewohner legten ihre bescheidenen Mittel zusammen, um das Haus mit allem Nötigen einzurichten.
    »Ich glaube nicht, dass ich diesen Stern vermissen werde«, räumte Kade lächelnd ein. »Ich wurde dazu geboren, ein Rancher zu sein, und das ist der Weg, den ich von nun an gehen werde. Und was ist mit dir, Mandy?«
    Sie machte ein verwundertes Gesicht. »Was soll mit mir sein?«
    »Ich glaube mich zu erinnern, dass du Annie Oakley sein und etwas von der Welt sehen wolltest.«
    Wieder lächelte sie, etwas gedämpfter zwar, aber immer noch so strahlend wie der Sonnenschein auf einem Bach. »Dieser Job ist schon vergeben, und im Moment gibt es hier genug für mich zu sehen.« Dann fügte sie frech hinzu: »Die fünfzig Pferde und das Geld, das du mir versprochen hast, will ich aber trotzdem haben.«
    Hätte Kade nicht gerade die Beerdigung von zwei Männern mit angesehen, hätte er wahrscheinlich laut aufgelacht und Mandy aus purer Freude daran aufgehoben und im Kreis herumgewirbelt.
    Doc Boylen trat zu ihnen und räusperte sich umständlich. Mamie und ihre Kinder standen in einem rothaarigen Grüppchen in einiger Entfernung von ihnen und sahen zu. Der alte Mann nickte Mandy zu und reichte Kade die Hand. »Das war gute Arbeit, wie Sie dieses Rattennest von Mördern ausgemistet haben«, bemerkte er mit unverhohlener Bewunderung. »Sie beide. Was jedoch nicht heißen will, dass es nicht komplett verrückt war, so vorzugehen, wie Sie es taten.«
    Kade grinste und schüttelte dem Arzt die Hand. »Danke. Ich werde das als Kompliment betrachten.« Dann nickte er zu Mamie Sussex und ihren Sprösslingen hinüber. »Tragen Sie sich mit dem Gedanken, sich eine Familie anzuschaffen und mit dem Trinken aufzuhören, Doc?«
    Der Arzt errötete, doch ein Funkeln trat in seine klugen alten Augen. »Vielleicht tue ich das ja.«
    »Gut«, sagte Kade und meinte es auch so.
    Doc Boylen lächelte und wandte sich dann Mandy zu. »Behalten Sie diesen Schelm im Auge«, riet er ihr. »Er hat was Wildes, genau wie seine Brüder. Einige von uns dachten, Kade würde nie aufhören, sich die Hörner abzustoßen, aber Sie zu lieben hat ihn sehr zum Besseren verändert, genau wie die Hochzeit mit Emmeline Rafe verändert hat.« Der Arzt sah sich um und entdeckte Jeb zwischen den anderen Leuten. »Damit wären schon zwei unter der Haube, aber einer ist noch solo«, schloss er. Und dann drehte er sich um und ging zurück zu Mamie, die ihm lächelnd und mit glänzenden Augen entgegensah.
    In der Ferne hörte Kade das Rumpeln einer sich rasch nähernden Kutsche. »Nun, Mrs. McKettrick«, meinte er, »wenn wir die Vier-Uhr-Kutsche nach Flagstaff nehmen und den Zug nach Phoenix erwischen wollen, dann sollten wir uns jetzt besser auf die Socken machen.«
    Sie drückte seine Hand. »Danke, dass du das für mich tust, Kade. Mama zu sehen wird mir ein wenig Frieden geben.«
    Er nickte. Sie hatten ihre Reisetaschen vor der Beerdigung vor dem Gemischtwarenladen abgestellt. Kade bezweifelte, dass irgendjemandem die Ironie entgangen war, die darin lag, dass Gigs und Crees Särge Seite an Seite in der Kirche gestanden hatten, aber er war bereit, die Ereignisse, die zu diesem Umstand geführt hatten, ein für alle Mal hinter sich zu lassen.
    Concepcion, die täglich rundlicher zu werden schien, lächelte sie an und ließ Angus einen Moment allein, um sie ein Stückchen zu begleiten. Doch um nicht hinter ihr zurückzustehen, holte der alte Herr sie sehr bald ein, obwohl er sich auf einen Spazierstock stützte und immer noch etwas geschwächt aussah.
    Die Kutsche rumpelte über die Straße und kam, auf die Minute pünktlich, in einer riesigen Staubwolke vor dem Gemischtwarenladen zum Stehen.
    Angus trat vor Kade und schlug ihm kräftig auf die Schulter. Zum Glück hatte Kade einige Erfahrung mit der Überschwänglichkeit seines Vaters, sodass der Schlag nicht völlig unerwartet kam. »Wenn ihr zurückkommt«, erklärte Angus, »sind Concepcion und ich in dein altes Zimmer umgezogen, Kade, und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher