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Enigmatic Fynomenon: Roman (INHUMAN FYNOMENON Band 2) (German Edition)

Enigmatic Fynomenon: Roman (INHUMAN FYNOMENON Band 2) (German Edition)

Titel: Enigmatic Fynomenon: Roman (INHUMAN FYNOMENON Band 2) (German Edition)
Autoren: Inka Mareila
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dass er einen Bruder hatte. Da wurde Urim sehr trübsinnig, ihn quälten Hunger und seine Einsamkeit.
    „Oh, was habe ich jetzt noch? Mein Bruder ist fort und mir blieb nur ein Leben in Trauer und Staub. Ich werde sicher bald vergehen!“
    Doch in dem Moment, als sein Leiden am größten war, kroch die siebenäugige Hijoni abermals an ihn heran und sagte:
     
    „Verzweifle nicht König Urim! Du bist arm an Gütern, jedoch niemals arm an Geist und Liebe. Du hast zutiefst bereut, deinen Sinn gewandelt und bist nicht länger jener zerstörerische Herrscher von damals. Nutze deine Fantasie und schaue tief in dich hinein. Die Schönheit liegt in deinem Herzen verborgen!“
     
    Sogleich schloss Urim seine Augen und begann zu träumen.
    Er träumte von Glück, von süßen Früchten, von lachenden Freunden und spielenden Kindern.
    Er träumte von dem Mond und der Sonne, von den Sternen und der Liebe.
    Er stellte sich vor, wie er vergangene Fehler in Zukunft vermeiden könnte und wie er, mit seinen neu erworbenen Lebensweisheiten, ein glückliches Volk leiten würde.
    Dabei verzehrte seine Fantasie, die Sekunden, die Stunden, Tage und Jahre. Die Hoffnung überbrückte die Zeit und ließ Finsternis und Trostlosigkeit um ihn herum vergehen, ohne dass er es spürte.
    Seine Welt veränderte sich, während in ihm die Zuversicht wuchs und schon bald fühlte sich Urim glücklich, in der Welt seiner Träume und Hoffnungen.
    Dann, nach vielen Jahren, erwachte Urim und staunte:
    Die Welt seines Bruders Taio war zerstört!
    Taio hatte die Obstbäume in Brand gesteckt, dass Gras zertrampelt, die Blumen gepflückt und die Tiere ermordet. Der Himmel über Taio war nun verhangen, von den Aschewolken der brennenden Bäume. Nichts war ihm geblieben, außer seinem hohen Alter ohne Weisheit.
    Jetzt blickte Taio traurig zu seinem Bruder. Denn in der Zeit in welcher Urim träumte, war auf dessen Seite ein Paradies entstanden:
    Die finsteren Staubwolken hatten der Sonne Platz gemacht und die Schönheit war nun auf Urims Seite. Und zu seinem eigenen Erstaunen, war er nicht gealtert, sondern jung geblieben!
    Da weinte Taio bitterlich, denn er wollte wieder zu seinem Bruder zurück. Doch sein Körper war so verlebt, dass sein Herz plötzlich still stand und er augenblicklich in sich zusammensank.
    Taio starb also und der Wind fegte trockene Erde über ihn, bis nichts mehr von seinem Leichnam zu sehen war. Der Boden über seinem Grab wurde schließlich hart und trocken.
    Urim wiederum, weinte laut um seinen Bruder, viele Tage. Er konnte sich nicht freuen an der Schönheit, die neu um ihn entstanden war, so verlor er doch seinen einzigen Bruder und war ganz alleine: der letzte seiner Art!
    Als seine Tränen verbraucht waren, kroch erneut die unscheinbare Fellschnecke an ihn heran und sagte: „Sieh junger Maitu! Schau dich doch endlich um! Geduld und Fantasie ließen deine Hoffnungen wahr werden. Du stehst in einem Paradies und erfreust dich nicht daran?
    So will ich dir ein Geschenk machen, denn du hörtest damals auf meine Warnung - auf die Worte einer kleinen Gestalt, die doch eigentlich unter deiner Würde steht - und für diese Demut werde ich dich belohnen.“
     
    Sie verriet ihm ihren Namen „Hijoni“ und schenkte ihm daraufhin ihre Augen: Sieben silberne Perlen, die in Wahrheit magische Samen waren. Hijoni gab ihm den Auftrag, diese Perlsamen zu verteilen.
    Er folgte sogleich ihren Anweisungen und sein Herz führte ihn zu den Dingen, die ihm am liebsten waren:
    Die erste Perle schenkte er den Blumen, für ihre herrlichen Farben und betörenden Düfte.
    Die Zweite schenkte er der Sonne, weil sie ihm beständig Licht und Wärme spendete.
    Eine Dritte schenkte er den Bäumen für ihren wohltuenden Schatten und das köstliche Obst.
    Die Vierte erhielten die Wolken, als Dank für ihren erfrischenden Regen.
    Die fünfte Perle bekamen die Vögel für ihre lieblichen Gesänge und die Sechste erhielt der Wind, als Dank für sein liebevolles Streicheln!
    Die letzte Perle aber, warf Urim über den Fluss, geradewegs auf das Grab seines Bruders Taio. Er bat die Fische aus dem Strom Wasser auf die Stelle zu spucken, denn der ausgezehrte Boden über dem Toten war sehr hart.
    Daraufhin schlief Urim ein, da ihn seine Arbeit müde gemacht hatte.
    Trotzdem sich die Fische sehr abmühten um Urims Bitte zu entsprechen, konnte der magische Samen nicht tief genug eindringen. Somit würde die Perle Urims Wunsch nicht vollständig erfüllen können.
    Des Nachts
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