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Enigmatic Fynomenon: Roman (INHUMAN FYNOMENON Band 2) (German Edition)

Enigmatic Fynomenon: Roman (INHUMAN FYNOMENON Band 2) (German Edition)

Titel: Enigmatic Fynomenon: Roman (INHUMAN FYNOMENON Band 2) (German Edition)
Autoren: Inka Mareila
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Menschen je erahnen könnten, und ihn treibt die Neugier in den Schlund seiner ungewissen Zukunft. Direkt In ein Maul, dessen Größe kein Verstand derzeit jemals erfassen könnte...
     
    Legenden und Mythen hat es schon immer gegeben und abgesehen von Nationalitäten oder Gebräuchen, werden sie stets geliebt, da sie Gänsehaut und Grübeleien gleichermaßen auslösen. Sie zaubern Zerstreuung durch verborgene Tiefgründigkeiten, verpacken Warnungen in Traumbilder.
    Jeder der sie hört, wird nicht spüren was genau mit ihm passiert, aber er wird fühlen, dass etwas in ihm geschieht, was unangenehm aber auch bezaubernd wirken kann. Jene Fabeln werden von den Weisen der Welten gepflegt und beschützt.
     
    Also soll es so beginnen:
    Mit der Legende einer steinalten Frau, über den Ursprung ihres Volkes.
    Jene fantastische Erzählung ist antiquiert, aber dennoch zeitlos, da die Wahrheit in ihr verborgen liegt.
    Folgt dem Märchen, erzählt von Ci-Shenja, die Legenden vieler Völker in sich trägt und wie ein dickes Buch, keinen Buchstaben verlieren kann:
     
     
     
    CI-SHENJAS FABEL
     
    „Ich bin Ci-Shenja, die Heilerin der Maitu.
    Leihe deinem Herzen ein Ohr, wenn du hören willst. Schenke deinem Verstand dein Herz, wenn du verstehen willst. So sehe mit den Augen eines echten Tajeh (Zweibeiner/Mensch) und folge zuerst der Legende meines stolzen Volkes:
     
    Es waren einmal zwei Königsbrüder, Urim und Taio.
    Ihre Welt war zu einer Düsternis geworden. Das Land war voller Asche, Feuer und Staub, denn mit ihrer böswilligen Herrschaft, hatten sie alles Schöne zerstört. So lebten Urim und Taio in ihrer Bestrafung:
    Beide verblieben als die letzten ihrer Rasse und alles um sie herum war trostlos und kalt. Sie wandelten lange ziellos umher.
    Einer der Brüder, Urim, nutzte die Zeit und dachte über seine früheren Taten nach. Er bereute und veränderte sich tief im Innern.
    Der andere jedoch, Taio, verging beinahe vor Gram und Unzufriedenheit, und suchte die Schuld nicht bei sich. Taio behielt demnach seine egoistische Gesinnung.
    Eines Tages kamen sie an einen tosenden gefährlichen Fluss, der allein das einzige Hindernis war, sie von einer wunderschönen, neuen Welt zu trennen.
    Taio und Urim wollten gerne hinüber und ihr Ödland verlassen, auf dem nur ein paar karge Bäume standen. So sagte Taio zu seinem Bruder:
    „Urim schau! Dort drüben ist alles wunderschön! Honig fließt aus Steinen, Blumen sprießen so herrlich wie leuchtende Sterne, und ein sattes Grün liegt auf den Wiesen. Es gibt Bäume voller Obst und wohlgenährte Tiere: Ihr Fleisch wird uns satt machen. Lass uns den Fluss überqueren!“
    Noch bevor Urim antworten konnte, näherte sich den Brüdern ein unscheinbares Wesen, das neben ihnen auf einem alten Baum lebte: Es war eine fingerlange Fellschnecke, die den Namen „Hijoni“ trug. Sie beobachtete jene Brüder mit ihren sieben silbernen Äuglein, kroch ihnen hastig entgegen und warnte beide mit seltsamen Worten, mit piepsendem Stimmchen:
     
    „Tränen der Sterne liebst du nicht,
    willst sie sofort verbrennen.
    Gebrochene Seelen siehst du nicht,
    weil sie ins Dunkle rennen.
    Glaube und Hoffnung verlierst du nicht,
    weil sie nie deine waren.
    Schuld und Schmerzen willst du nicht,
    lässt andre dies erfahren.
    Das Schöne ist nicht gut für dich,
    dein Handeln war stets vermessen!
    Vergangene Fehler quälen dich,
    hast du sie schon vergessen?“
     
    Daraufhin sah Urim in den reißenden Strom und wurde von Selbstzweifeln überfallen:
    „Nein Bruder, der Strom könnte uns fortreißen, und wir würden ertrinken.
    Lass uns beisammen bleiben: Unsere Verbundenheit ist doch alles was uns geblieben ist!“
    Doch Taio verachtete die Worte seines besorgten Bruders und er wollte die Warnung der kleinen Fellschnecke nicht verstehen. Somit machte er sich sogleich auf den gefährlichen Weg, kämpfte sich durch den wilden Strom und erreichte schließlich halbtot das andere Ufer.
    Urim jedoch spürte weiterhin große Angst:
    Sollte er es Taio gleichtun, könnte er nämlich das Wertvollste verlieren, das er jetzt besaß: sein Leben mit einem guten Herz, das durch seine Reue geläutert worden war. Zudem befürchtete er, dass er und Taio jene fremde Welt erneut ins Verderben stürzen könnten.
    Urim bliebt also auf der Seite des Ödlands und setzte sich unter den alten Baum am Flussufer. Er besah seinen Bruder Taio, der fortan in Glück und Freude lebte. Taio allerdings, vergaß in seinem Überfluss schon bald,
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