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Engelstraum: Schatten der Ewigkeit: Roman (German Edition)

Engelstraum: Schatten der Ewigkeit: Roman (German Edition)

Titel: Engelstraum: Schatten der Ewigkeit: Roman (German Edition)
Autoren: Cynthia Eden
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einiges ist von mir.« Nicole konnte den Blick nicht von seinem Hals abwenden. Dann wurde der Drang in ihrem Mund zu Schmerz, und sie schrie auf. Rasch schlug sie sich eine Hand auf den Mund und schmeckte Blut an ihren Fingern. Als sie sich vorbeugte, fiel ihr das Haar vors Gesicht, schirmte es vor dem Cop ab.
    Das Blut tropfte in ihren Mund.
    Sie brauchte mehr.
    Der Polizist griff nach ihr. Fauchend sprang sie nach vorn. Etwas Wildes, Verzweifeltes brach in ihr aus. Sie packte den Cop beim Hals und schob ihn zurück, knallte ihn an die Mauer.
    »Lady, Lady, was soll das?«
    Nun wurde das Pochen noch stärker.
    »V-verzeihung …« Das Wort klang komisch. Seit wann lispelte sie? Und was tat sie? Er war Polizist. Sie durfte doch nicht …
    »Was ist mit Ihren Zähnen?«, fragte er, wollte sie wegstemmen, sie abwehren, doch sie nahm es kaum wahr.
    Sein Herzklopfen übertönte seine Stimme. Nicole beugte sich näher. Sie war so durstig – nein, hungrig. Sie musste einfach zubeißen.
    Ihre Zähne bohrten sich in seinen Hals. Sein Blut floss auf ihre Zunge. Das war gut, besser als gut. Das Beste, das sie jemals gekostet hatte. Warm und heiß. Leben.
    Nicole stolperte würgend zurück. Entsetzt rang sie mit dem überwältigenden Hunger. Nein, das war nicht richtig.
    Der Polizist starrte sie entgeistert an. Blanke Angst lag in seinen braunen Augen.
    »Es tut mir schrecklich leid!« Sie hatte ihn angefallen, ihn gegen die schmutzige Mauer gedrückt, genau wie ihr Angreifer es mit ihr getan hatte.
    Sie hatte ihn sogar gebissen. Ihre Zunge strich über ihre Lippen, und sie fühlte zu lange, zu scharfe Zähne. Nein!
    Sie hatte ihn gebissen, hatte sein Blut getrunken. Sein Blut getrunken!
    Nicole wich zurück, schnell, sie wollte weg von dem Anblick und dem Geruch seines Bluts. Es reizte sie viel zu sehr. Nichts wollte sie dringender als noch einmal zubeißen.
    Sie stolperte über den Toten und fiel hin. Die Leiche war so hart und steif, als wäre der Kerl schon seit Stunden tot. Aber es konnte nur wenige Momente her sein. Unmöglich war sie so lange bewusstlos gewesen.
    »Keine Bewegung!«
    Der Polizist hatte seine Taschenlampe verloren, doch selbst in dem spärlichen Licht sah Nicole ihn klar und deutlich. Er hatte seine Waffe gezogen und richtete sie auf Nicole.
    »Ich weiß nicht, was zum Geier Sie sind, Lady, aber ich jage Ihnen eine Kugel ins Herz, wenn Sie noch einmal auf mich losgehen.«
    Ich weiß nicht, was zum Geier Sie sind.
    Ihr Herz raste vor Angst, denn sie wusste es ebenso wenig.
    Der Hunger zerriss sie. Sie wollte, sie musste mehr trinken.
    Vor allem musste sie weg von dem Polizisten. Falls nicht, fürchtete sie, dass nicht mal eine Kugel in ihrem Herzen sie von ihm fernhalten könnte.
    In ihrem ganzen Leben hatte sie nie jemanden verletzt, bis heute Abend. Nun war ein Mann tot, ein anderer hatte eine Wunde am Hals, und sein Blut zog sie magisch an.
    Sie stand auf.
    »Keine Bewegung!« Die Waffe in seiner Hand zitterte. »Es sei denn, Sie wollen sich eine Kugel einfangen. Nicht bewegen!« Er atmete stoßartig aus. »Verflucht, das Gleiche haben Sie mit dem armen Kerl gemacht, oder? Sie haben ihn in die Gasse hier gelockt und ihm den Hals aufgeschlitzt.«
    Nein, das hatte er ihr angetan. Er war über sie hergefallen wie ein Vampir aus einem schlechten Horrorfilm.
    Vampir.
    Ihr wurde eiskalt.
    Zu große Zähne, Blut, Durst.
    Nein. Nein!
    Ich weiß nicht, was zum Geier Sie sind.
    Das verdammte Pochen dröhnte in ihrem Kopf, rief sie, drängte sie, noch einmal zuzubeißen.
    Weg hier! Sie würde auf keinen Fall einen Cop töten. Und sie trank kein Blut! Nicole drehte sich um und rannte Richtung Kirchplatz.
    »Nein! Verflucht, bleiben Sie stehen!«
    Nicole konnte nicht stehenbleiben. Sie hatte Vampirzähne, verdammt, ihre Fingernägel waren Krallen, und irgendwas lief ganz schrecklich verkehrt. Tränen rollten ihr über die Wangen, als sie sich in Sicherheit brachte.
    »Ich sagte, stehen bleiben!«
    Die Kugel traf sie in den Rücken, doch Nicole lief weiter. Sie schrie nicht einmal auf, denn dazu war sie viel zu verängstigt, viel zu panisch. Zudem hatte sie das Gefühl, halb zu ersticken vor Entsetzen.
    Auf dem Platz vor der Kirche begann sie, noch schneller zu rennen. Von dort aus schlängelte sie sich durch die Straßen. Alles verschwamm um sie herum, weil sie ihr Tempo kontinuierlich beschleunigte.
    Währenddessen hallten ihr seine Worte durch den Kopf.
    Ich weiß nicht, was zum Geier Sie sind.
    Sie blickte auf
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