Engelslieder

Leben, das begonnen hatte, als ihr Dad in jener Nacht zu ihr auf den Berg geklettert war, um sie zu retten. Sie würde nie vergessen, wie er durch die Tür gekracht war, sie mit Eli gesehen und ihn zu Brei geschlagen hatte.
    Er hatte es für sie getan. Gott hatte ihr Gebet erhört und ihn geschickt. Er war ihr Retter. Jedes Mal, wenn sie an ihren Dad und an jene Nacht dachte, spürte sie dieses Kribbeln, das offenbar Liebe war.
    “Komm, Molly! Wir warten schon auf dich!”, rief Katie. An diesem Nachmittag wollten sie mit dem Boot rausfahren. Sie beide liebten das Wasser. Sie liebten es, Kajak zu fahren und zu schwimmen, und jetzt brachte Autumn ihnen auch noch das Klettern bei.
    “Ich komme!” Sie schnappte sich ihr Strandhandtuch und rannte den Anleger entlang. Autumn und Katie waren bereits an Bord, und ihr Dad wartete auf sie, um ihr an Deck zu helfen.
    “Komm, wir wollen los, mein Engel.” Er nannte sie oft so. Das war eines der wenigen Dinge, an die sie sich wirklich erinnern konnte – wie ihr Dad sie
Engel
nannte. Er hielt sie an der Hand, bis sie sicher auf dem Boot war, dann lächelte er sie liebevoll an, kletterte selbst an Bord und ging ans Steuer, um das Boot aus dem Hafen zu manövrieren.
    Molly sah zu ihm hoch und winkte ihm zu. Katie kicherte, und Autumn lächelte.
    Molly war überglücklich. Das glücklichste Mädchen auf der ganzen Welt
    – ENDE –