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Engelslieder

Engelslieder

Titel: Engelslieder
Autoren: Kat Martin
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und drückte auf den Knopf. Überrascht vernahm er Autumns Stimme.
    “Ich bin’s … Autumn. Ich … ähm, ich hoffe, wir können miteinander reden. Außer … außer es ist ein ganz ungünstiger Zeitpunkt.”
    Als würde er ihre Stimme nicht erkennen. Als gäbe es einen ungünstigen Zeitpunkt.
    “Ich mach dir auf.” Er ging den Flur hinunter zum Eingang und wanderte nervös auf und ab, während er darauf wartete, dass die Fahrstuhltür aufging. Dann betrat Autumn den Raum. Sie trug einen hauchdünnen, geblümten Rock und einen lila Pullover – sexy und zugleich feminin. Sein Herz zog sich so sehr zusammen, dass es schmerzte.
    “Hi”, begrüßte er sie. Auf einmal fehlten ihm die Worte.
    “Hi.”
    Sie war so wunderschön. Rostbraune Löckchen umrahmten ihr Gesicht, und sie trug einen Hauch von Make-up. Er dachte an die entschlossene Frau, die mit ihm auf die Spitze eines Berges gestiegen war. Die Kombination aus weicher Weiblichkeit und versteckter Kraft brachte sein Blut zum Kochen und ließ ihn vor Verlangen erschaudern.
    “Möchtest du einen Drink?”, fragte er, bemüht, seine Gedanken in eine andere Richtung zu lenken. Er hoffte, sie würde Ja sagen, denn er konnte selbst etwas zu trinken vertragen.
    Als sie nickte, ging er zur Bar, die hinter den Mahagonipaneelen im Wohnzimmer versteckt lag. “Weißwein?”, fragte er über die Schulter.
    “Ja, gerne.”
    Sich selbst schenkte er einen Scotch auf Eis ein, nahm einen Schluck und brachte ihr dann das Weinglas. Ihre Finger berührten sich flüchtig, und die vertraute Spannung knisterte zwischen ihnen. Autumn wirkte überrascht.
    “Hast du geglaubt, wir würden uns nicht mehr zueinander hingezogen fühlen?” Er ließ den Blick über ihre weichen, vollen Lippen gleiten. Er wollte sie küssen, in ihr versinken. Er musste an ihr winziges Schmetterlingstattoo denken, daran, wie gern er mit ihr schlafen würde.
    “Ich weiß nicht”, erwiderte sie. “Ich dachte wohl, das Gefühl wäre, na ja, verblasst.”
    Er trank von dem Scotch. Es kam ihm wie eine Ewigkeit vor, dass er zum letzten Mal in ihr gewesen war. “Du hast gedacht, zwischen uns wäre es vorbei. Du dachtest, wenn wir Molly erst gefunden hätten, wären wir fertig miteinander. Trifft es das ungefähr?”
    “Na ja, schon, ich schätze, ich …”
    “Wir sind nicht fertig miteinander, Autumn. Außer du möchtest es.”
    Sie wandte sich ab und ging auf das Panoramafenster zu, von dem aus man aufs Meer blicken konnte. “Wie geht es ihr? Molly meine ich.”
    “Sehr gut. Sie und Katie sind unzertrennbar. Langsam kehren auch einige Erinnerungen zurück. Joanne und ich unterstützen sie dabei nach Kräften. Und sie geht zu einem wirklich guten Kinderpsychologen. Ich glaube, es wird einfacher, als wir geglaubt haben.”
    “Das wäre schön.” Sie nahm einen Schluck Wein.
    “Du hast gesagt, du möchtest mit mir reden.”
    Sie drehte sich zu ihm um. In ihren großen Augen lag Unsicherheit. “Ich bin gekommen, um dich zu fragen, ob du das, was du bei O’Shaunessy’s gesagt hast, auch so gemeint hast.”
    Er streckte die Hand aus und streichelte ihre Wange. “Ich habe jedes einzelne Wort so gemeint.”
    “Du hast gesagt, du liebst mich. Aber ich muss wissen, wie sehr.”
    Er wusste sofort, was sie meinte, so gut kannte er sie inzwischen. Wäre sie genug für ihn? Würde ihm nur eine Frau reichen?
    Er hatte Joanne nie betrogen. Er wünschte, das hätte er ihr einmal erzählt. Ben nahm ihr das Weinglas aus der Hand, stellte es auf den Tisch und ergriff ihre Hände.
    “Ich liebe dich so sehr, dass jede Stunde, die wir nicht zusammen sind, mich umbringt. So sehr, dass ich mir nicht vorstellen darf, wie weh es tun wird, wenn du mich nicht heiratest. Du bedeutest mir alles, Autumn. Ich möchte mein Leben mit dir teilen. Ich möchte Kinder mit dir. Ich wünsche mir nichts sehnlicher, als dass du meine Frau wirst.”
    Als sie den Mund öffnete, um etwas zu erwidern, hob er die Hand. “Aber ich muss auch etwas von dir wissen. Du bist hier und stellst mir diese Fragen, also nehme ich an, dass du mich auch liebst. Wenn es so ist, muss ich wissen, wie sehr. Ich muss wissen, ob du mich genug liebst, um mir zu vertrauen. Ob du tief in deinem Herzen weißt, dass ich dich niemals verletzen würde.”
    Ihre Augen füllten sich mit Tränen. “Ich liebe dich mehr als mein Leben, Ben McKenzie. Als ich dich am Berg abstürzen sah, dachte ich, ich würde selbst sterben.”
    “Kannst du mir vertrauen? Glaubst du
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