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Engelsleid (German Edition)

Engelsleid (German Edition)

Titel: Engelsleid (German Edition)
Autoren: Inka-Gabriela Schmidt
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sitzen blieb, ihren La p top auf dem Tisch, auf dem sie schrieb und Emails checkte. Aber er sagte nichts. Nur wenige Gäste kehrten im Ristorante ein, die meisten waren italienische Urlauber.
    Erst nachdem Laura ihren Artikel über Bomarzo fertig verfasst und zusammen mit einigen Fotos an Theo abgeschickt hatte, fuhr sie den Rechner herunter und machte sich schweren Herzens auf den Rückweg nach Bomarzo.
    » Laura, Liebes, warum bist du denn nicht ans Telefon gega n gen? Ich dachte schon, dir wäre etwas passiert! « , stürzte ihr Gi u seppe aufgeregt entgegen, eine sorgenvolle Miene aufgesetzt.
    » Du übertreibst. Was soll denn schon geschehen? «
    » Wo warst du? «
    » Und du? « , entgegnete sie schlagfertig.
    Laura ertrug es, dass er sie mit leidenschaftlicher Energie in seine Arme zog und mit ihr in einem nie enden wollenden Kuss versank. Wenigstens ersparte er ihr weitere Fragen . Er tat so, als wäre er einfach nur sehr froh, dass sie zurückgekehrt war. Mögl i cherweise war er das sogar, zumindest auf seine Weise und was seine Zwecke betraf. Sie sollte auf alles gefasst sein.
    Ihre Unterhaltung plätscherte harmlos dahin. Giuseppe machte Laura ein paar Vorschläge für die nächsten Tage, welche tourist i schen Kleinodien er ihr noch zeigen wolle. Im Laufe der Stunden ließ seine verkrampfte Haltung wieder nach und er lief zur Höchstform auf, überhäufte sie mit Aufmerksamkeit und Zär t lichkeiten, als ahnte er, dass er Laura neu erobern müsste.
    D as Gespräch mit Azaradeel rückte in eine tiefe Schublade i h res Gedächtnisses. Hatte diese denn tatsächlich stattgefunden? Gi u seppes heiße Küsse und seine italienischen Schmeicheleien mac h ten sie fast vergessen, mit wem sie es zu tun hatte. Völlig umsonst hatte sie befürchtet, sie würde es nicht schaffen, sich ihm gegenüber weiterhin unbefangen und verliebt zu geben. Das G e genteil war der Fall. Er brauchte ihr nur zuzublinzeln und schon bekam sie Zweifel an allem, was Azaradeel ihr erzählt hatte. Was war sie doch für eine leichtgläubige Närrin! Dieser Azaradeel hatte sich von irgendwoher alle relevanten Informationen über sie geholt und sie damit eingelullt. Woher sollte sie wissen, ob nicht gerade von ihm selbst die Gefahr ausging? Am Ende war er doch einfach ein raffinierter Psychopath oder, noch schlimmer, sogar der Mö r der ihrer Mutter, und bestimmt gab es für die Sache mit dem Licht eine plausible Zaubertrickerklärung. Und was ist damit, dass er davon geflogen ist? Du hast es mit eigenen Augen ges e hen. Und sein Muttermal gleicht dem deinen aufs i-Tüpfelchen. – Ach was, alles Täuschungen.
    Die Wirklichkeit holte Laura gegen Mitternacht ein, als Gi u seppe sie geschickt in ihr Schlafzimmer dirigierte und sie bat, eines der halbtransparenten Kleider für ihn anzuziehen. Laura schwankte zwischen dem erotischen Reiz und ihrem wieder ei n setzenden Verstand. Wenn sie sich weigerte, bestünde die Gefahr, dass er misstrauisch würde. Von wo ging die Gefahr aus, von ihm oder von Azaradeel? Ehe sie verstand, was vor sich ging, hatte sie das Kleid angezogen, ohne etwas darunter zu tragen, Giuseppe lotste sie in sein Auto und fuhr aus dem Ort hinaus. Seine Blicke, mit denen er sie ab und an von der Seite betrachtete, zeigten u n gezügeltes Begehren und Laura fühlte, wie ihre Lust e r wachte. Ihre Brüste spannten und in ihrem Schoß kribbelte es heiß.
    Frösteln erfasste sie mit einem Male, als sie erkannte, wie der Park näherkam. Es hatte keinen Sinn, die Augen vor der Wir k lichkeit zu verschließen, aber es fühlte sich sehr eigenartig an, als zerrisse plötzlich ein Bann, mit dem der Dämon ihr Denken g e lähmt hatte. Was war denn nur los mit ihr? Wenn sie in seiner Nähe zu benommen war, um selbst st ändig zu denken und zu ha n deln, wie sollte sie sich dann wehren – falls Azaradeel sie doch zu R echt gewarnt hatte. Wem und was sollte sie glauben? Steuerte sie etwa mitten in eine für sie gefährliche Situation hi n ein?
    Der Himmel zeigte sich in rotvioletter Düsternis, noch g e spenstischer als am Vormittag, vom Mond keine Spur. Die gesa m te Szenerie war mehr als unheimlich und insofern wäre es nicht verwunderlich, wenn demnächst irgendetwas geschah, wenngleich vielleicht etwas ganz anderes, als sie erwartete.
    Kaum waren sie beide ausgestiegen, nahm Giuseppe Laura in seine Arme und küsste sie leidenschaftlich, die Hände auf ihrem Po. Jeder einzelne seiner Finger war spürbar und ein erotischer Schauer rieselte
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