Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Engelskuss und Weihnachtstraum - eine Liebesgeschichte in 24 Kapiteln

Engelskuss und Weihnachtstraum - eine Liebesgeschichte in 24 Kapiteln

Titel: Engelskuss und Weihnachtstraum - eine Liebesgeschichte in 24 Kapiteln
Autoren: cbj Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
Vom Netzwerk:
wissen.



»Um die Rolle der Maria«, antwortete Lilli sofort. »Mirja hat gesagt, ich kann sie spielen. Dafür singt sie die Background Voice.«
    Â»Ja«, bestätigte Mareike. »Weil Mirja schüchtern ist, traut sie sich nämlich nicht auf die Bühne.«
    Â»Und sowieso sieht Lilli viel toller aus als Mirja«, ergänzte Amanda.
    Ich dachte, ich höre nicht recht … vor meinen Augen flimmerte es, mir wurde richtig schlecht, ich schluckte und fühlte, wie mir mal wieder gleichzeitig heiß und kalt wurde.
    Wie können Mädchen, mit denen man in dieselbe Klasse geht, nur so fies sein, dachte ich noch, aber dann … dann brüllte ich los. »Das stimmt alles nicht!«
    Ich glaube, es war das erste Mal in meinem Leben, dass ich mich auf diese Art wehrte. Ich brüllte! Ich schrie so laut wie noch nie! Aber klar, Musik und Singen sind mir absolut wichtig, und wenn mir was wichtig ist, dann kämpfe ich auch dafür. Nur war’s eben das erste Mal, dass ich für meine Stimme kämpfen musste. Und deshalb auch für die Rolle der Maria.
    Â»Herr Löwenfeld, Sie haben Mirja die Rolle der Maria gegeben; wir alle haben das gehört.« Yasin war total aufgeregt. »Und jetzt behaupten die drei, Mirja wolle die Rolle nicht. Das stimmt nicht!«
    Eines muss man Löwenfeld lassen: er blieb cool. »Mirja, du wirst die Maria singen?«
    Ich nickte. »Ich hab nie gesagt, ich …«
    Â»Aber sie stottert und stolpert und überhaupt ist Mirja schüchtern!«, rief Amanda. »Und Lilli sieht viel besser aus als Mirja!«
    Mann, wie ich das alles satthatte! Warum hacken die nur immer auf meinem Aussehen herum, fragte ich mich. Und das, wo doch Jonas alles mit anhört! »Ich singe aber besser«, entgegnete ich bockig.
    Â»Als ob’s darauf ankäme! Mirja kann im Hintergrund …«
    Da hatte Chris Löwenfeld genug. »Es bleibt dabei: Die Rollen wurden verteilt, und daran wird sich nichts mehr ändern. Es sei denn, es gibt einen zwingenden Grund.«
    Â»Und der wäre?«, erkundigte sich Lilli hochnäsig.
    Â»Ã„nderung des Wohnorts oder Krankheit zum Beispiel.«
    Â»Ã„nderung des Wohnorts würde Umzug in eine andere Stadt bedeuten?«, wollte Amanda wissen. »Na ja … Mirja, umziehen wirst du wohl nicht, oder?«
    Natürlich schüttelte ich den Kopf. Wir waren ja erst vor wenigen Monaten in das Dorf gezogen und hatten überhaupt keinen Grund, nochmals unsere sieben Sachen einzutüten und ganz woanders, im Norden Deutschlands etwa, eine Wohnung einzurichten. Allein der Gedanke daran würde bei meiner Mutter eine Krise allergrößter Güte hervorrufen. Aber wie ich noch den Kopf schüttelte, sah ich, wie Lillis Augen zu funkeln begannen. »Eine Krankheit«, wiederholte sie versonnen. »Krankheit wäre also ein zwingender Grund, eine Rolle neu zu verteilen. Aha. Soso.«
    Chris Löwenfeld stutzte. Dann hielt er Lilli seinen Zeigefinger vor die Nase. »Ich warne dich, Lilli. Falls Mirja plötzlich krank würde, würdest du die Rolle der Maria nicht bekommen. Und warum? Weil du ein sehr hübsches Mädchen bist, das aber leider nicht singen kann.«
    Lilli wurde feuerrot. Sie warf ihre kupfergoldene Mähne zurück und fauchte Löwenfeld an: »Ich bräuchte nur die Lippen zu bewegen!«
    Jetzt wurde Löwenfeld richtig sauer. »Es bleibt dabei: Mirja singt die Maria, und ihr drei gebt die Engel. Basta.«
    Wieder applaudierte Yasin. »Bravo!«
    Ich atmete auf. Dann schaute ich Jonas an. Er lächelte mir zu und hob den Daumen. »Egal wie du aussiehst – du hast eine tolle Stimme! Und mach dir nichts daraus, wenn du auf der Bühne stolperst. Das kann dem besten Schauspieler passieren.«
    Â»Wieso sollte ich stolpern?«, erwiderte ich verdutzt.
    Â»Weil … weil Lilli und ihre Freundinnen sagten, du würdest stolpern«, antwortete Jonas verlegen.
    Â»Ich. Stolpere. Nicht«, entgegnete ich wütend und betonte dabei jedes Wort.
    Da legte Yasin seine Hand auf Jonas’ Schulter. »Man muss seine Freundin unterstützen. Nicht einfach nachplappern, was drei fiese Hexen behaupten. Und sowieso kompletter Quatsch ist.«
    Jonas wurde rot und schubste Yasins Hand von der Schulter. »Halt du dich raus!«



»Das wurde mir heute schon mal gesagt. Ich wiederhole: Wenn ich merke, dass jemand nicht fair ist und eine andere Person
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher