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Engelskuss und Weihnachtstraum - eine Liebesgeschichte in 24 Kapiteln

Engelskuss und Weihnachtstraum - eine Liebesgeschichte in 24 Kapiteln

Titel: Engelskuss und Weihnachtstraum - eine Liebesgeschichte in 24 Kapiteln
Autoren: cbj Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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wish you a merry Christmas. Yasin legte die rechte Hand an die Brust und machte ein Gesicht wie die Fußballspieler, während sie die Nationalhymne singen. Danach nahm er mir das Kind ab, wiegte es in den Armen, beugte sich dann zu mir, und – küsste mich.
    Die Leute klatschten, trampelten – und sangen lauthals mit.
    Chris Löwenfeld drehte sich zum Publikum um, und das Lied ging nahtlos über in Stille Nacht, heilige Nacht.
    Die Zuschauer erhoben sich. Mit ergriffenen Mienen, manchen tröpfelte eine Träne aus dem Auge, sangen sie mit.
    Erst danach setzte der Applaus ein. Aber oh Mann, der hatte sich vielleicht gewaschen!
    Nach dem Applaus kamen die Blumensträuße, eine allgemeine Küsserei begann, die Eltern warteten auf uns, waren stolz wie sonst noch was und drückten Chris Löwenfeld die Hand ab.
    Yasins Eltern konnten es nicht fassen, wie gut mir das feine Tausendundeine-Nacht-Gewand passte. Sie versicherten, ich hätte darin ausgesehen, als wäre es für mich gemacht. Aber froh waren sie doch, als ich es ihnen in einwandfreiem Zustand zurückgab.
    Murat, Yasins jüngerer Bruder, führte die Ziege am Strick aus den Kulissen. Sie ließ sich ungern streicheln, meckerte aufgeregt, und wenn sie nicht meckerte, knabberte sie alles an – Anoraks, Stiefel, Plastiktüten. Sie war nicht wählerisch.
    Murat sagte dann auch, dass das Tier Lilli hieß und seinem Opa gehörte. Lilli – na, das war doch ein echt passender Name für eine Meckerziege.
    Jemand, es war aber nicht Lilli, die Klassenqueen, fragte nach Jonas. Keiner hatte eine Ahnung, wo er abgeblieben war; wir vermuteten, dass er ’ne Dauerfliege gemacht hatte. Jedenfalls bis Ferienende.
    Dann riefen meine Eltern nach mir und meiner kleinen Schwester Leonie, die Murat und die Ziege anhimmelte, und wie in früheren Zeiten fuhren wir zu viert in einem Auto nach Hause – in unser Dorf.
    Ich lag noch immer im Bett. Es war kurz nach neun Uhr am Morgen. Heute war der 24. Dezember. Heilig Abend.
    Unser Paps würde mit uns feiern, und vielleicht … vielleicht … vielleicht versöhnten sich unsere Eltern wieder. Sah ganz danach aus. Aber klar, Weihnachten war ja schließlich das Fest der Liebe.
    Mein Blick fiel auf die kleine Maria. Das war mein Geschenk für Yasin, meinen ersten richtigen Freund. Die Sache mit Jonas war nichts Ernstes gewesen; Jonas war ein Feigling. Yasin hatte mich unterstützt, er hatte mich gegen die drei Hexen in Schutz genommen, und er war es gewesen, der mich vor allen Zuschauern geküsst hatte. Gab es denn einen besseren Beweis seiner Liebe? Ich streichelte die Maria und wünschte mir, es wäre Yasin …

© privat
    Sissi Flegel hat alles erlebt, was man erleben muss, um Kinder- und Jugendbücher zu schreiben. Sie kommt aus einer Großfamilie, ging auf ein Mädcheninternat zur Schule, studierte Sprachen und arbeitete als Lehrerin, bis sich ihre Erfahrungen verselbstständigten und in Büchern materialisierten. Ihre witzigen Mädchenbücher sind Bestseller und ihre Fangemeinde wächst ständig. Um näher an den Alltag zu kommen, entstehen ihre Mädchenbücher meistens vor Ort.

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