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Engelskuss und Weihnachtstraum - eine Liebesgeschichte in 24 Kapiteln

Engelskuss und Weihnachtstraum - eine Liebesgeschichte in 24 Kapiteln

Titel: Engelskuss und Weihnachtstraum - eine Liebesgeschichte in 24 Kapiteln
Autoren: cbj Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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dass du die Hauptrolle spielst. Weil …«
    Â»â€¦ du auf der Bühne nur rumhampeln würdest«, erklärte Amanda und tat so, als stolpere sie auf mich zu. »Ups!«
    Â»Außerdem siehst du nach nichts aus«, ergänzte Mareike. »An dir ist kein bisschen Glamour, wenn ich das mal so sagen darf.«
    Â»A…aber ich kann singen«, stotterte ich. »Und Löwenfeld hat mir die Rolle gegeben. Ich wollte sie ja gar nicht.«
    Â»Genau! Siehst du, darum geht es uns ja – du willst die Rolle nicht, weil du stotterst und stolperst und nach nichts aussiehst. Du kannst nur ein bisschen singen. Na, was ist das schon?«, fragte Lilli und verdrehte die Augen.
    Â»Deshalb haben wir beschlossen«, sagte Mareike energisch, »dass Lilli die Maria geben muss. Und wenn sie mal ein Liedchen singen soll, bewegt sie die Lippen, und du …«, sie bohrte den Zeigefinger in meinen Bauch, »singst im Hintergrund. Kapiert? Und das wirst du Löwenfeld sagen!«
    Was? Wie bitte? Ich soll im Hintergrund singen? Und im Hintergrund zusehen, wie Jonas/Josef die Lilli küsst? Soll die Background Voice geben – und damit sogar noch zufrieden sein? Also wirklich! Ich bin schüchtern, ich gehe jedem Streit aus dem Weg, aber wenn es ums Singen geht, hört für mich der Spaß auf. Weil die Musik und das Singen einfach das ist, was mir sehr wichtig ist, und das lasse ich mir nicht nehmen. Nicht mal von Lilli und ihren zwei allerbesten Freundinnen. »Das müsst ihr mit Löwenfeld ausmachen«, sagte ich leise und war plötzlich wahnsinnig sauer auf mich. Verdammt noch mal, warum schrie ich die drei nicht an!? Warum ließ ich mir ihre Gemeinheiten gefallen? Mirja, du siehst nach nichts aus – okay, das wusste ich selbst! Das brauchten die drei Hexen mir nicht noch unter die Nase reiben! »Ja, mit Löwenfeld müsst ihr das besprechen«, wiederholte ich nicht mehr ganz so leise und ballte die Fäuste. »Aber … aber … aber freiwillig gebe ich die Rolle nicht zurück.«
    Jemand hinter mir klatschte und rief: »Bravo!«
    Ich drehte mich um. »Yasin?«
    Â»Bleib dran«, sagte er zu mir und fuhr dann die drei Freundinnen an. »Was steht ihr noch herum? Rennt doch zu Löwenfeld!«
    Â»Halt du dich raus«, zischte Lilli. »Wenn ich daran denke, wie du um die Rolle des Wirts gekämpft hast, solltest du überhaupt den Mund halten!«
    Â»Erschlichen hast du dir die Rolle!«, schrie Mareike. »Extra für dich musste Löwenfeld den Wirt ins Skript einbauen! Sonst ist für mich mein türkisches Weihnachten gelaufen «, äffte sie Yasin nach. »Warum eigentlich? Bist du so bühnengeil, dass du’s nicht überwindest, wenn du nur die Trompete bläst?«
    Â»Das ist meine Angelegenheit«, schrie Yasin.
    Â»Und die Rolle der Maria ist unsere!«, brüllte Lilli zurück.
    Inzwischen standen jede Menge Leute um uns herum: Jonas, mein Freund, viele von den Kleinen aus der Fünften, etliche aus meiner Klasse und sogar einige aus der Neunten und Zehnten. »Yasin«, sagte einer aus der Zehnten, »wenn die Lilli ein Junge wäre, könntest dich mit ihr prügeln. Aber sie ist ein Mädchen … Junge, bleib cool; in diesem Fall hast du die Arschkarte gezogen.«
    Â»Na und? Deshalb halt ich noch lange nicht meinen Mund!«, wehrte sich Yasin.
    Â»Solltest du aber, du Blödmann!«, giftete Mareike. »Jemand, der Löwenfeld so lange beschwatzt, bis er eine neu erfundene Rolle bekommt, sollte sich nicht in Dinge mischen, die ihn nichts angehen.«
    Â»Ich mische mich aber ein!«, schrie Yasin. »Wenn du die Maria gibst«, er zeigte auf Lilli, »geb ich meine Rolle zurück, nur dass du das weißt!«
    Â»Du willst eine Rolle zurückgeben, die im Stück sowieso nicht vorkommt!?«, Lilli lachte höhnisch. »Was für ein tolles Kunststück!«
    Ich hatte ja auch keinen blassen Schimmer, weshalb Yasin unbedingt die Rolle des Wirts haben wollte, aber ich fand’s toll, wie er mich unterstützte. Mein Jonas war überhaupt keine Hilfe; steif wie ein Stock stand er da und bekam den Mund nicht auf. Aber in seinen Augen stand ganz klar das Wort Zickenterror . Gerade als ich Streitet doch nicht! sagen wollte, kam Löwenfeld über den Hof und direkt auf uns zu. Die Leute, die um uns herum standen, machten ihm Platz.
    Â»Worum geht’s?«, wollte er
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