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Engelherz - Band 1-3

Engelherz - Band 1-3

Titel: Engelherz - Band 1-3
Autoren: Jennifer Schreiner
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erforscht?“
    Prüfend musterte ich die Engel um mich herum, doch in ihren Minen las ich keine Antwort darauf, ob sie meine Gedanken wahrnehmen konnten. Ich dachte ein paar Verwünschungen, doch immer noch gab es keine erkennbare Reaktion von ihnen. Entweder sie wussten nicht, was ich dachte, oder sie hatten ihre Gefühle besser unter Kontrolle als ich die Meinigen.
    Ich war schrecklich müde und furchtbar enttäuscht, den ganzen Tag war ich gelaufen, ohne dass ich außerhalb von Eden etwas gefunden hatte, wohin ich gehen konnte. Es schien tatsächlich nur diesen einen Ort für uns zu geben. – Für Adam und mich.
    Verzweifelt stellte ich fest, dass ich wieder an meinem Ausgangspunkt angelangt war. Ich schlug die Hände vors Gesicht, damit die Engel nicht erkennen konnten, wie wütend und entsetzt ich über meine Erkenntnis war.
    Doch sie schienen ohnehin ihr Interesse an mir zu verlieren und gingen in Richtung Bach. – Dorthin, wo vermutlich Adam gerade wieder etwas Lebenswichtiges herausfand.
    Nur einer der Engel begleitete mich, als ich meinen letzten Rest Entschlossenheit zusammennahm und mich aufmache, Eden einmal in der vollen Länge zu durchqueren. – Dabei nahm ich es bewusst auf mich, dass ich die Nacht alleine und ohne Adam verbringen musste.
    Wahrscheinlich würde ich nicht wirklich alleine sein, denn der Engel folgte mir unermüdlich. Merkwürdig, dass es plötzlich nur noch einer war, aber eigentlich war es mir egal. Ich wollte nur weg.
    „ Ein weiterer Tag im Paradies. – Verloren!“ Ein trübsinniger Gedanke, der eigentlich gar nicht so recht zu mir passen wollte, aber sich trotzdem in mir festsetzte.

7.

    Stunde um Stunde folgte mir der Engel unermüdlich und ohne mich zu stören. Doch bei Einbruch der Dämmerung überholte er mich und blieb wenige Schritte vor mir stehen, das Gesicht mir zugewandt.
    Überrascht blieb ich stehen.
    Ernst schaute der Engel mich an, auf mich herab, und schüttelte den Kopf. Sein Gesichtsausdruck wirkte merkwürdig erhaben. Erst jetzt bemerkte ich, dass er größer war als die anderen Engel, seine weißen Flügel nach Außen hin gräulich wurden und er ein Schwert trug.
    Einen Augenblick lang fragte ich mich unwillkürlich, ob ich Angst vor ihm haben sollte. Dann übernahm der Frust des gesamten Tages die Kontrolle und ich spürte wie meine Wut über alle Gedanken triumphierte.
    Ich wich einige Schritte nach rechts aus, doch wieder verstellte der große Engel mir den Weg und schüttelte ernst den Kopf. Ich legte meinen Kopf schräg und wartete auf eine Erklärung, doch es kam keine. – Natürlich nicht: Die Engel sprachen nicht mit uns.
    „ Wie wäre es mit einem Grund?“, fragte ich und gab mir keine Mühe, den Ärger aus meiner Stimme zu verbannen. Der große Engel lächelte nur verständnisvoll und sanft und wies mit seinem Zeigefinger zurück in die Richtung, aus der ich gekommen war. Stumm vor Empörung starrte ich ihn an.
    „ Erkläre es mir!“, forderte ich. Der Engel schüttelte den Kopf.
    Ich war mir sicher, einen Hauch Verachtung in seinem Blick zu sehen. Nicht, als dürfe er nicht mit mir reden, sondern als wolle er es einfach nicht, als sei ich es nicht wert, dass er Worte an mich verschwendete.
    „ Kannst du sprechen?“ Ich gab mir Mühe, meine Stimme im Zaum zu halten, während ich bis auf zwei Schritte an den Engel herantrat und ihn herausfordernd anstarrte.
    Der Engel nickte und bestätigte meinen Verdacht, dass die Engel absichtlich nicht mit uns sprachen. „ Er ist zu stolz, mit dir zu reden! – Verdammter Engel!“, fluchte meine innere Stimme und stachelte meine Wut weiter an.
    „ Deine Stimme wirst du auch brauchen können!“, hörte ich mich gehässig sagen und trat ihm vor sein Schienbein. Die Sekunde, die er brauchte, um den Schreck zu überwinden, benutzte ich, um an ihm vorbeizulaufen.
    „ Du hast gerade einen Engel getreten!“, hallte mein Gewissen in meinem Hinterkopf. „ Du Idiot hast gerade tatsächlich einen Engel angegriffen! “
    Ich beschleunigte, so schnell ich konnte, denn ich war mir nicht sicher, wie der Engel auf meinen Angriff reagieren würde. Und ich hörte ihn hinter mir. Er holte schnell auf.
    Als sich vor mir eine Lichtung auftat, auf der vier weitere große Engel standen, blieb ich abrupt stehen.
    Mein Verfolger konnte nicht mehr rechtzeitig stoppen, rannte gegen mich und brachte mich zu Fall. Durch die Wucht des Aufpralls kugelten wir beide auf die Lichtung, vor der ich angehalten hatte.
    Die vier Engel,
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