Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Engel des Todes

Engel des Todes

Titel: Engel des Todes
Autoren: Jo Zybell
Vom Netzwerk:
BACH.« Bergen hatte mit Stein vereinbart, daß er sich mit Heinrich zu einer Schiffsbesichtigung zurückzog. Der rothaarige Aristokrat wollte seine Eroberung noch an diesem Abend vollenden.
    »Freut mich, Herr Stein, freut mich sehr.« Sie hakte sich bei Merican Bergen unter und zog ihn mit sich zur Staffelei. Eine auf Kunststoffplatte gespannte Leinwand stand darauf. »Ich habe schon angefangen. Willst du es sehen?«
    »Gern, Josefina.« Ihr Körper strahlte eine unglaubliche Hitze aus. Die Erregung perlte ihm durch das Blut wie anregendes Getränk. Der runde Tisch in der Mitte der Messe war leer. Hatte sie nicht etwas von einem Imbiß gesagt? Gleichgültig. Hauptsache, ihr Vater ließ sich nicht blicken.
    An der Staffelei ließ sie ihn los und nahm die Leinwand herunter. Aus den Augenwinkeln sah Bergen, daß Heinrich noch immer auf der Schwelle zwischen den Butlern stand. Stein guckte etwas verloren im Raum herum.
    »Gefällt es dir?« Lady Josefina drehte das Bild herum und hielt es vor ihren Oberkörper. Bergen blickte auf eine Fotomontage – ein kleiner, hagerer Mann mit roten Haaren und nur mit einer Art Lendenschurz bekleidet. Der Mann trug Fußketten. Der Mann trug Handketten. Der Mann hatte sein Gesicht.
    Entgeistert starrte er erst sein Bildnis und dann die Frau an. »Was … was soll das …?« Auf einmal richtete sich der grelle Lichtspot auf ihn.
    Das charmante Lächeln auf Josefinas schönen Zügen gefror. Ihre grünen Augen funkelten triumphierend. Sie ließ das Bild fallen, in ihrer Rechten lag ein kleiner LK-Strahler. »Subgeneral Merican Bergen, im Namen der Galaktischen Republik Terra erkläre ich Sie für verhaftet.« Bergen fuhr herum. Die beiden Diener wälzten sich am Boden, dem einen brannte das Haar, dem anderen das Hemd über der Brust. Deckendüsen sprühten Schaum auf sie herab. Schwere Schritte entfernten sich. Heinrich war nirgends zu sehen. Stein streckte beide Arme in die Luft. Aus Wandluken stürzten mit LK-Gewehren bewaffnete Männer in die Messe. Unter ihnen ein Roboter. Nein, kein Roboter – Sir Paladei war es, der da auf einem schwarzen, kegelförmigem Ständer hereinschwebte. Der Kegel ersetzte seine Beine, seine Arme waren aus schwarzen Metallstangen. Wie eine Waffe richtete er sie auf Bergen.
    »Sie wissen, daß Sie als Fahnenflüchtiger keinerlei Bürgerrechte besitzen außer dem Recht auf ein ordnungsgemäßes Standgericht.« Die Stimme der Frau klirrte vor Kälte.
    Bergen drehte sich nach ihr um. »Wer sind Sie?« fragte er heiser. Wut, Enttäuschung und Todesangst brannten in seiner Brust. Er hoffte, daß Heinrich noch rechtzeitig die JOHANN SEBASTIAN BACH benachrichtigt hatte. Veron würde sie hier rausholen … »Wer sind Sie, habe ich Sie gefragt!«
    Auf der Stirnseite der Messe flammte ein Viquafeld auf. Hinter Bergen klirrten Ketten. Kräftige Hände packten seine Arme und legten ihm die Ketten an. Im Viquafeld entstand das Bild eines Mannes in Klarsichthelm und silbergrauem Überlebenssystem. Ein Edelstein glänzte in seinem linken Nasenflügel, deutlich sah man den blonden Haardutt unter der Helmschale. Bergen wurde übel. »Ich grüße Sie, General Ferròn, und melde zugleich die Eroberung der TROJA. Das Betäubungsgas hat gewirkt. Meine Roboter sind im Schiff, das Bordhirn ist unter meiner Kontrolle.«
    »Das sind ja phantastische Nachrichten, Subgeneral Robinson!« Die Frau drehte sich nach dem Cyborg um. »Hast du gehört, Waller?« Und dann wieder an Robinsons Adresse: »Was ist mit seinem Flaggschiff, verehrter Ralbur?«
    »An Bord der JOHANN SEBASTIAN BACH wird noch gekämpft, verehrte Anna-Luna. Das Gas scheint nicht bei allen angekommen zu sein. Ich habe keine aktuellen Nachrichten.«
    »Danke, halten Sie mich auf dem Laufenden.« Sie wandte sich an den Cyborg. »Sie waren zu dritt. Durchsucht das Schiff nach dem dritten Mann!« Sechs oder sieben Bewaffnete stürmten aus der Messe.
    Der Cyborg schwebte zu Bergen. »Ich bin Direktor Waller Roschen, Spezialagent der GGS. Sie sind Gefangener der Geheimen Galaktischen Sicherheitsgarde, Bergen!«
     
    *
     
    »Bei allen guten Geistern von Fat Wyoming! Was ist da passiert?« DuBonheur schlug sich mit den Fäusten gegen die Brust. Ungeheuerliches spielte sich im Visuquantenfeld unter der Frontkuppel ab: Ein farbiges Lichtgewitter tobte nicht einmal eine halbe Astronomische Einheit von der WYOMING entfernt durch das All. Bunte Blitze zuckten, weiße Strahlen leuchteten, Energiekugeln rasten hin und her.
    »Ich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher