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Engel des Todes

Engel des Todes

Titel: Engel des Todes
Autoren: Jo Zybell
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Laserkaskaden beschossen. Sie sind alle ertrunken. Ein gekaperter Frachter ist noch verschollen. Einer sei auf Doxa IV notgelandet. Angeblich waren eine Tochter und ein Sohn Uran Tigerns an Bord. Sie sind mit einem Reeder von Doxa City geflohen, wie es heißt; in dessen Frachter.«
    »Bitte?« Bergen war jetzt ganz Ohr. »Was für ein Reeder?«
    »Ein Mann, der die Einladung in den Ruhepark mißachtet hat. Nach dem Frachter wird republikweit gefahndet.«
    »Die Einladung in den Ruhepark mißachtet …?« Bergen wandte sich an Veron. »Sprechen Sie sofort mit dem Kommunikator, Veron. Ich will alle Nachrichten der letzten Tage lesen. Ich will wissen, wie der Mann heißt, und wo man ihn und die Tigern-Kinder zuletzt geortet hat.« Veron nickte. Anschließend war es eine Zeitlang still im Beiboot. Im Sichtfeld verschwamm die WYOMING mit der Schwärze des Alls.
    »Die Malerin scheint es Ihnen angetan zu haben, mein Subgeneral«, sagte Robinsons Frau. Ihrer Stimme war anzuhören, daß sie vor Neugier platzte.
    »Durchaus, Leutnant Peer-Robinson«, sagte Bergen. »Sie versteht etwas von ihrer Kunst und malt ein interessantes Porträt von DuBonheur.«
    »So wie die Frau Sie anschaute, hat sie auch Ihnen ein Porträt angeboten«, grinste Calibo Veron.
    »In der Tat, Suboberst, sehr gut beobachtet!« Bergen genoß die verblüffte Miene seines Ersten Offiziers. »Morgen Abend werde ich zu ihr aufs Schiff gehen und mich malen lassen. Will mich jemand begleiten?«

 
    5.
     
    Die Zeitangabe in der Fußzeile des Sichtfeldes lautete: 54-02-12 21.02.34. Sie aßen die letzten Riegel der hochkalorischen Nahrung, tranken das letzte Wasser, packten ihre Sachen zusammen und schlossen ihre Helme. Venus setzte sich auf den Kommandantensessel des Maschinenleitstands. Ein paar Tage und ein paar Testläufe hatten sie noch gebraucht – jetzt gehorchten ihr Bordhirn und KRV-Triebwerk störungsfrei. Sie fuhr die Triebwerke hoch und gab zugleich die Koordinaten ein, die Yaku wünschte. Es sollte über mehr als zwölfhundert Lichtjahre gehen; weiter als Yakubar ursprünglich geplant hatte.
    »Maschinenleitstand an Zentrale«, sagte Yaku in den Bordfunk. Das müde Gesicht des Generals erschien. »Es ist soweit, mein General. Wir springen. Und danach steigen wir aus. Danke für Ihre Geduld, und leben Sie wohl.«
    »Verdammt, Tellim!« Porto ballte die Fäuste. »Wem haben Sie Ihren Verstand verkauft? Sie haben doch null Chancen! Meinen Sie im Ernst, wir werden sie herauslassen? Sie kommen doch nicht einmal bis zu den Beiboothangars!«
    »Wir werden sehen.« Yaku unterbrach die Verbindung. »Der Planet heißt Aqualung«, sagte er leise. »Wir müssen es schaffen.« Seine Hand fuhr zur linken Schulter hoch. Zärtlich strich er dem Raben über das Rückengefieder. »Wir werden es schaffen.«
    Zwei Minuten später trat die MEXIKO in das Hyperuniversum ein. An den Zielkoordinaten angekommen, verglich Yaku die Sternkonstellationen mit denen der Bordhirnkarten. »Korrekt. Bis jetzt läuft alles nach Plan. Das Schiff hat drei Beiboothangars. Der erste ist knapp sechzig Meter entfernt. Erst zwanzig Meter durch den Querholm, dann vierzig Meter nach rechts.«
    Plutejo packte sein Gewehr. »Ich schieße uns den Weg frei.«
    Yaku schüttelte den Kopf. »Nein. Erstens wäre das mein Part, zweitens mußt du nach oben und den Gefechtsstand unbrauchbar machen, und drittens habe ich eine bessere Idee.« Er wandte sich an Venus. »Hol die Gasleitungen des Schiffes ins Sichtfeld.« Er flüsterte, als wären feindliche Ohren in unmittelbarer Nähe. »Wir drehen ihnen den Sauerstoff runter.«
     
    *
     
    »Du bist ein Roboter, Heinrich, geschaffen einzig und allein zu dem Zweck, Bürgern der Galaktischen Republik Terra zu dienen!« Merican Bergen versuchte mit seinem blauen Kristalldiener zu sprechen wie mit einer Maschine und nicht wie mit einem Menschen. Es fiel ihm schwer. »Wenn ich wünsche, von dir zu einem möglicherweise gefährlichen Ziel begleitet zu werden, so gibt es für dich keine Wahl! Du hast mich zu begleiten!« Bergen lief um seinen Flügel herum, während er mit dem Kunstmenschen sprach. Heinrich hockte auf dem Klavierstuhl. Dort hatte Bergen ihn nach der Rückkehr auf die JOHANN SEBASTIAN BACH angetroffen; vertieft in sein eigenes Klavierspiel. Ein Umstand, der es Bergen nicht eben leichter machte. »Erstes Prinzip deiner Existenz ist es, meine Existenz zu erhalten!«
    Bergen blieb stehen, stützte sich auf den Flügel und betrachtete das
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