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Engel der Verdammten (German Edition)

Engel der Verdammten (German Edition)

Titel: Engel der Verdammten (German Edition)
Autoren: Ulrike Schweikert
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Spur wieder aufnehmen. Es ist noch nicht zu Ende.«
    »Was wirst du tun, wenn du sie aufspürst?«, fragte Sabine leise.
    Er seufzte. »Sie zur Vernunft bringen.«
    Sabine traute sich nicht zu fragen: Und was, wenn dir das nicht gelingt?
    Er hauchte ihr einen Kuss auf die Wange und war verschwunden. Sabine fühlte sich plötzlich verlassen und allein, obwohl sich die jungen Mädchen um sie scharten. Sie setzte sich zu Felix und hielt seine Hand, bis der Krankenwagen am Ende der Containerreihe vorfuhr und zwei Sanitäter mit einer Trage herbeigeeilt kamen.
    Der Arzt, der mitgekommen war, bestätigte, dass die Verletzung nicht dramatisch war und alles wieder in Ordnung kommen würde.
    »Sehen wir uns wieder?«, fragte Felix, als man ihn in den Krankenwagen schob.
    Sabine drückte noch einmal seine Hand. »Aber natürlich. Ich komme dich im Krankenhaus besuchen und kontrolliere, ob du dich auch anständig benimmst und brav machst, was die Schwestern dir sagen.«
    Er lächelte zum Abschied. Dann fuhr der Krankenwagen davon.
    Inzwischen waren auch die Kollegen von der Kripo gekommen und hatten zwei Teams Uniformierte in zwei Polizeiwagen zur Verstärkung mitgebracht. Thomas machte sich ein Bild von der Lage und übergab die drei Männer aus dem Container den Uniformierten. Für die ins Land geschmuggelten Mädchen bestellten sie weitere Krankenwagen, um sie in der Klinik untersuchen zu lassen. Zwei waren sichtlich krank, die anderen waren geschwächt und dehydriert. Sie würden erst einmal anständig essen und schlafen müssen, ehe man sie befragen konnte. Ein Team der Spurensicherung untersuchte noch den Container, um Beweise zu sichern, und nahm die Waffen des Albaners und seiner Komplizen an sich.
    Sabine stand etwas abseits und beobachtete die Kollegen, als Thomas zu ihr trat.
    »Wirst du mir irgendwann erzählen, was hier gelaufen ist? Ich meine die Wahrheit und nicht irgendeine Geschichte, die du dir zurechtgelegt hast?«
    Sie hob ein wenig kläglich die Schultern. »Es war nur ein Verdacht, den ich aufgrund eines Frachtbriefs hatte. Und als er sich bewahrheitete, haben wir die Frauen befreit. Dass Felix Leonhard mit hier eingesperrt war, hat uns genauso überrascht.«
    »Uns? Dich und deinen geheimnisvollen Freund, der schon wieder verschwunden ist. Und ganz nebenbei habt ihr dann auch noch die drei Männer entwaffnet und in ihren eigenen Container gesperrt.«
    Sie schwieg und zuckte noch einmal mit den Achseln.
    Der Hauptkommissar seufzte. »Ich bin jedenfalls froh, dass dir nichts passiert ist. Komm, ich bring dich zu deinem Wagen. Für heute ist Feierabend.«
    Sabine leistete keinen Widerstand. Sie fühlte sich buchstäblich wie zerschlagen. So ging sie schweigend neben dem Hauptkommissar her, dankbar, dass er sie nicht weiter drängte. Wenigstens ließ er ihr eine Schonfrist.
    »Komm gut nach Hause. Wir sehen uns am Montag.«
    Sie wünschte ihm eine gute Nacht und ließ den Motor an.

Kapitel 21
    Das leere Grab
    Sabine fuhr an und sah im Rückspiegel, wie Thomas noch einmal zum Abschied die Hand hob. Dann wandte er sich ab und kehrte zu den anderen zurück. Ein Frösteln stieg in ihr auf, als sie vom Parkplatz fuhr und auf die Straße einbog. Sie fädelte sich auf der Hauptstraße in den Verkehr ein, der trotz der späten Stunde noch recht lebhaft war. Wieder erfasste sie ein Schaudern, und die Angst flammte auf. Wie damals auf dem Friedhof.
    Ein Echo des Erlebten. Ein Streich ihres Geistes, der die Eindrücke im Nachhinein zu verarbeiten suchte.
    Nein!
    Sie wusste es, noch ehe der eisige Atem über ihren Nacken strich und die leisen Worte in ihr Ohr wehten.
    »Nun treffen wir uns also doch noch ganz ungestört.«
    Sabine versuchte, sich auf den Verkehr zu konzentrieren, was nicht ganz einfach war mit einem Vampir im Nacken, der in den vergangenen Nächten wieder und wieder gemordet hatte.
    »Was willst du, Aletta?«
    »Das ist eine berechtigte Frage«, gab sie zurück. »Es ist manchmal nicht einfach, seine Wünsche klar zu erkennen. Vor allem, wenn man in einer so fremden Haut steckt.« Sie überlegte. »Nein, nicht die Haut ist mir fremd geworden. Eher der Geist, der in ihr steckt.«
    Sabine fuhr weiter und überlegte, ob es irgendetwas gab, was sie tun könnte, doch ihr Verstand lieferte keine Vorschläge. Entweder lähmte Alettas Anwesenheit ihre Gedanken, oder sie war ihr tatsächlich hilflos ausgeliefert.
    Die Vampirin hinter ihr schwieg, bis sie den Hafen längst hinter sich gelassen hatten. Dann erst
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