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Engel beißt man nicht! (German Edition)

Engel beißt man nicht! (German Edition)

Titel: Engel beißt man nicht! (German Edition)
Autoren: Joy Fraser
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vorzustellen. Sie war von einem Mann ermordet worden, dem kein Soufflee zusammenfiel und der Radieschenrosen schnitzte?
    Einfach lächerlich!
    Irgendwo hatte sie die Dokumente, die sie bei dem Schwert gefunden hatte, zwischen zwei Bände gesteckt. Vielleicht konnte sie einen Hinweis finden, warum das Schwert so wichtig für ihn war, dass er dafür mordete. „Sie wissen viel zu viel“, hatte er gesagt. Dabei wusste sie gar nichts. Was meinte er damit? Was wusste sie, das ihm gefährlich werden könnte? Weshalb wollte er nicht mit dem Schwert in Verbindung gebracht werden können? Mit dem , was sie hatte , konnte sie schlecht an die Öffentlichkeit gehen und ihn als Killer und Dieb anprangern. Niemand würde ihr glauben. Und einem ihn verhörenden Polizisten konnte er locker mal eben die Erinnerung nehmen, sodass dieser nicht mehr wusste, weshalb der Mann überhaupt in seinem Verhörraum saß. Man würde ihn freilassen und sich noch für die Unannehmlichkeiten entschuldigen. Diesen Weg brauchte sie gar nicht erst einzuschlagen.
    Schade, dass er Andrews Erinnerung an ihn gelöscht hatte. Sie hätte gern mehr über ihn erfahren. Seine kleine Demonstration sollte sie wohl davon überzeugen, dass er durchaus in der Lage war, menschliche Erinnerungen zu beeinflussen. Das war ihm gelungen. Sie hatte beim Hinausgehen Bill gefragt, und dieser konnte mit dem Namen ebenfalls nichts anfangen. Nicht einmal an die von ihm durchgeführte Auktion des fraglichen Kochbuches konnte er sich erinnern.
    Sackgasse.
    Endlich ertastete sie das dünne Pergament und zog das Buch daneben heraus, um die Blätter greifen zu können. Entweder Mountbatten wusste nichts von deren Existenz, oder es war ihm nicht wichtig genug, nach ihnen zu suchen.
    Sie legte die Papiere unter eine Leselampe, zog einen Stuhl herbei und ließ sich nieder. Eine Flasche stilles Wasser stand bereit sowie ein Schreibblock. Ab und zu horchte sie auf, wenn das Haus knackte. Sie wusste noch immer nicht , wie Mountbatten an der Alarmanlage vorbeigekommen war. Laut Polizei war sie voll funktionsfähig. Deshalb konnte man dem Gerät nicht mehr trauen, was Sienna ständig nervös zusammenzucken ließ. So konnte es nicht weitergehen. Sie musste sich etwas einfallen lassen. Andernfalls liefe sie Gefahr, dass jemand wie Mountbatten jederzeit vor ihrem Bett erschien. Der Gedanke, es könnten noch mehr Exemplare wie er existieren, erhöhte ihren Blutdruck. Nicht auszudenken in welch hohe Kreise er mit dieser Macht gelangen könnte. Ihm stünde praktisch nichts und niemand im Wege.
    Wieso war er nicht längst der Herrscher der Welt?
    Sie musste dringend seine Intentionen herausfinden.
    Sie ließ die schauerlichen Gedanken fallen und konzentrierte sich auf den lateinischen Text. Sprachen waren kein Hindernis für die Arbeiter im Dienste des Lichtes. Sienna verstand und sprach sämtliche Sprachen des Planeten, auch die altertümlichen, sowie einige außerirdische Dialekte. Das Himmelreich selbst stattete Engel damit aus. „Wir laufen so vom Band“, pflegte Gabriel zu scherzen.
    Gabriel. Er machte sich rar in letz ter Zeit. Mit ihm hatte sie einen ganzen Truthahn zu rupfen.
    Das fünfseitige Papier war von einem Mönch geschrieben worden und zusammen mit dem Schwert versteckt gewesen. Der Text gab an, dass das Schwert unbekannter Herkunft war, getragen von mächtigen Armeen, die ihre Kriege gewannen, wenn sie es vor sich her trugen. Im 15. Jahrhundert fiel es in die Hände von Vlad III. Draculea, der damit gegen die Türken kämpfte. Doch das Glück blieb nicht auf seiner Seite. Er wurde verleumdet und musste erneut in eine Schlacht, in der er fiel. Man vierteilte und köpfte ihn mit seinem eigenen Schwert und vergrub die Gliedmaßen an verschiedenen Orten. Deshalb hatte man bis heute keine offizielle Grabstätte finden können. Das Schwert wurde in einem Kloster in Frankreich versteckt, aus dem Sienna es vor ein paar Tagen geholt hatte. Auf Befehl Gabriels. Ob es zwischendurch noch einmal benutzt wurde, blieb unklar.
    Mehr war aus dem Text nicht zu holen. Es war ein Machtsymbol, weiter nichts. Oder doch? Warum sollte man heutzutage für ein Symbol töten? Hatte die Menschheit nichts dazugelernt?
    Diese Frage wollte sie sich lieber nicht ernsthaft stellen.
    Sienna lehnte sich zurück. Vielleicht wollte Mountbatten tatsächlich die Welt beherrschen und bildete sich ein, das Schwert sei ihm dabei hilfreich.
    Hätte sie es doch bloß im Kloster gelassen. Weshalb bekam sie gerade jetzt
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