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Engel beißt man nicht! (German Edition)

Engel beißt man nicht! (German Edition)

Titel: Engel beißt man nicht! (German Edition)
Autoren: Joy Fraser
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mir? Sie haben doch das verdammte Schwert.“
    Ihren Ärger zu schüren schien eine gute Idee. Es vertrieb das Unbehagen, das er ihr einflößte, gab ihr etwas von der gewohnten Sicherheit zurück und überdeckte ihre Wahrnehmung seines Sexappeals, der strahlte wie eine Tausendwattbirne.
    „Es stört meine Pläne, dass Sie noch am Leben sind“, meinte er leichthin.
    „Warum denn? Ich bin doch ganz harmlos“, stammelte sie, irritiert von so viel Arroganz gegenüber anderer Menschen Leben.
    Wieder kam er näher. Ihre Arme berührten sich, als er seine nächsten Worte flüsterte. Sie bekam eine Gänsehaut. „Sie sind nicht totzukriegen. Und das ist mehr als eine Metapher.“
    Er hatte sie durchschaut. Aus irgendeinem Grund war er ganz sicher, dass sie unsterblich war. Es wäre albern, weiterhin zu leugnen. „Und was sind Sie?“, wollte sie im Gegenzug wissen. Er lächelte mysteriös und schwieg. „Das ist unfair. Ich bestehe darauf , zu wissen , wie Sie das mit der Herzlähmung gemacht haben.“
    „Und ich muss wissen, weshalb Sie sich an jede verdammte Sekunde erinnern können.“ Er hatte den Satz gezischt, wie eine wütende Schlange. Sein Temperament schien mit ihm durchzugehen. Dennoch unschlagbar sexy, der Mann. Sie seufzte innerlich und schämte sich gleichzeitig wegen ihrer Lüsternheit.
    „Ein bisschen jähzornig heute, was?“
    Seine Augen funkelten und wurden noch grüner. Schnell schaute sie ihm auf die Stirn, bevor er wieder seinen Trick abziehen konnte.
    „Keine Sorge, ich werde Sie nicht in aller Öffentlichkeit angreifen.“
    Es klang als habe sie seinen Verstand beleidigt. „Ach, die mystischen Kräfte reichen wohl nicht aus, die Erinnerung von fünfzig Leuten zu löschen?“
    Er stöhnte auf. Sie schien seine Geduld zu strapazieren. „Ein Jammer, dass ich gegen Sie nichts unternehmen kann“, raunte er, mit einem Lächeln um die Lippen. Sein Zorn schien verraucht.
    „Dito.“
    Wieder verengten sich seine Augen. Hatte sie zu viel gesagt? Hatte sie unfreiwillig preisgegeben, dass sie mehr war als ein gewöhnlicher Mensch, der durch irgendeinen Umstand unsterblich war?
    „Was zur Hölle sind Sie?“, flüsterte er. Sinnlich, verrucht, dicht an ihrem Ohr.
    „Das verrate ich Ihnen vielleicht, wenn Sie mir sagen was Sie sind.“
    Sie starrten sich an wie Kampfhunde, bereit, übereinander herzufallen. Sienna atmete aufgeregt, während ihr Mörder zu Stein wurde. Nur in seinen Augen schien noch Leben zu herrschen.
    „Sienna! Meine Liebe, darf ich stören?“ Der Chef steuerte auf ihren Tisch zu. Andrew Wellington, leicht untersetzt und einen silbergrauen Haarkranz auf dem Kopf, reichte ihr die Hand. „Ein neuer Kunde möchte Sie kennenlernen. Darf ich Sie kurz entführen? Oh, Mr. Mountbatten, schön Sie wiederzusehen.“
    Siennas Kinn sackte nach unten. Andrew kannte ihn!
    „Die Freude ist ganz auf meiner Seite, Mr. Wellington.“
    „Sie haben doch vor zwei Wochen das angebliche Shakespeare-Kochbuch ersteigert. Ich hoffe, es macht Ihnen Freude.“
    Er hatte ein Kochbuch ersteigert? Sienna grinste. Er wich ihrem Blick aus.
    „Echt oder nicht, es ist ein altes Buch und sehr wertvoll.“
    „Wohl wahr, wohl wahr.“
    „Aber ich wollte sowieso gerade gehen. Wir sehen uns wieder“, sagte Smaragdauge zu ihr, deutete eine Verbeugung an und war so schnell verschwunden, dass Andrew sich verwundert am Kopf kratzte.
    Sienna nahm seinen Arm und lenkte ihn ab. Das mit der schnellen Fortbewegung passte nun wieder in das Vampirklischee. Andererseits war sie selbst auch dazu fähig, und sie war weit davon entfernt , ein Vampir zu sein. Das Ganze war äußerst verwirrend.
    „Andrew, sagen Sie, kommt Mountbatten oft zu Auktionen? Wissen Sie wo er wohnt? Ich meine, haben Sie seine Adresse in der Kartei?“
    Andrew starrte mit glasigen Augen ins Nichts. Sienna fluchte innerlich.
    „Mountbatten? Ich kenne keinen Mountbatten. Wovon sprechen Sie?“
     
    Der Computer im Büro hatte keine Einträge auf den Namen Mountbatten angezeigt. Die gesamte Kauftransaktion war nicht verzeichnet. Sie hätte es sich denken können. Nachdem sie nun seinen Namen kannte, verwischte er schnell alle Spuren, die sie zu ihm führen könnten. Und vielleicht war Mountbatten auch nur ein Alias.
    Sienna durchsuchte ihre Bibliothek, die glücklicherweise nicht verwüstet worden war. Mountbatten hatte anscheinend Respekt vor antiquarischen Büchern. Immerhin sammelte er alte Kochbücher. Sie hatte noch immer Schwierigkeiten , sich das
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