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Engel beißt man nicht! (German Edition)

Engel beißt man nicht! (German Edition)

Titel: Engel beißt man nicht! (German Edition)
Autoren: Joy Fraser
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Blitzlichtern etwa schon da? Was hatten die in ihrem Haus zu suchen?
    Die Frau war wie vom Fußboden verschluckt, aber jede Menge Polizisten liefen herum, einer von ihnen mit einer Digitalkamera ausgestattet. Das musste es gewesen sein. Sie machten Fotos vom Tatort. Sienna hielt einen vorbeihastenden Bobby am Arm fest.
    „Wo ist die Frau, die eben mit mir gesprochen hat?“
    „Welche Frau?“
    „Ihre scharfe Kollegin. Die Schwarzhaarige mit der tollen Figur. Die können Sie doch nicht übersehen haben. Vor einer Sekunde stand sie noch vor mir und nun ist sie verschwunden.“
    Der Mann runzelte die Stirn. „Wir haben heute keine Frau bei uns, Madam. Schon gar nicht so eine.“
    Er grinste schief und sie ließ ihn weitergehen. Hatte sie sich die Frau eingebildet? Vielleicht stand sie noch immer unter Schock und halluzinierte.
    „Ms. Wolf, könnten Sie bitte mal herkommen?“, rief Taylor aus der Bibliothek.
    Sienna trat auf ihn zu.
    „Das ist also der Koffer, in dem das Schwert lag?“
    Sie nickte.
    „Hm. Schlechte Nachrichten. Keine Fingerabdrücke. Nirgends.“
    Nicht, dass sie damit gerechnet hätte, dass der Kerl es ihnen so einfach machen würde. „Nun ja, das mit den Handschuhen lernt jedes Kind durch Fernsehkrimis“, sagte sie.
    Das Polizistenteam stimmte zu und die Männer diskutierten im Hinausgehen wie leicht es heutzutage sei, einen Sprengsatz selbst zu basteln. Man müsse nur bestimmte Suchworte im Internet eingeben, wie bei der Suche nach einem Rezept für Kidney Pie . Einer von ihnen behauptete, das Informationszeitalter sei s cheiße. Sienna neigte manchmal dazu, ihm recht zu geben. Früher waren die Dinge überschaubarer.
    „Wir sind noch nicht ganz fertig, M s. Wolf“, sagte Taylor. „Sie haben sicher Verständnis, dass meine Leute das Haus durchsuchen müssen?“
    „Natürlich. Aber ich muss zu Pierce & Jones. Man erwartet mich. Ziehen Sie einfach nachher die Tür hinter sich zu.“
    „Selbstverständlich. Wir werden nichts verwüsten, keine Sorge. Es ist reine Routine. Vielleicht können Sie später zur Wache kommen, um Ihre Aussage zu machen? Angaben zu dem gestohlenen Gegenstand? Fotos davon? “
    Natürlich. Nun war sie eine Verdächtige. Sie könnte versuchen , ihr eigenes Schwert zu stehlen und die Versicherung zu kassieren. Dass besagter Gegenstand gar nicht versichert war , würde sie entlasten, doch für Details hatte sie jetzt keine Zeit. Die Polizei würde ihre Arbeit tun, nichts finden und wieder eine offene Akte mehr haben.
    „Und ich darf Sie bitten , vorerst nicht die Stadt zu verlassen.“
    Auch das hatte sie erwartet.
    Sie musste den Dieb finden.
     
    Bill Samson schenkte sich einen doppelten Whisky ein. Sein Nervenkostüm hatte die Stärke eines Spinnenetzes, doch es war ebenso elastisch.
    „Du musst dich beim Sektempfang sehen lassen, Bill.“
    Er kippte den Alkohol ab. „Nur noch einen Moment. Bis meine Hände nicht mehr zittern.“
    Sienna legte eine Hand auf seine Schulter. Im Büro war es düster, durch die halb heruntergelassenen Innen- Jalousien drang das trübe englische Regenwetterlicht nur schüchtern in den Raum.
    „Beruhige dich. Mir ist nichts passiert und der Schaden hier ist auch gering. Ich werde das Schwert wiederfinden.“
    Seine Augen wurden größer. „Wie meinst du das? Du willst doch nicht etwa auf eigene Faust … ? Lass das die Polizei machen.“
    Auch ihm konnte sie nicht die Wahrheit sagen. Er kannte sie als abenteuerliche Schatzsucherein, aber nicht als Dienerin des Lichts. In solchen Situationen fiel ihr auf, wie einsam ihr Job machte. Zwar hatte sie über die Jahrhunderte Beziehungen zu Menschen gehabt, zu Männern im Besonderen, aber nie etwas Ernstes, denn die Vorstellung, dass sie niemals alterte, hielt sie davon ab. Außerdem war sie nicht sicher, ob ihre Stellenbeschreibung romantische Liebe zuließ. Sie liebte alle Menschen, alle Kreaturen, gleichermaßen, sah auch im fiesesten Gesellen den guten Kern. Bisher hatte sich noch kein Mann als überdurchschnittlich liebenswert herausgestellt, oder so etwas wie alles verzehrende Leidenschaft in ihr hervorgerufen.
    Auch Bill als Mann brachte ihr Blut nicht zum K ochen. Obwohl er ausnehmend gut aussah. Dunkelblondes kurzes Haar, makellos geschnittenes Gesicht mit leicht femininen Zügen, ein Frauenmagnet vor dem Herrn. Manchmal hatte sie den Eindruck, dass so manch reiche Dame nur wegen ihm zu den Auktionen erschien. Um an seinen zum Küssen einladenden Lippen zu hängen, während er mit
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