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Endstation bei Al Wheeler

Endstation bei Al Wheeler

Titel: Endstation bei Al Wheeler
Autoren: Carter Brown
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daß Sie in die Sache verwickelt sind. Das
Ganze gewinnt nur dadurch einen Sinn, daß es sich um eine Konspiration handeln
muß, an der eine Reihe von Leuten beteiligt ist .«
    »Ich brauche noch etwas zu
trinken .« Sie stand auf und ging zur Bar hinüber. Ich
wartete, bis sie sich mit ihrem frisch eingeschenkten Glas wieder
niedergelassen hatte.
    »Ich glaube, Sie sind nicht bei
Trost«, sagte sie.
    »Das glaubt der Sheriff auch«,
sagte ich in scharfem Ton. »Er läßt mir bis morgen früh Zeit, ihm zu beweisen,
daß es nicht Jorgans war, der die beiden Morde
begangen hat; und genau das will ich tun !«
    »Wirklich?« Auf ihrem Gesicht
zeigte sich unverhohlener Spott. »Und auf welche Weise gedenken Sie das zu tun,
Lieutenant ?«
    »Ganz einfach«, sagte ich
zuversichtlich. »Ich habe bereits bewiesen, daß Jorgans nicht das Sankt-Nikolaus-Kostüm getragen haben kann, das Sie sich ausgeliehen
hatten — das, welches man in seinem Büro gefunden hat. Wenn es also diesen
Sankt Nikolaus gab, dann kann es nicht Jorgans gewesen sein. Und Jorgans — ohne Verkleidung — konnte
nicht einfach mitten in Ihrer Party hier hereingekommen sein, Carroll
umgebracht haben und wieder hinausspaziert sein, ohne daß er von einem der
Gäste gesehen wurde! Aber mein Ego ist dadurch, daß ich dem Sheriff morgen früh
beweisen kann, daß Jorgans nicht der Mörder war, noch
nicht befriedigt, und so möchte ich ihm gleichzeitig den wirklichen Mörder
liefern!«
    »Sie meinen, der Sheriff ist
davon überzeugt, daß Jorgans sowohl Dean als auch
Janice umgebracht hat ?« sagte sie langsam. »Aber Sie
sind eine Art Ein-Mann-Team, das der Gerechtigkeit zum Durchbruch verhilft ?«
    »Und ich werde Ihnen sogar
erklären, auf welche Weise ich den wirklichen Mörder herausfinden werde«, sagte
ich großzügig. »Ich werde einfach heute abend allein
in meiner Wohnung sitzen bleiben und darauf warten, daß mir einer von Ihnen ihn
oder sie — auf einer silbernen Platte bringt .«
    »Nun weiß ich bestimmt, daß Sie
verrückt sind .«
    »Wenn mir nicht einer von Ihnen heute abend den Namen des wirklichen Mörders
mitteilt«, sagte ich leise, »werde ich die Sache morgen früh auf die harte Tour
in Angriff nehmen. Ich werde Sie alle wegen Beihilfe zur Mordvorbereitung
verhaften lassen und dann aus jemandem auf der Polizei den Namen herauspressen.
Einer von Ihnen wird weich werden! Janice Iversen war
bereits so weit, ohne daß von außen her ein Druck auf sie ausgeübt wurde, und
deshalb mußte sie umgebracht werden. Nach ein paar Stunden Verhör wird
irgendeiner glücklich sein, den Namen mitzuteilen. Wie steht’s mit Greg Tallen zum Beispiel? Ich kann mir ihn nicht vorstellen, wie
er einem ausgemacht scharfen Verhör lange widerstehen wird. Oder Toni Carroll?
Oder Sie vielleicht?«
    Ich stellte mein unberührtes
Glas nieder und stand auf. »Sie haben ein paar Stunden Zeit, darüber
nachzudenken, Iris. Vielleicht sprechen Sie mit den anderen Beteiligten? Wenn
ich heute abend den Namen
des Mörders bekomme, werde ich mein Bestes tun, damit mit dem oder den
Betreffenden, die ihn mir genannt haben, glimpflich verfahren wird. Aber wenn
ich den Namen heute abend nicht bekomme, so werde ich
als erstes morgen früh dafür sorgen, daß jeder einzelne von Ihnen verhaftet
wird !«
    Über ihre porzellanblauen Augen
legte sich etwas wie ein Schleier und ihr Mund war eine scharfe Linie, während
sie fünf lange Sekunden lang auf mich — oder durch mich hindurch — starrte.
    »Sie können gar nicht so dumm
sein«, sagte sie nachdenklich. »Sie müssen übergeschnappt sein !«
    »Vergessen Sie eins nicht,
Iris«, sagte ich kalt. »Von hier aus können Sie nirgendwo anders hingehen —
außer in meine Wohnung !«

ZEHNTES KAPITEL
     
    G egen acht Uhr abends hatte ich
herausgefunden, daß eins an der Taktik, sich selbst als Köder auszulegen,
falsch war — nämlich, daß ich es von vornherein nicht hätte tun sollen. Ich
fand außerdem, daß Iris Malone recht hatte und daß ich
verrückt war. Ein halbwegs intelligenter Kriminalbeamter hätte einen anderen
als Köder benutzt. Wenn dann etwas schief ging, konnte der Köder geopfert
werden.
    Der HiFi sorgte für eine beruhigende Musikberieselung, aber im Augenblick hätte mich
eine kugelsichere Weste wesentlich mehr beruhigt. Zum fünfzehntenmal in der letzten halben Stunde zog ich die Achtunddreißiger aus dem Gürtelholster und überprüfte sie. Der einzige Drink, den ich mir für
den Abend zugestanden hatte, ging
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