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Endlich

Endlich

Titel: Endlich
Autoren: Christopher Hitchens
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est«. (Der Anfang der alten lateinischen Phrase, die übersetzt lautet: »Süß und schicklich ist es, fürs Vaterland zu sterben.«) Das Poem beschreibt, wie eine Gruppe erschöpfter britischer Nachzügler an der Front in freiem Gelände von einem Gasangriff überrascht wird, auf den sie schlecht vorbereitet ist.
    […]
    Gas! GAS! Quick, boys! – An ecstasy of fumbling,
    Fitting the clumsy helmets just in time;
    But someone still was yelling out and stumbling,
    And flound’ring like a man in fire or lime …
    Dim, through the misty panes and thick green light,
    As under a green sea, I saw him drowning.
    In all my dreams, before my helpless sight,
    He plunges at me, guttering, choking, drowning.
    If in some smothering dreams you too could pace
    Behind the wagon that we flung him in,
    And watch the white eyes writhing in his face,
    His hanging face, like a devil’s sick of sin;
    If you could hear, at every jolt, the blood
    Come gargling from the froth-corrupted lungs,
    Obscene as cancer, bitter as the cud
    Of vile incurable sores on innocent tongues, –
    My friend, you would not tell with such high zest
    To children ardent for some desperate glory,
    The old lie: Dulce et decorum est
    Pro patria mori.
    […]
    Gas! GAS! Rasch, Jungs! Ekstatisch fummelnd, hastend
    Bringt man die Maske eben noch zusammen…
    Doch einer schrie noch, stolpernd, ringend, tastend
    Und taumelnd wie in Löschkalk oder Flammen
    Schwach durch das trübe Glas, grünlich und dick
    Sah ich in grünen Wogen ihn ertrinken.
    In allen Träumen sieht mein starrer Blick
    Ihn vor mir wanken, würgen und ertrinken.
    Erstickend träumst auch du’s – siehst du ihn nicht?
    Wir schmissen ihn ganz hilflos auf den Wagen
    Er hing herab, wir sahen sein Gesicht
    Wie aus der Hölle, grinsend, nicht zu sagen
    Hörst du nicht auch bei jedem Stoß das Blut
    Wie’s gurgelt aus der schaumzerfressnen Lunge
    Obszön wie Krebs und bitter wie die Glut
    Ekliger Giftgeschwüre auf der Zunge…
    Wenn man ihn sehn und hören würde, lässt
    Sich nicht so einfach reden von der Glorie
    Der alten Lüge: Dulce et decorum est
    Pro patria mori.
    Wenn auch ich manchmal zur Unzeit aus dem Schlaf aufschrecke, weil ich eine erstickende, würgende Alptraumempfindung habe, dann wird mir klar, wie wichtig es ist, dass die Grenzen der Medizin so streng und skrupulös patrouilliert werden. Ich weiß es zu schätzen, dass innerhalb des Berufsstands keine noch so kleine Abweichung vom strengen Maßstab geduldet wird. Die Betreiber des berühmten Krankenhauses sollten sich der historischen Rolle schämen, die ihr Orden bei der furchtbaren Legalisierung und Anwendung von Folter gespielt hat, und ich habe dasselbe Recht, nein, die Pflicht, mich ebenso sehr der offiziellen Folterpolitik einer Regierung zu schämen, die ein Land repräsentiert, dessen Staatsbürgerschaft ich erst vor kurzem erworben habe.

Gedenke, dass auch du sterblich bist – der Hinweis erwischte mich in bester Form und genau in dem Augenblick, als die Dinge alle hervorragend liefen. Meine beiden Trumpfkarten sind die Feder und die Stimme; es musste natürlich die Speiseröhre sein. Schon sehr lange hatte ich die Kerze an beiden Enden brennen lassen, war in die Arena des schlechten Befindens hineingeschlendert – und jetzt hat sich »ein vulgärer kleiner Tumor« gezeigt. Dieser Alien kann eigentlich nichts von mir wollen – wenn er mich umbringt, muss er sterben, aber er scheint trotzdem sehr entschlossen und zielbewusst. Im Grunde ist das eine Angelegenheit ohne Ironie. Ich muss äußerste Sorgfalt daransetzen, nicht selbstmitleidig oder egozentrisch zu sein.
    War immer stolz auf meine Vernunft und meinen stoischen Materialismus. Ich habe keinen Körper, ich bin ein Körper. Trotzdem habe ich mich bewusst und regelmäßig so verhalten, als stimme das nicht oder als würde für mich eine Ausnahme gemacht werden. Fühlst du dich auf der Lesereise heiser und schlapp? Geh dann mal zum Arzt, wenn alles vorbei ist.
    Habe vierzehn Pfund abgenommen, ohne mich anzustrengen. Endlich dünn. Fühle mich aber nicht leichter, weil der Gang zum Eisschrank wie ein Gewaltmarsch ist. Wiederum sind die gemeinen Pusteln dieses Ekzems, für die kein Doktor eine Therapie wusste, ebenfalls weg. Muss schon ein beeindruckendes Gift sein, das ich da zu mir nehme. Und man schläft wunderbar dabei… Aber all diese Schlafhilfen und diese seligen Nickerchen scheinen doch eine große Verschwendung von Lebenszeit – es gibt noch eine lange
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