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Endlich wieder frei atmen

Endlich wieder frei atmen

Titel: Endlich wieder frei atmen
Autoren: Anja Torsten u Schemionek Hartmeier
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solches Gespräch zu beginnen, dann holen Sie sich Hilfe. Fragen Sie einen Arzt oder Therapeuten Ihres Vertrauens nach Möglichkeiten einer Gesprächsbegleitung. Oder vielleicht ist im Freundeskreis oder in der Verwandtschaft ein Mensch, der geeignet ist, eine (Gesprächs-) Brücke zwischen Ihnen herzustellen. Sie können auch Ihrem Partner diese Seiten zu lesen geben und so einen Einstieg in Ihr Gespräch finden.
    Wenn Sie miteinander über Ihren Sex reden können, dann können Sie sich auch darüber austauschen, welche Maßnahmen Sie ergreifen müssen, damit Sie (wieder) intim miteinander werden können. Da wäre zum Beispiel die Position zu besprechen, in der Sie miteinander schlafen: Für viele Paare ist der Akt, wenn beide liegen können, viel weniger anstrengend. Oder der gesündere Partner übernimmt die aktivere Rolle „oben“. Vielleicht können auch kleine Hilfsmittel (Vibrator oder andere Spielzeuge) einen Vorteilbieten, damit der Akt nicht so anstrengend wird. Gleichzeitig kann so etwas, wenn beide Partner damit einverstanden sind, neue Möglichkeiten eröffnen und alte Praktiken, die vielleicht nicht mehr durchführbar sind, ersetzen.
    Natürlich ist Sex körperlich anstrengend. Auch dafür lohnt es sich, mit einem Trainingsprogramm zu beginnen, um wieder etwas fitter zu werden. Schauen Sie auf Seite 39 ff. nach, dort finden Sie ein paar Ideen, was Sie dafür tun können. Dennoch kann es sein, dass Ihre Kraft vielleicht einmal nicht ausreicht. Denken Sie beide immer daran, dass nichts dagegen spricht, auch bei sexuellen Aktivitäten einmal eine kleine oder auch größere Pause zu machen. Bleiben Sie dann beieinander liegen und geben Sie sich zu verstehen, dass sonst nichts ist, dass einfach nur die Kraft nicht reicht. Tauschen Sie weiter Zärtlichkeiten aus oder stimulieren Sie sich gegenseitig mit den Händen. Falls es für Sie möglich ist, kann sich der gesündere Partner, wenn er will, selbst befriedigen oder/und den COPD-Kranken mit den Händen zum Orgasmus bringen, wenn die Kraft es zulässt.
    Denken Sie bei Ihrer Sexualität immer daran, dass die COPD nicht allein dafür verantwortlich ist, dass sich etwas verändert hat. Die meisten COPD-Patienten sind schon deutlich jenseits des vierzigsten Lebensjahres und mit steigendem Alter verändert sich die Sexualität bei jedem Menschen, auch bei völlig gesunden: Die Erregungsfähigkeit nimmt etwas ab, daher kommt man langsamer „auf Touren“ als in jungen Jahren. Der Orgasmus lässt meist länger auf sich warten, die Schleimhäute sind weniger feucht (das betrifft vor allem die Frauen, hier kann relativ einfach mit einer sanften Salbe ausgeglichen werden) und nicht zuletzt ist der Kopf nicht mehr so stark wie in der Jugend von den überwallenden Hormonen „benebelt“, sodass Alltägliches viel leichter stört. Machen Sie sich das klar und „ziehen Sie es ab“ von Ihremjetzigen Sexualerleben. Stellen Sie sich darauf ein und Sie werden noch sehr viele sehr schöne Sexerlebnisse haben können. Ungeduld, Frustration und Ärger über das eigene Unvermögen (oder das des Partners) führen Sie hingegen direkt in eine Sackgasse.
    Es gibt auch ein paar ganz praktische Tipps, die Ihnen vielleicht Ihr Sexerlebnis noch verbessern können: Achten Sie unbedingt auf eine angenehme Zimmertemperatur. Bei zu großer Hitze kann ein Ventilator nützlich sein. Vermeiden Sie Alkohol vor dem Sex, dieser kann vor allem bei Männern die Erektionsfähigkeit beeinträchtigen. Auch große Mahlzeiten machen müde und unbeweglich, danach ist es meist keine gute Idee, sexuell aktiv zu werden. Stattdessen sollten Sie vor einem Tête-á-Tête gut abhusten, wenn Sie zusätzlich Sauerstoff benötigen, legen Sie sich dafür ein Verlängerungskabel ins Schlafzimmer, und um einen Bronchospasmus, also eine Verkrampfung der Atemmuskulatur, beim Geschlechtsverkehr zu vermeiden, benutzen Sie gegebenenfalls Ihren Bronchodilatator unmittelbar vor dem Sex. Und noch ein Hinweis: Die COPD selbst tut Ihren sexuellen Fähigkeiten keinen Abbruch, allerdings können einige Medikamente Ihre Libido beeinträchtigen. Besprechen Sie in diesem Fall die Angelegenheit mit Ihrem Lungenfacharzt und fragen Sie, ob es vielleicht Alternativen für Sie gibt.
    22 Marcoff and Thompson: „The role of CoQ10 in statin-associated myopathy – a systematic review“, Journal of American Colege of Cardiology, 2007; 49, 23 Satta, A.; Grandi, M.; Landoni, C. V.; Migliori, G. B.; Spanevello, A.; Vocaturo, G.; Neri,
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