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Endlich wieder frei atmen

Endlich wieder frei atmen

Titel: Endlich wieder frei atmen
Autoren: Anja Torsten u Schemionek Hartmeier
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gereizte Stimmung? Oder hat Ihr Partner es vielleicht gar nicht gemerkt, wie sehr er Sie getroffen hat? Wenn Sie sich nach dem vermeintlichen Angriff beim Zählen beruhigt haben, antworten Sie vielleicht auf eine der folgenden Arten (oder ähnlich):
    „Weißt du eigentlich, wie sehr du mich mit deinem Kommentar gerade verletzt hast?“
    „Wolltest du mich mit deinem Kommentar gerade verletzen?“
    „Dein Kommentar gerade hat mir sehr weh getan. Ich fand ihn ungerecht. Warum hast du das gesagt?“
    Wenn das Zählen bis zehn nicht ausreicht, um die verletzende Äußerung in einem vernünftigen Ton zu klären, ist es besser, sich für einige Zeit (15 bis 30 Minuten) zurückzuziehen, sich zu entspannen (nutzen Sie dafür z.B. Atemtechniken, Übungen des Autogenen Trainings oder Meditationen) und danach ein klärendes Gespräch zu führen. Das ist sicher effektiver, um das Ganze zu verarbeiten, als sich den Rest des Tages und vielleicht sogar noch die folgende Nacht über einen unpassenden Kommentar kraftraubende Gedanken zu machen.

    Für beide Partner gilt, dass es in ihrem Leben nicht nur um die Krankheit gehen darf. Natürlich nimmt COPD viel Raum ein, aber dennoch sollten sich beide Partner darüber im Klaren sein, dass sie für den anderen als Mensch attraktiv bleiben wollen. Und Attraktivität wird nicht von Atemnot, Sauerstoffgerät oder aufopferndenPflegeeinsätzen bestimmt, sondern von der Wertschätzung, die man sich selbst und dem anderen entgegenbringt. Daher ist es wichtig, für sich selbst zu sorgen, körperlich und geistig, sich nicht hängen zu lassen, selbst zu bemitleiden oder immer tiefer in eine depressive Spirale fallen zu lassen. Natürlich hat jeder mal schlechte Zeiten, ist frustriert oder gar „am Boden“. Doch Sie können viel dafür tun, dass solche Phasen nicht die Oberhand gewinnen, auch wenn Sie nicht mehr fit sind. Das Beste ist, sich jeden Tag ausreichend Zeit für Sie selbst zu nehmen. Lesen Sie ein Buch, das Sie interessant finden. Gehen Sie mit Freunden ins Kino oder laden Sie Besuch zu einem Filmabend ein. Telefonieren Sie mit Freunden und sprechen Sie dabei unbedingt immer auch über ganz andere Themen als COPD und das Leben damit. Tun Sie sich körperlich etwas Gutes: Nehmen Sie ein Bad, bestellen Sie eine Fußpflegerin oder den mobilen Massagedienst. Gehen Sie regelmäßig zum Friseur. Pflegen Sie Ihre Fingernägel. Lassen Sie keinen Tag vergehen, an dem Sie sich nicht selbst sagen können, dass Sie ein wundervoller Mensch sind. Wenn Ihr Partner, Ihre Angehörigen und Freunde merken, dass Sie sich durch die Diagnose COPD (Ihrer eigenen oder der des Partners) nicht kleinkriegen lassen, erhalten Sie in der Regel die Unterstützung, die Sie sich wünschen.

Spezielle Tipps für Angehörige und Partner von COPD-Patienten
    Als gesunder oder gesünderer Angehöriger/Partner sind Sie durch COPD sehr gefordert. Doch denken Sie immer daran, dass es nicht nur wichtig ist, dass Sie dem Kranken helfen, sondern es ist auch sehr wichtig, dass Sie dabei auf sich selbst achten. Lernen Sie bei sich selbst die Zeichen einer Überforderung erkennen und beachten Sie sie. Wenn Sie müde oder deprimiert, schlaflos oder wütend sind, nehmen Sie Hilfe von außen in Anspruch. Scheuen Sie sich nicht, mit Ihrem Arzt über Ihren Zustand zu sprechen. Wenn es die Möglichkeit gibt, eine Selbsthilfegruppe für Angehörige von Betroffenen aufzusuchen, tun Sie das. Der Austausch unter Gleichgesinnten kann eine wertvolle Erfahrung sein. Man lernt, dass man mit seinen Sorgen und Problemen nicht allein ist, dass andere in derselben Situation auch nicht alles klaglos hinnehmen und sich nur noch für den Kranken aufopfern wollen. Gibt es dazu in Ihrer Nähe keine Möglichkeit, so können Sie stattdessen das Internet dafür nutzen: Im deutschsprachigen Raum gibt es speziell für die Angehörigen von COPD-Erkrankten ein Forum zum Austausch: www.copd.bplaced.net . Wenn das nicht Ihre Form des Austauschs ist, dann beginnen Sie, Tagebuch zu schreiben. Nehmen Sie sich täglich Zeit, Ihre Gedanken, Ängste und Sorgen niederzuschreiben. Das kann Ihnen helfen, Belastungen zu verarbeiten und besser damit umzugehen.
    Bleiben Sie in Kontakt mit Ihren Freunden. Vereinsamen Sie nicht. Beachten Sie dabei, dass es bei Treffen mit Freunden nicht immer um COPD geht. Freundschaften, in denen viel gelacht wird und die andere Dinge des Lebens zeigen, können Ihnen helfen, sich besser zu fühlen. Und je besser Sie sich fühlen, umso
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