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Endlich Single: schon verliebt

Endlich Single: schon verliebt

Titel: Endlich Single: schon verliebt
Autoren: Jennifer Crusie
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Umstände erfordern außergewöhnliche Maßnahmen.” Verbissen reckte Nina das Kinn vor. “Verglichen mit meinem oberflächlichen High-Society-Leben als dekoratives Anhängsel von Mr. Staranwalt geht es mir heute blendend. Es ist nur so … heute werde ich vierzig. Angeblich die Blüte meiner Jahre – die Zeit, wo das Leben erst richtig beginnt. Ich kenne all die einschlägigen Artikel, aber ich bin vierzig, Charity, ich bin allein, darum habe ich mir Fred angeschafft …”
    “Ich verstehe dich ja.” Tröstend drückte Charity die Freundin. “Zu welcher Rasse gehört dieses Urviech eigentlich?”
    “Teils Basset, teils Beagle, teils manisch-depressiv. Fred, könntest du dich bitte aus deinem Stimmungstief reißen? Sieh doch nur, in was für einer tollen Umgebung du gelandet bist.”
    “Ja, und das Beste kommt erst noch.” Charity verbiss sich ein Grinsen. “Warte, bis du die Feuerleiter siehst, die sie für dich hat.”
    Unbeeindruckt trottete Fred durch den Türbogen in die angrenzende Küche. Leise klickten seine Zehen auf dem Parkett.
    “Darf ich dich um einen winzigkleinen Gefallen bitten? Könntest du Fred babysitten, während ich eine Leine und Futter besorge? Ich würde ihn ja mitnehmen, aber er steckt mit Vorliebe den Kopf aus dem Autofenster. Dann bläst ihm der Wind in die Nase, er niest, und die ganze Bescherung fliegt durch den Fahrtwind zurück ins Auto.” Liebevoll sah Nina ihrem vierbeinigen Neuerwerb nach. “Es ist widerwärtig.”
    “Kann ich mir lebhaft vorstellen.” Charity griff nach ihrer violetten Wildlederjacke. “Nein, ich werde diese Kreatur nicht für dich babysitten. So wie er aussieht, gibt er jeden Moment den Löffel ab. Ich möchte nicht verantwortlich sein, wenn er sich in selbstmörderischer Absicht von der Feuerleiter stürzt. Sag mal, gibt es auch Aufputschmittel für Hunde?”
    “Betrachte es philosophisch. Stille Wasser sind tief.” Nach einigem Suchen machte Nina einen Notizblock ausfindig. “Hinter Freds Denkerstirn verbergen sich die tiefsinnigsten Gedanken.”
    Einen Kommentar dazu ersparte sich Charity. “Wo du schon bei deiner Einkaufsliste bist, schreib auch Amaretto und Eiscreme mit auf.”
    “Oje! Auch Sean?” fragte Nina, der nichts Gutes schwante.
    “Ja, auch Sean. Wie kann ich nur in einer Stadt voller Männer leben und immer Nieten ziehen?”
    Nina zermarterte sich den Kopf nach einer tröstlichen Bemerkung. “Es sind nicht alles Nieten.”
    “Ach, tatsächlich?” Charity verschränkte die Arme vor ihrem beeindruckenden Busen. “Nenn mir einen, der es nicht war.”
    Erfolglos durchforstete sie ihr Gedächtnis. “Natürlich kannte ich nicht alle von ihnen …”
    “Zwölf von ihnen”, stellte Charity richtig. “Zwölf bedeutsame Männer in zweiundzwanzig Jahren und nicht ein Siegertyp dabei!”
    “Bist du sicher, dass es vorbei ist? Vielleicht braucht Sean einfach Abstand, weil es mit euch beiden langsam ernst wurde. Vielleicht …”
    “Ich habe ihn mit seiner Sekretärin im Bett erwischt. Ich bezweifle, dass sie ein Diktat aufgenommen hat. Zumindest nicht mit dem, was sie in der Hand hielt.”
    “Oh.” In dem Fall schrieb Charity besser auch gleich Schokoladensirup mit auf ihre Liste. Kalorienhaltige Milchshakes mochten nicht die gesündeste Art zur Bewältigung einer Lebenskrise sein, aber sie waren mit Sicherheit die angenehmste.
    Während Charity einkaufen ging, übten Nina und Fred an der Feuerleiter.
    “Komm schon, du schaffst es”, spornte Nina ihren Vierbeiner an. Gemeinsam kletterten sie über die niedrige Fensterbank. Fred war nicht sonderlich begeistert von den Metallstiegen, daher sorgte ein Teppichläufer für eine weichere Landung.
    Andererseits liebte er den Sprung aus dem Fenster.
    “Schieß mir nicht übers Ziel hinaus!” warnte sie ihn, doch die Feuerleiter war breit, und Fred war nicht besonders aerodynamisch. Nach einer Stunde stieg Ninas Zuversicht. Es wurde Zeit, dass Fred Gras sah. “Zu schade, dass du keine Katze bist. Das würde die Prozedur erheblich vereinfachen.” Mit einem Stück Schinken lockte sie ihren winselnden Vierbeiner die schmalen Stiegen hinunter.
    Mehr schlecht als recht hangelte sich Fred zur ersten Etage.
    “Seht.” Nina deutete auf das geschlossene Apartmentfenster. “Dieser Mensch hat ziemlich ungeregelte Arbeitszeiten, und wir wollen doch, dass die Nachbarn dich lieben.”
    Fred verstummte und hoppelte eine Stufe tiefer.
    “Ich liebe dich, Fred! So ist es brav! Du bist der
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