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Endlich Single: schon verliebt

Endlich Single: schon verliebt

Titel: Endlich Single: schon verliebt
Autoren: Jennifer Crusie
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drehte sie sich um. Fred tappte nach vorn und schob seine Nase durch die Gitterstäbe. “Nur keine Panik, Fred. Sobald ich die Formalitäten erledigt habe, befreie ich dich aus diesem Kerker.”
    Unbeeindruckt trottete Fred zurück in die Tiefen seines Gefängnisses.
    “O ja, du wirst mich wirklich aufheitern.” Kopfschüttelnd machte sich Nina an die Unterzeichnung der nötigen Papiere.
    Auch als sich rasselnd die Zwingertür öffnete, reagierte Fred eher gelassen auf den Umschwung der Ereignisse. “Du stinkst, Fred.” Ungeachtet ihres frisch gereinigten Seidenkostüms und trotz seiner unglaublichen Duftwolke drückte Nina ihren ebenso schwermütigen wie schwergewichtigen Vierbeiner an sich. “Und du wiegst eine Tonne.” Er war unförmig wie ein Sack Kartoffeln. Der Hauptteil seines Gewichts konzentrierte sich auf sein hinteres Ende, was ihm ein enormes Gefälle verlieh. “Ich habe dir das Leben gerettet, Fred”, flüsterte Nina ihm ins Ohr. Leicht zuckte er zusammen, ansonsten ließ seine Begeisterung erheblich zu wünschen übrig.
    Wahrscheinlich war er es einfach nicht gewohnt, wie ein sperriges Paket behandelt zu werden. “Eigentlich hatte ich vor, mir einen Welpen anzuschaffen”, keuchte Nina, balancierte ihn unbeholfen auf einer Hüfte und stieß mit der anderen die Tür ihres weißen Kleinwagens auf. “Eine Mischung aus Basset, Beagle und Bleifass war nicht eingeplant.” Wenig elegant wuchtete sie ihn auf den Sitz, schlug die Tür zu und lehnte sich erschöpft an den Wagen. Drinnen putzte Fred seine feuchte Nase am Seitenfenster ab.
    “Sehr schön, Fred! Fühl dich ganz wie zu Hause!”
    Kaum saß sie hinter dem Steuer, sprang Fred in Erwartung einer Spazierfahrt am Fenster hoch und verlängerte seine Schmierspur quer über die Scheibe. Nina dachte mit Wehmut an die quirligen Welpen. “Fred, du machst mich krank!” Ob es half, wenn sie das Beifahrerfenster öffnete? “Spring bloß nicht raus. Dein Leben hat gerade einen drastischen Aufschwung genommen!”
    Beim Klang ihrer Stimme drehte Fred den Kopf. Er war wirklich ein süßer Hund. Natürlich überschlug er sich nicht vor Begeisterung. In seiner Situation wäre sie ebenfalls vorsichtig. Womöglich hatte er in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen gemacht. Es spielte keine Rolle. Wichtig war, dass er Liebe brauchte. Jeder brauchte Liebe. Selbst sie. Und jetzt hatte sie Fred.
    Fred.
    Nina schloss die Augen. Sogar ihre beste Freundin würde sie für verrückt erklären. “Du hast was gekauft?” würde Charity fragen. Bei einem Blick auf Fred – depressiv, altersschwach und müde – würde sie … Nina sah in Freds seelenvolle braune Augen und schämte sich. “Es ist okay, Fred.” Sie tätschelte seinen Kopf. “Jetzt bist du mein Hund. Sollen die anderen ruhig reden.”
    Anscheinend sah Fred das ähnlich. Nach einer eindringlichen Musterung seiner neuen Besitzerin stürzte er sich schwanzwedelnd auf sie und leckte ihr das Gesicht vom Kinn bis zur Stirn ab.
    “Oh, Fred!” Nina brach in Tränen aus. Obwohl er sich nach Kräften wehrte, umarmte sie ihn. Sie war ja so froh, wieder jemanden in ihrem Leben zu haben. Selbst wenn dieser Jemand vier Beine besaß und unaussprechliche Gerüche verströmte. “Wir werden so glücklich zusammen sein, Fred”, schluchzte sie und weinte sich ihren angestauten Frust von der Seele. Fred leckte ihr die Tränen vom Gesicht, was gleich eine neue Tränenflut auslöste. So gut hatte Nina sich seit Wochen nicht gefühlt.
    Ein letztes Mal schniefte sie, dann ließ sie Fred los, damit sie ihm sein neues Zuhause zeigen und Tante Charity zu einem Kennenlernbesuch einladen konnte.
    “Du hast jetzt Familie, Fred! Komm, fahren wir nach Hause.”
    Alex Moore lag auf der schmalen Liege in einem leeren Untersuchungszimmer der Ambulanz des Riverbend General Hospitals und genoss eine wohlverdiente Pause, ehe der nächste Notfall sein Können forderte.
    Schwungvoll landete eine braune Papiertüte auf seinem Bauch.
    “Hey!” Wer war das? Max natürlich! Wer sonst? Schmerz in Verbindung mit seiner Chaosfamilie war für Alex nichts Neues. “Ich schlafe. Geh weg. Nimm, was immer du auch anschleppst, wieder mit, bevor dich jemand erwischt.”
    “Würdest du nicht die halbe Nacht jedem wippenden Rocksaum hinterher jagen, wärst du tagsüber nicht so griesgrämig.” Max zog einen Sechserpack Bier aus der Tüte, befreite eine Dose von der Plastikummantelung, stellte die fünf übrigen wieder auf Alex’ Bauch und ließ
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