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Endlich geborgen

Endlich geborgen

Titel: Endlich geborgen
Autoren: Barbara McCauley
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Rolle mehr.
    „Wissen Sie”, sagte Gabriel und fuhr sich durch das dichte dunkle Haar, „Sie sollten zumindest einen Ehering tragen, wenn Sie behaup ten, verheiratet zu sein, vor allem, wenn es sich um einen so wichtigen Mann handelt. Warum entspannen Sie sich nicht einfach? Es wird nur einige Minuten dauern.”
    Melanie ließ sich in die Polster zurücksinken. Sie hörte den Magen ihres Sohnes knurren, und obwohl er nicht klagte, wusste sie, dass er hungrig war. Sie hatte in dem Küchenschrank nach etwas Essbarem gesucht, als sie den Wagen auf der Kiesauffahrt gehört und dann gesehen hatte, wie ein Mann sich dem Haus näherte. Es war ihr kaum genügend Zeit geblieben, Hinter-und Vordertüren zu verschließen in der Hoffnung, ihn dadurch abzuschrecken.
    Aber nach sechs Wochen in heruntergewirtschafteten Motels mit Fast Food und ohne Kontakt zu anderen Menschen schien es, als hätte sich das Glück endgültig von ihr abgewandt.
    Und das verdankte sie Mr. Gabriel Sinclair.
    Ohne ihn hätte sie für sich und ihren Sohn etwas zu essen gehabt und eine Unterkunft für die Nacht. Und am nächsten Morgen wäre sie aus geruht zu Raina nach Boston gefahren. Dort wäre sie sicher gewesen, zumindest für einige Tage.
    Melanie betrachtete den Mann, der ihr gegenübersaß. Er hatte die Arme vor der Brust verschränkt, die Beine ausgestreckt und beobachtete sie. Sie begegnete seinem Blick, denn sie wollte sich von ihm nicht einschüchtern lassen.
    Zum Teufel mit Ihnen, Gabriel Sinclair.
    Als könnte er ihre Gedanken lesen, zog er die Brauen hoch.
    Kevin bewegte sich in ihren Armen, und Melanie wandte ihre Aufmerksamkeit ihm zu und legte ihn neben sich auf das Sofa. Er rollte sich zusammen, schob die Hände unter die Wange und schloss die Augen. Der Anblick berührte sie zutiefst, und was auch geschehen würde, sie war entschlossen, ihren Sohn aus dieser Lage zu befreien.
    Die Frage war nur, wie?
    Als Autoscheinwerfer durch das Fenster zu sehen waren, schlug ihr Herz plötzlich schneller. Gabriel Sinclair hob langsam den Kopf und stand auf.
    Jetzt.
    Sie sah sich um und entdeckte auf einem Tisch neben dem Sofa die kleine Bronzestatuette eines betenden Engels. Unter normalen Bedingungen hätte Melanie so etwas niemals erwogen. Doch diese Situation war nicht normal.
    Sinclair ging zur Tür.
    Jetzt oder nie.
    Melanie packte die Statuette, lief zu ihm und hob die Arme. Fluchend duckte er sich, entriss ihr die Figur und packte Melanie um die Taille. Er zog sie mit sich zur Tür. Sie wehrte sich heftig, doch abgesehen von einem Fluch, als sie ihm gegen das Schienbein trat, beachtete er sie kaum.
    Jetzt nahm er schließlich eine Hand von ihr, um endlich die Tür zu öffnen.
    Melanie riss sich los und wollte davonlaufen. Doch er erwischte sie und hob sie hoch.
    „Gabriel Sinclair!” hörte sie eine helle Stimme rufen. „Lass sofort diese Frau los!”

2. KAPITEL
    Beim Klang der Stimme seiner Schwester fuhr Gabriel herum. Die Frau in seinen Armen erstarrte.
    Cara stand an der Tür, eine Hand in die Hüfte gestemmt, in der anderen trug sie eine große braune Papiertüte. Der Duft von gebratenen Hamburgern und Pommes erfüllte den Raum.
    „Um Himmels willen, Gabriel, lass sie los”, verlangte Cara in scharfem Ton.
    Jetzt erst stellte Gabriel Melanie zu Boden und löste seinen Griff von ihr.
    Rasch trat sie zurück, strich sich mit zitternden Fingern durchs Haar und betrachtete Gabriels Schwester.
    „Ich entschuldige mich für die schlechten Manieren meines Bruders”, sagte Cara ruhig.
    Vorwurfsvoll sah sie jetzt Gabriel an. „Schäm dich.”
    Er sollte sich schämen? Gabriel fluchte leise. Er war getreten und gekratzt worden, und sein linkes Schienbein tat verdammt weh. Frauen, dachte er. Wer könnte sie jemals verstehen?
    Cara warf das blonde Haar zurück und wandte ihre Aufmerksamkeit dann wieder der anderen Frau zu. „Ich bin Cara Shawnessy”, stellte sie sich vor. „Dieser Esel hier ist mein Bruder.”
    Esel? Er presste die Lippen zusammen. Danke, liebe Schwester.
    Ein leises Geräusch drang aus dem Wohnzimmer. Daraufhin wandte Melanie sich ab und eilte zu ihrem Sohn. Fragend blickte Cara Gabriel an, doch er zuckte nur mit den Schultern.
    Gabriel blieb zurück, als sie ins Wohnzimmer ging und sic h neben das Sofa stellte. „Ist es in Ordnung, wenn wir uns setzen und reden, während wir essen? Ich hoffe. Sie mögen Hamburger und Pommes.”
    Melanie nahm ihren Sohn in die Arme, und die Tränen, die Gabriel in ihren Augen
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