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Endlich geborgen

Endlich geborgen

Titel: Endlich geborgen
Autoren: Barbara McCauley
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schimmern sah, rührten ihn zutiefst. Er bemerkte, dass sie ablehnen wollte, aber dann ließ sie den Blick zuerst zur Tüte in Caras Hand, dann zu ihrem Sohn gleiten und nickte. „Das ist sehr freundlich von Ihnen.”
    „Das ist das Mindeste, was ich tun kann, vor allem nach dem Verhalten meines Bruders Ihnen gegenüber.” Cara ignorierte Gabriels Räuspern und lächelte den Jungen an, der jetzt aufgewacht war und die Erwachsenen mit großen Augen ansah. „Magst du eingelegte Gurken?” fragte sie.
    Der Junge schob einen Finger in den Mund und nickte scheu. Cara wickelte eine aus und reichte sie ihm. Er zögerte und blickte zu seiner Mutter. Lächelnd strich sie ihm durchs Haar.
    „Es ist in Ordnung, Liebling. Du darfst sie nehmen.”
    Daraufhin ergriff er sie und biss ein großes Stück ab. „Danke.”
    Als ein Tropfen auf das hellblaue T-Shirt des Jungen fiel, reichte Cara der Mutter einige Servietten. „Sie müssen nicht”, sagte sie freundlich, „aber es wäre leichter, wenn Sie mir Ihren Namen nennen.”
    Gabriel bemerkte, wie sie die Servietten umklammerte und die Schultern straffte.
    „Sie sind hier sicher”, versuchte Cara, sie zu beruhigen. „Sie und Ihr Sohn.”
    Misstrauisch betrachtete Melanie ihn.
    Er runzelte die Stirn und fühlte sich unbehaglich, weil er bedrohlich auf sie wirkte.
    „Melanie”, flüsterte sie, ohne den Blick von ihm zu wenden. „Mein Sohn heißt Kevin.”
    Kevin verspeiste noch eine Gurke. „Ich bin vier”, erklärte er.
    Weitere Fragen stellte Cara nicht, sondern plauderte über das Wetter und packte dabei die Tüte aus. Sie stellte das Essen, zusammen mit zwei Limonaden und einer kleinen Thermoskanne Kaffee auf den Tisch.
    „Gabriel, ich brauche den Bericht für das Treffen morgen.” Sie goss Kaffee in einen Becher reichte ihm ihren Bruder. „Könntest du mir eine erste Liste im Laufe der nächsten Stunde zusammenstellen?”
    Seine Schwester schickte ihn weg, das begriff er. Sie wollte nicht, dass er dabei war, wenn sie mit der Frau sprach. Aber er hatte nicht die geringste Lust zu gehen. Er wollte wissen, was, zum Teufel, hier los war. Seiner Meinung nach hatte er ein Recht auf einige Informationen.
    Caras entschlossene Miene sagte ihm, dass er von hier verschwinden musste.
    Finster blickte er sie an. „Ja. Ich werde in der Küche anfangen. Die Leitungen überprüfen.”
    „Danke.”
    Mit diesem Wort war er entlassen. Er warf noch einen Blick auf die Frau - Melanie, und spürte, wie sie ihm nachsah, als er hinausging.
    Dann widmete er sich uneingeschränkt der Inspektion und zwang sich, nur an Wasserdruck und Strom zu denken und nicht an die Frau mit dem gehetzten Ausdruck in den Augen.
    Leicht ge reizt lehnte Gabriel an der weißen Säule der vorderen Veranda und starrte zur Tür.
    Cara war jetzt mit dieser Melanie und ihrem Sohn seit fast einer Stunde dort drin. Bei seinem Rundgang durch das Haus hatte er ihre leisen Stimmen gehört. Sie aber schienen ihn vergessen zu haben.
    Hey, Schwester, erinnerst du dich? Ich war es, der dich angerufen hat, und ich stehe hier und warte.
    Es hatte nicht lange gedauert, das Haus einer oberflächlichen Besichtigung zu unterziehen und einen Bericht zu erstellen. Schon nach einer ersten flüchtigen Betrachtung hatte er gesehen, dass erhebliche Reparaturen nötig waren. Gabriel vermutete, dass er selbst und mindestens drei weitere Männer mehrere Wochen beschäftigt sein würden, um das Haus in einen Zustand zu versetzen, in dem es verkauft werden konnte.
    Was, zum Teufel, taten sie da?
    Weiches gelbliches Licht fiel aus dem Fenster nach draußen. Neugie rig schlich er über die Veranda. Nur ein Blick, dachte er. Ich will sichergehen, dass Cara die Situation im Griff hat.
    Dann presste er sich an die Wand und reckte den Kopf vor.
    Als die Tür aufging, fuhr er zusammen, fasste sich aber sogleich. Mit hochgezogenen Brauen stand Cara vor der Zwischentür, Melanie wartete neben ihr.
    Lässig hatte er die Arme vor der Brust verschränkt und hoffte, gelangweilt zu wirken.
    „Melanie und Kevin werden die Nacht hier verbringen.” Die Tür knarrte, als Cara sie ganz öffnete und hinaustrat. „Sie brauchen etwas Wärme.”
    Und? Gabriel sah seine Schwester an und wartete auf mehr Informationen über Melanie und ihren Sohn. Aber ihrem Gesicht nach zu urteilen, wartete er vergeblich.
    Er seufzte. „Der Heizungskessel im Keller ist abgeschaltet. Ich werde ihn einschalten.”
    „Das ist nicht nötig.” Melanie trat hinter Cara auf
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