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Endlich geborgen

Endlich geborgen

Titel: Endlich geborgen
Autoren: Barbara McCauley
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Phillip, die ihr nichts bedeuteten. Sie wür den in Boston einen Neuanfang wagen, wo Raina gelegentlich für ein exklusives Abendmodengeschäft arbeitete. In drei Monaten würde Raina nach Italien zurückgehen, und sie hatte Melanie gebeten, sie mit Kevin zu begleiten.
    Ein neuer Anfang, dachte Melanie. Die Vorstellung daran ängstigte sie, aber für Kevin wollte sie ihn wagen. Für ihn würde sie alles tun.
    Ihr Sohn war das Einzige, das für sie zählte. Kevin war ihr Leben, ihr Ein und Alles, und niemand würde ihn ihr wegnehmen.
    Zitternd drehte sie den Zündschlüssel.
    Nur ein Knacken war zu hören, sonst nichts.
    „Nein!” rief sie und trat das Gaspedal durch. „Nein, Nein!”
    Nichts.
    Sie unterdrückte ein Schluchzen, legte den Kopf auf das Lenkrad und holte tief Luft.
    Zunächst war sie hin-und hergerissen zwischen einem hysterischen Lachanfall und einem Weinkrampf, dann wurde sie wütend. Sie sprang aus dem Wagen und schlug mit beiden Fäusten auf das Dach.
    „Du verdammter Hurensohn!”
    Der Ausruf hallte von den Garagenwänden wider.
    Gabriel hatte seinen Truck hinter der Garage geparkt und stieg aus, eine Tasse Kaffee in der Hand, als er Melanies Stimme hörte. Was, um alles in der Welt …?
    Ein weiterer Fluch durchdrang die morgendliche Stille, und er eilte zur Garage.
    „Das kannst du mir nicht antun. ” Er hörte ihre zornige Stimme. „Du darfst nicht. Nicht jetzt. Das erlaube ich nicht.”
    War jemand bei ihr? Oder stritt sie am Telefon mit jemandem? Er ging zu der offenen Tür und sah, wie sie sich mit den Händen durchs Haar fuhr, während sie neben dem blauen Auto auf und ab ging. Es hatte ein kalifornisches Kennzeichen, wie er bemerkte.
    „Ich brauche dich”, sagte sie, und ihre Verzweiflung war unüberhörbar. „Bitte, ich brauche dich doch.”
    Er umfasste den Becher fester. Also hatte ein Mann mit ihren Schwierigkeiten zu tun, und er fragte sich, welcher Mann Frau und Kind im Stich ließ. Wütend kniff Gabriel die Augen zusammen. Er kannte den Kerl nicht, aber er wäre gern fünf Minuten mit ihm allein gewesen.
    Es schmerzte ihn, ihr Flehen zu hören, aber es überraschte ihn auch. Sogar, als er sie in die Ecke gedrängt hatte, hatte sie weder gebettelt noch gefleht, sondern sich ihm entgegengestellt.
    „Hör zu”, sagte sie, und ihre Stimme klang wieder ärgerlich. „Du wirst anspringen und schön laufen, verstehst du?”
    Die Hände in die Hüften gestemmt, starrte sie den Wagen an, und endlich begriff Gabriel, dass sie mit dem Auto sprach.
    Er unterdrückte ein Lächeln.
    „Man kann Sie bis zur nächsten Farm hören”, bemerkte er und trank einen Schluck Kaffee, während er sich an den Türrahmen lehnte.
    Melanie zuckte zusammen und fuhr herum. „Sie haben mich erschreckt”, sagte sie dann.
    „Das tut mir Leid.” Er lächelte sie an. „Ich war mir nicht sicher, ob ich Sie nicht vor irgendjemand retten musste.”
    Trotz des Dämmerlichts der Garage bemerkte Gabriel, dass sie errötete, und er wandte sich rasch ab.
    „Was ist das Problem?” Er stieß sich vom Türrahmen ab.
    „Er springt nicht an.”
    „Machen Sie die Haube auf.” Er trat vor das Auto und wartete, bis sie den Hebel gezogen hatte. „Versuchen Sie es noch einmal.”
    Ein leises Klicken war zu hören, sonst nichts.
    Sie stellte sich neben ihn, die Hände hinter dem Rücken verschränkt, und bemerkte offenbar nicht, wie diese Haltung ihre Brüste betonte.
    Er versuchte, das Spannungsgefühl zu ignorieren, und überprüfte den Motor, die Kabel und die Batterie. „Es ist die Batterie”, erklärte er schließlich. „Ich könnte die Pole überbrücken und so den Wagen starten. Aber beim nächsten Mal brauchten Sie eine neue Batterie.”
    Melanie sah an ihm vorbei, dann schloss sie die Augen, seufzte und senkte den Kopf. Sie reichte ihm bis zum Kinn, und er blickte auf sie hinunter und nahm wieder den zarten Blumenduft wahr. Widerstrebend atmete er ihn ein.
    Als sie die Augen wieder öffnete, wandte sie sich ihm zu. Sie hatte die Fassung wieder gewonnen, ihr zorniges Funkeln war müder Resignation gewichen. An den dunklen Ringen unter ihren Augen erkannte er, dass sie nicht gut geschlafen hatte. Er seltsamerweise auch nicht.
    Die ganze Nacht über und noch auf dem Weg hierher hatte er sich eingeredet, dass es ihn nicht kümmerte, ob sie noch im Haus war, wenn er am Morgen wiederkam. Schließlich musste er arbeiten, und Frau und Kind waren ihm dabei nur im Weg.
    „Danke”, sagte Melanie. „Das schaffe
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