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Endithors Tochter

Titel: Endithors Tochter
Autoren: David C. Smith & Richard L. Tierney
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des Gemachs. Einige der Söldner schrien auf und deuteten. Areel wirbelte herum – und sah einen schwarzen Wind, eine Sturmwolke mit flammend gelben Augen und totenkopfähnlichem Gesicht, die sich zusammenballte und Form annahm.
    Kus!
    Er war nun durch das Fenster hereingesprungen oder – geschwebt und stand hochaufgerichtet und finster lächelnd am hinteren Ende des Gemachs – mit Lera reglos in den Armen.
    »Was geht hier vor?« fragte er, mit dem Blick auf Areel und Sonja gerichtet, lächelnd. Seine Augen glühten wie gelbe Edelsteine, in denen sich Feuer spiegelte.
    »Ungeheuer!« heulte Areel und sprang auf ihn zu.
    Mit einer weit ausholenden Geste winkte Kus sie zurück. Er stellte Lera mit einem Arm vorsichtig ab, dass ihre Füße den Boden berührten und ihr blonder Kopf an seiner Brust ruhte. Sie hatte die Augen geschlossen.
    »Areel«, sagte der Vampir ruhig und schüttelte mahnend den Kopf. »Sonja. Ergebt euch diesen Wachen oder mir, wem ist mir egal – oder ich werde dieses Kind töten!«
    Sonjas Herz setzte einen Schlag aus, unwillkürlich senkte sie das Schwert.
    Kus beobachtete Areel. »Gebt auf, Tochter Endithors.«
    Areel kreischte: »Unhold! Seelenschänder!« Sie warf die Arme hoch, senkte sie ausgestreckt: »Stirb in den Höllen!«
    Erstaunlicherweise lähmte der überraschende Angriff Kus flüchtig und er wurde zurückgeworfen. Doch dann warf er Lera mühelos hinter sich und trat vorwärts. Sonja sah, wie das Mädchen aufschlug, über den Fliesenboden rollte und mit dem Kopf heftig gegen die Wand prallte. Die Wut in ihr wuchs, die Hand verkrampfte sich um den Schwertgriff.
    Kus’ Augen brannten in Areels. »Dummes Ding …«, murmelte er im Näher kommen.
    Erneut erfüllte Pfeifen die Luft, und ein schimmerndes Licht erschien zwischen Areel und dem Hexer. Erschrocken senkten die Wächter ihre Waffen und wichen zurück. Auch Sonja wich zurück, doch sie hob ihr Schwert …
    Und Areel, die sich nun Kräften gegenübersah, die weit größer als ihre eigenen waren, wimmerte, keuchte und ballte die Fäuste, dass ihre Arme zitterten.
    Kus zischte tief aus der Kehle und kam unaufhaltsam näher.
    Das Pfeifen wurde so schrill, dass einige Söldner die Hände auf die Ohren drückten. Sonja biss die Zähne zusammen.
    Kus setzte den Fuß auf die unterste Podeststufe.
    Und nun, da das Pfeifen schrillte und knisternde Energie das Gemach füllte, begannen sowohl Kus denn auch Areel zu glühen, als strömten ihre Leiber eine ungewöhnliche Hitze oder Energie aus.
    Plötzlich fingen Wandteppiche und Vorhänge Feuer -Flammen fraßen sich langsam von unten hoch, versengten rauchend den kostbaren Stoff.
    Feuerbecken erzitterten und schwankten auf ihren Metallbeinen. Der Fliesenboden erbebte, begann zu schaukeln und aus den Fugen der Mosaikplatten stieg Rauch auf. Der Mörtel fing zu zerbröckeln an.
    Areel schrie plötzlich wie eine arme Seele in den Klauen, eines Dämons.
    Kus lachte, kam die Stufen hoch. Die gelben Augen funkelten siegessicher. Areels Schrei wurde immer gellender und schien das ganze Gemach zu füllen, während sie die Arme hochwarf – gegen den Diwan stürzte, den Sonja zur Seite geschoben hatte – und dann schienen ihre Sinne sie zu verlassen und sie stürzte seitwärts.
    Kus streckte die Arme aus. Er legte die Hände an ihre Schläfen und seine Finger krümmten sich zu Klauen. Mühelos, wie es schien, zerdrückte er ihren Schädel.
    Dann warf er den Kopf zurück und lachte.
    Areels Leiche rollte die Stufen hinunter.
    »Jetzt!« brüllte Kus und wandte sich Sonja zu. »Jetzt.«
    Ohne zu überlegen, nur vom Instinkt bewegt, handelte Sonja. Sie zog den Talisman aus dem Gürtelbeutel, wickelte seine Kette um den Schwertgriff und richtete die Waffe auf die Kehle des Vampirs …
    Kus schrie gellend. Das Glühen des Talismans fiel auf seine Züge, drängte ihn zurück. Er wich die Stufen hinunter, dort erst drehte er sich um, wandte sich den verschreckten Wächtern zu, hob die Arme und brüllte: »Tötet sie! Ich befehle es euch! Spürt meine Macht und gehorcht meinem Willen! Tötet sie!«
    »Sonja!«
    Chosts Stimme. Sie blickte hoch. Auf dem Sims des Fensters gleich neben dem Podest stand Chost – und sprang aus der beachtlichen Höhe hinunter. Kus, der unter dem hohen Felsen stand, drehte sich halb um …
    Der Junge landete auf dem Boden und sprang vorwärts. Kus’ Klauenhände schnellten nach ihm – doch Chost, der geduckt rannte, raste darunter hinweg. Im Laufen schoss seine Hand vor,
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