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Emma

Emma

Titel: Emma
Autoren: Laura-Marí D'Angelo
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vor
ihr und schüttelte sie heftig.
    „Mir
ist so kalt“, flüsterte sie und schloss die Augen wieder.
    „Komm,
mach die Augen auf, Lara, bitte!“
    Seine
Stimme klang so eindringlich, dass sie noch einen Blick riskierte. Er hielt ihr
Gesicht in seinen Händen und sie sah mit Befremden eine Menge Leute um sich
herumstehen. Warum starrten die sie alle so an?
    „Ja,
so ist’s gut. Schau mich an, hörst du? Du musst aufstehen, Lara, kannst du dich
bewegen?“
    Da
er einfach nicht nachgeben wollte, seufzte sie ergeben und drehte langsam den
Kopf. Ja, das funktionierte. Die Arme, die Beine, alles gehorchte ihr. Mit dem
Aufstehen wollte es nicht ganz so klappen, aber Alessandro fasste sie
entschlossen unter die Achseln und zog sie hoch. Mühsam versuchte sie, auf den
zittrigen Beinen zu bleiben und hilfsbereite Hände hielten sie aufrecht.
Langsam und von beiden Seiten gestützt taumelte sie die Straße entlang, die zum
Kastell hinunter führte. Bei jedem Schritt bekam sie ihre Glieder mehr unter
Kontrolle und als das Gefühl der Lähmung aus ihrem Kopf wich, schüttelte sie
ungehalten die vielen Hände ab, die sich an ihr zu schaffen machten.
    „Es
geht schon wieder, macht euch um mich keine Sorgen! Ich kann selber gehen, kein
Problem!“
    Ein
unkontrolliertes Stolpern belehrte sie schnell eines Besseren und Alessandros
erleichtertes Lachen drang an ihr Ohr.
    „Ja,
das ist Lara, wie ich sie kenne. Kaum auf den Beinen und schon wieder
kratzbürstig. Komm, du musst jetzt erst einmal etwas Heißes trinken!“
    Im
Pub wurde sie mit großer Anspannung erwartet. Gaia saß mit Elena auf dem Schoß
an einem der Tische, der Schock stand den beiden noch in die Gesichter
geschrieben. Lara hockte sich vor die beiden auf den Boden und nahm Gaias Hand,
während das Wasser aus ihren Kleidern tropfte und die Pfütze zu ihren Füßen
immer größer wurde.
    „Tut
mir so leid“, ihre Stimme war tränenerstickt, sie fühlte sich absolut
scheußlich, „das war meine Schuld, ihr hattet mich schließlich gebeten, auf sie
aufzupassen!“
    „Nein“,
wehrte Gaia ab, „sag das bitte nicht! Sie hätte gar nicht hier sein dürfen
unter diesen Umständen! Du kannst nicht das Geringste dafür, mach dir bloß
darüber keine Gedanken!“
    Lara
war nicht ganz überzeugt, doch stand sie mühsam auf und ließ sich auf einen
Stuhl neben Gaia fallen. Jemand legte ihr eine Decke um die Schultern und
drückte ihr ein Glas heiße Milch in die Hand.
    „Wenigstens
braucht ihr heute mal kein Wasser mehr zum Bodenwischen“, sie deutete auf den
kleinen See unter ihren Schuhen, was Michele hinter der Theke trotz des
ausgestandenen Schreckens zum Lachen reizte.
    „Gott
sei Dank kannst du schon wieder Witze machen! – Wie ist das denn eigentlich
passiert, sag mal!?“
    Sie
schüttelte den Kopf.
    „Keine
Ahnung. Bin wohl ausgerutscht und auf einmal war da überall Wasser um mich
rum.“
    …
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