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Emma

Emma

Titel: Emma
Autoren: Laura-Marí D'Angelo
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kleinsten
Lufthauch schon davonzuwehen schienen. An Sergio konnte sie sich gut
festhalten, hatte Nicol ihm selbst einmal grinsend anvertraut.
    Sein
Blick schweifte weiter.
    Fabrizia
sauste herum wie ein Heinzelmännchen und Giorgio bewachte die Glut, die in dem
großen Grill nur noch auf den richtigen Moment wartete. Riesige Tabletts
vollbeladen mit Steaks, Fisch, Krustentieren und Gemüse standen dazu bereit.
    Davide
seufzte. Emma fehlte ihm.
    Sie
fehlte ihm so sehr, dass allein der Gedanke an sie alles in ihm zum Erstarren
brachte.
    Er
dachte an die letzten Monate. Wie schwer war das alles gewesen, als es dem Ende
zuging! Und dann auch noch die beginnende Sommerhitze!
    Sie
hatte schließlich so gut wie nichts mehr essen können, sich kaum noch bewegen,
weder sitzen noch liegen, geschweige denn schlafen und ganz allmählich hatte
auch er sich nur noch gewünscht, dass diese immer größer werdende Pein endlich
aufhörte!
    Absurderweise
hatte er sich schuldig gefühlt an ihrem Zustand. Immer, wenn sie gequält
gestöhnt hatte, sehr leise, damit er es nicht hören sollte, hatten ihn
grenzenlose Schuldgefühle geplagt. Immer, wenn er die tiefe Erschöpfung in
ihrem Gesicht erkannt hatte, hatte er sich nichts sehnlicher gewünscht, als das
alles ungeschehen machen zu können.
    Aber
dazu war es zu spät!
    Und
diese Hilflosigkeit, diese absolute Machtlosigkeit, der er sich da unvermutet
gegenübersah, machte ihm am allermeisten zu schaffen. Hier half sein ganzer
eiserner Wille nichts, nicht sein Geld und nicht sein Einfluss. Es gab nichts,
absolut gar nichts, was er dagegen tun konnte.
    Sie
war zwar nicht, wie befürchtet, gleich zu Anfang ihrer erneut heftigen erotischen
Aktivitäten nach ihrer Trennung und seinem Unfall schwanger geworden, aber
lange hatte es danach auch nicht gerade gedauert – bereits beim nächsten Zyklus
war sie fällig gewesen!
    Und
sie hatte sich mächtig ins Zeug gelegt – sie erwartete Zwillinge.
    „Du
sagtest mal, du hättest es eilig damit“, hatte sie schelmisch gemeint, als er
sich über den doppelten Segen freute, „sag jetzt nicht, ich hätte meins nicht
dazu beigetragen, um deine verpassten Jahre aufzuholen!“
    Er
hatte herzlich gelacht und sie überglücklich an sich gedrückt.
    Ein
leiser Laut hinter ihm ließ ihn herumfahren. Auf seinem Gesicht breitete sich
ein Leuchten aus. Sein Sohn war aufgewacht und beobachtete ihn aus dunkelblauen
Babyaugen. Nicht lange allerdings, dann schloss er sie wieder und tat es seinem
Schwesterchen gleich, das noch immer seelenruhig schlief, ungeachtet des
Trubels vor dem Haus.
    Es
waren aufreibende Wochen gewesen, ehe die beiden endlich beschlossen hatten,
die Geborgenheit von Emmas Bauch aufzugeben. Tagelang hatte der neue, komfortable
Geländewagen fix und fertig bepackt parat gestanden, der Emma vom Hof ihrer
Eltern in die nächstgelegene Klinik bringen sollte. Wenn es nach ihm gegangen
wäre, hätte er ja noch viel lieber einen Helikopter geordert, aber das hatte
Emma dann doch reichlich übertrieben gefunden.
    Ein
amüsiertes Lächeln umspielte Davides Lippen, als er beobachtete, wie Tommaso
und seine Elfe Kiki einander anlächelten. Verknallt wie am ersten Tag, dachte
er, dabei wollten sie in ein paar Wochen heiraten!
    Heiraten
– das hatten auch sie gerade noch rechtzeitig geschafft! Er hatte darauf
bestanden, dass ihre Zwillinge ehelich zur Welt kommen sollten, also hatte Emma
im vorletzten Monat ihren überdimensionalen Bauch aufs Standesamt geschleppt
und eine kurze, schlichte Zeremonie im engsten Kreis durchgestanden. Die
eigentliche Feier würde erst demnächst stattfinden, diese Strapazen hatte sie
sich vorher ersparen müssen! Dass es überhaupt so spät geworden war, war seine
Schuld gewesen – er wollte unter gar keinen Umständen im Rollstuhl heiraten.
Das kam für ihn nicht in Frage, da ließ er nicht mit sich reden. Also unterwarf
er sich einem schier unmenschlichen Rehabilitationsprogramm und schaffte es mit
extremer Willenskraft gerade noch rechtzeitig wieder auf seine eigenen zwei Beine.
    Auch
der Umzug in ihre eigenen vier Wände würde noch auf sich warten lassen, nicht
einmal er konnte beim Umbau der alten Landvilla, die er in der Nachbarschaft
ihrer Eltern für sie gekauft hatte, Wunder bewirken. Zuerst hatte er eine der
Villen auf den Hügeln um Bologna herum erwerben wollen, aber als sich die
unerwarteten familiären Veränderungen anbahnten, hatte er davon die Finger
gelassen. Und da das ungeliebte Penthouse so gut
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