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Ellas geheime Traeume 1&2

Ellas geheime Traeume 1&2

Titel: Ellas geheime Traeume 1&2
Autoren: Aurelia Oscuro
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selbstverständlich auch bis zur Verhandlung bleiben. Dasselbe gilt für Mirko Szabó, der uns vergeblich hat weismachen wollen, dass er von den Vorgängen in seinem eigenen Haus nichts wusste. Die Mädchen haben wir in einer speziellen Einrichtung unterbringen können – es geht ihnen den Umständen entsprechend gut. Ihre Identitäten konnten wir bisher leider noch nicht feststellen, weil sie hartnäckig schweigen. Minderjährig sind sie aber auf jeden Fall.“ Angewidert verzog Moleski sein rundes Gesicht: „Diese verdammten, perversen Schweine! Ich werde mich nie an solche Dinge gewöhnen.“
    Ella lächelte. „Das ist auch gut so, finde ich. Was ist mit Konstantin von Erft – und mit Alan?“, fragte sie dann vorsichtig weiter.
    Moleski seufzte. „Gegen von Erft haben wir außer Ihrer Aussage, dass er alarmiert wirkte, als er sie in der Nähe der betreffenden Tür sah, nichts in der Hand. Lancefield allerdings können wir zumindest wegen Wirtschaftsspionage belangen, da Sie ja die Übergabe der Akte gefilmt haben. Leider ist er wie vom Erdboden verschwunden.“
    Ella sah Moleski erschrocken an. „Meine Männer suchen nach ihm“, versuchte er sie zu beruhigen, „aber es sieht ganz danach aus, als habe er Wind von der Polizeiaktion gestern Abend bekommen. Möglicherweise“, fuhr der Kommissar in ernstem Ton fort, „wird er die Festnahmen sogar auf Sie zurückführen. Sie sollten für heute nach Hause gehen; ich habe erwirkt, dass sie Polizeischutz erhalten, bis wir Lancefield gefasst haben. Er ist ein mächtiger Mann, und so, wie sie sein Verhalten geschildert und wie wir ihn auf dem Videoband gesehen haben, ist ihm alles zuzutrauen.“
    „Ich muss meine Freunde warnen“, sagte Ella in alarmiertem Ton. Moleski zwinkerte ihr zu: „Das sollten Sie sogar. Lancefield wird mehr oder weniger offiziell gesucht, und es spricht jetzt nichts mehr dagegen, dass sie ihren Freunden gegenüber offen sind. Ich möchte Ihnen noch einmal für Ihren Mut danken, Frau Wilkens. Sie haben die Zukunft und vielleicht auch das Leben der beiden Mädchen gerettet – und uns einen riesigen Dienst erwiesen“.
    Ella lächelte. „Das hab ich gerne getan. Aber können wir bitte zum ‚Du‘ übergehen? Ich habe doch nun wirklich genug mit Ihnen mitmachen müssen, Herr Moleski.“ Ihr Lächeln wurde breiter, und auch Moleski grinste.
    „Klar. Kevin.“
    „Ella.“
    Nachdem Kevin Ella zuhause abgesetzt hatte, rief sie als erstes Federico an und bat ihn, nach der Arbeit direkt nach Hause zu fahren. „Bitte erzähl auch Simi, was passiert ist“, bat sie ihn, „und pass auf sie auf. Es ist möglich, dass Alan Rache gerade denen nimmt, die mir am Herzen liegen.“
    „Wie wäre es denn, wenn wir beide dich heute Abend besuchen?“, fragte Federico. „Nach dem, was du erzählt hast, steht ja ohnehin ein ganzes Sondereinsatzkommando vor deiner Haustür herum. Dann sind wir auch prima geschützt und können dich außerdem ein bisschen aufmuntern.“
    Gut, dass ich solche Freunde habe, dachte Ella und stimmte zu.
    Wenig später klingelte es an der Haustür, und hätte Ella nicht die Schritte ihrer Nachbarin Frau Kasuhlke auf der Treppe gehört, hätte sie gar nicht auf das Klingeln reagiert. Sie blickte durch den Spion und sah, dass die alte Frau ein riesiges, grünes Etwas vor sich hertrug. Neugierig öffnete sie. „Ja bitte?“
    „Herzliches Beileid“, sagte die Nachbarin, indem sie Ella die Hände mit dem ‚Etwas‘ entgegenstreckte. Es handelte sich um ein riesiges Trauergebinde. „Für Menschen in meinem Alter gehören Todesfälle ja schon beinahe zum Alltag“, sagte Frau Kasuhlke mit ihrer ältlich-leiernden Stimme, „aber für sie muss es besonders hart sein, Kindchen. Wo sie doch ohnehin schon so einsam und-„
    „Wer ist denn gestorben?“, unterbrach Ella die alte Frau verwirrt. Die wiederum sah sie aus ihren trüben Augen erstaunt an. „Na, wenn SIE das nicht wissen… das Gesteck wurde heute Morgen von einem Boten für Sie abgegeben. Ich war verwundert, weil doch erst letzte Woche diese anderen Blumen für Sie-„
    „Vielen Dank, Frau Kasuhlke“, sagte Ella und nahm das scheußliche Tannengrün widerwillig an sich. Schnell schloss sie die Wohnungstür und ließ die neugierige Nachbarin im Flur stehen – es hätte Ella nicht gewundert, wenn die alte Frau auch die Polizeistreife, die stündlich vorbeifuhr, mit ihr in Verbindung gebracht und sie darauf angesprochen hätte.
    Mit dem Gesteck in der Hand ging sie in
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