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Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches - Schartz, S: Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches

Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches - Schartz, S: Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches

Titel: Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches - Schartz, S: Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches
Autoren: Susan Schartz
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Kraftausdruck, den er in solchen Situationen oft in der Menschenwelt gehört hatte. Dann wurde ihm eiskalt.
    Alebin schlug die Arme um seinen Leib und stieß den halb gefrorenen Atem aus. Verdammt, das war so ungerecht! Trotzig blickte er zu dem Getreuen auf, als dieser vor ihm erschien.
    »Du hältst dich wohl für sehr schlau«, zischte der Verhüllte heiser, und es klang wie ein Windstoß, der aus einer Gruft heraufwehte.
    »D... du hast kein Recht dazu!«, stieß Alebin mit klappernden Zähnen hervor.
    »Ich sagte doch, du gehörst mir«, sagte der Mann ohne Schatten grollend. »Dachtest du, ich lasse dich einfach gehen?«
    »Ich bin immer noch an meinen Eid der Königin gegenüber gebunden! Du darfst mich nicht ohne ihre Einwilligung töten!«
    »Wer sagt, dass ich das vorhabe?«
    Der Getreue packte Alebin am Arm, ehe er zurückweichen konnte. »Aber du wirst dir bald wünschen, ich täte es, du Narr. Anflehen,
anbetteln
wirst du mich.«
    Alebin gefror innerlich, als das hohle, schauerliche Gelächter des Finsteren ihn einhüllte. »Ist ... ist das noch notwendig? Ist Rhiannon nicht gerettet? Oder ist dir das etwa auch missglückt?« Der Getreue schlug zu, und Alebin ging zu Boden. Die Wucht des Schlages riss ihm fast den Kopf vom Hals; benommen saß er da und versuchte die ausgerenkten Wirbel wieder an die richtige Stelle zu rücken. Seine Nase war gebrochen und schwoll an, er musste mehrere Zähne ausspucken. Doch Elfenzauber würde die Verletzungen schnell wieder heilen.
    Wollte der Getreue ihm Angst machen? Alebin hatte nur vor einer Sache Angst: das Leben zu verlieren. Und genau das durfte nicht geschehen. Die Königin würde es nicht gestatten; so schnell verzichtete sie auf keinen treuen Anhänger, der sich gut in der Menschenwelt auskannte und sich dort unerkannt bewegen konnte. Egal, was mit Alebin passierte, er würde es überstehen und mit der Zeit gesunden.
    »Notwendig? Nein. Aber ich bin seit geraumer Zeit wütend, und jemand muss bezahlen. Du trägst eine Menge Schuld, die gesühnt werden muss, und ich werde meinen Ausgleich finden.« Der Getreue lachte erneut, packte Alebin grob und riss ihn auf die Füße. »Du hast ja keine Ahnung, armer Tor. Niemand übersteht, was ich ihm antue, denn die Qualen sind unendlich. Du wirst nur noch eine willenlose leere Hülle sein, wenn ich erst mit dir fertig bin. Das ist viel besser als ein gnädiger Tod.« Dann schleifte er den Elfen mit sich, weg von der schützenden Burg.
    Hoch oben auf einer Mauerzinne stand die Wolfshündin Cara und heulte in klagender Trauer.
    »Wohin gehen wir denn?«, keuchte Alebin durch blutige Lippen, die bereits auf doppelte Größe angeschwollen waren.
    »Ins Schattenland, mein Bester«, antwortete der Getreue in furchtbarer Heiterkeit. »Deine neue Heimat bis ans Ende deines Lebens. Es wird dir dort gefallen. Du bist unter lauter Gleichgesinnten.«
    Alebin schauderte. »Als treuer Anhänger der Königin bitte ich um mildernde Umstände!«
    »Ich fürchte, das spielt keine Rolle«, sagte der Mann ohne Schatten lachend. »Wo wir hingehen, haben deine Bitten keinerlei Relevanz.«
ENDE
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