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Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches - Schartz, S: Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches

Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches - Schartz, S: Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches

Titel: Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches - Schartz, S: Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches
Autoren: Susan Schartz
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kommen.«
    »Aber was wird aus uns?«, fragte sie erstickt, löste sich von ihm und sah ihn mit nassen Augen an. Eigentlich hatte sie vorgehabt, noch einmal mit ihm über die Reise zu reden – und jetzt musste ihm diese Eröffnung gerade recht kommen.
    »Ich weiß es nicht, Nadja«, sagte er traurig. »Jedes Mal, wenn wir uns annähern, schiebt sich etwas zwischen uns, und ich habe das Gefühl, diese Mauer wird immer höher und dicker.«
    »Bitte gib uns nicht auf«, flüsterte sie.
    Er schüttelte den Kopf und lächelte leicht. »Nicht so schnell.«
    Doch in seinen violetten Augen lagen tiefe Zweifel.
    In der nächsten Stunde packten sie schweigend ihre Sachen. Die fröhliche Frühstücksstimmung war völlig dahin. Selbst der sonst so muntere Pirx hatte die rote Mütze in die Stirn geschoben und schniefte, während er Grog half, letzte Hand an die Wohnung zu legen und endgültig alle Spuren zu beseitigen.
    Nadja schickte eine SMS an Tom mit der Bitte, auf ihren Anruf zu warten, und brach als Erste auf. Diesmal wollte nicht
sie
diejenige sein, die alle ziehen lassen musste. Sie wollte fort, schnellstmöglich. Der Reihe nach umarmte sie alle, sparte wie immer nicht mit Ratschlägen, Ermahnungen und Hinweisen. Zuletzt fragte sie David: »Wie werden wir uns finden?«
    »Ich finde dich überall«, antwortete er und deutete auf das Cairdeas an ihrem Handgelenk. »Und du wirst es wissen.«
    Nadja schluckte, dann wandte sie sich ab und ging, lief, rannte.
    Sie zwang sich, nach vorn zu sehen. Bald würde sie Fabio begegnen, ihrem Vater, dessen Bann sie gelöst hatte. Fabio, der nun Großvater wurde und dies bald erfuhr, wenngleich Nadja keine Ahnung hatte, wer der Kindsvater war. Sie wusste nicht einmal, was genau sie Fabio erzählen würde. Doch das durfte sie jetzt nicht beeinflussen.
    Denn endlich würde sie alles über ihre Herkunft und das Leben ihres Vaters erfahren.

Epilog
Zuvor
    Es war eine atemberaubende Aussicht dort draußen, direkt im Zentrum. Man sah auf die bekanntesten Türme New Yorks, wie sie aus der Hubschrauberperspektive in jedem Film gezeigt wurden, allen voran das Chrysler Building. Das durch die Dunstglocke flimmernde Glitzermeer übertraf den Sternenhimmel um ein Vielfaches. Autoverkehr und Lärm waren fern.
    Die Panoramafenster in dem geräumigen, mit nur wenigen, sehr teuren Möbeln eingerichteten Büro verbargen nichts, aber der Mann um die Mitte fünfzig hatte keinen Blick dafür. Schon lange nicht mehr. Seitdem sich alles verändert hatte.
    Das Telefon blinkte, die private Leitung. Seine Frau, die auf ihn wartete. Die nie aufhörte, auf ihn zu warten. Auf der Hausleitung gab es ebenfalls ein Signal; wahrscheinlich sein Chauffeur, den er schon vor einer halben Stunde zur Abholung beauftragt hatte, zu dem er aber nicht nach unten gegangen war. Sein Chauffeur, der seit Jahren daran gewöhnt sein müsste, würde wieder ziemlich ungehalten sein und den halben Heimweg lang meckern. Aber er mochte den miesepetrigen Kauz, denn er war absolut verlässlich und loyal und hatte ab und zu auch ein paar weise Sprüche parat.
    Nein, was ihn aufhielt, war diese Mail, die nicht im Spamfilter gelandet war. Sicher, der Absender, Nicholas Abe, war freigegeben. Aber mit der Mail selbst stimmte etwas nicht. Als wäre sie durch einen virtuellen Reißwolf gegangen, in irgendeine Katastrophe geraten, die sie zerrissen hatte. Trotzdem hatte sie ihr Ziel erreicht, wie ein treuer Kriegshund, der mit seinem letzten Atemhauch die Botschaft über den Standort des Feindes überbrachte.
    Nicholas Abe. Schon lange hatte er nichts mehr von dem Gelehrten gehört, der für einige Zeit sein Lehrer gewesen war, als Abe noch in New York gelebt und unterrichtet hatte. Mit Einzug des Internets war der Kontakt nach Jahren wiederhergestellt worden, jedoch nur sporadisch und ohne viel Engagement. Abe war nun ständig auf der Suche nach einem Geldgeber und schien zusehends zu verarmen.
    Der Mann druckte die Mail aus und betrachtete sie nachdenklich. Es konnte überhaupt kein Zweifel daran bestehen, dass sie von Abe stammte. Er hatte die formelhafte Begrüßung verwendet und dann wohl einiges Informatives getippt, das jedoch bis auf wenige Abschnitte nur noch Buchstabensalat war. Auch eine Ländercode-Umstellung brachte kein besseres Ergebnis. Der Milliardär hatte noch nie eine solche Nachricht erhalten; da ging etwas nicht mit rechten Dingen zu.
    Was er sich aber zusammenreimen konnte, versetzte ihn zum ersten Mal seit langer Zeit in
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