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Elfenzauber (Mithgar 1)

Elfenzauber (Mithgar 1)

Titel: Elfenzauber (Mithgar 1)
Autoren: Dennis L. McKiernan
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Arin an und hob eine Augenbraue, doch die Dylvana schüttelte lediglich den Kopf.
    »Mein Schiff… äh… es ist gekentert«, erwiderte Alos. »Ja… gekentert.«
    Arin wartete darauf, dass er fortfuhr und die Umstände näher erklärte, doch er sagte nichts mehr.
    Ein Blitz flammte auf, fast sofort gefolgt von lautem Donner, während Alos suchend in den Weinbecher starrte. Dann schob er den leeren Becher beiseite und richtete den Blick auf seinen Alekrug. Sein verbliebenes Auge weitete sich, und er setzte den Krug an, um noch einen Tropfen des Gebräus mit der Zunge aufzufangen, während der Regen auf das Tavernendach prasselte. Er schmatzte und rülpste wieder laut, und eine Blase aus schaumigem Speichel tauchte in einem Mundwinkel auf, die er rasch wieder einsog.
    Aiko sah angewidert weg, doch Arin holte tief Luft und beugte sich vor. »Alos, es ist kein Zufall, dass wir hier bei Euch sind.«
    »Hier? Im Schlupfwinkel? Bei mir?« Alos’ gutes Auge verengte sich. »Woher wusstet Ihr, dass ich hier sein würde?«
    Arin zuckte die Achseln. »Wir haben herumgefragt. Man sagte uns, Ihr würdet wahrscheinlich einen Zug durch die Tavernen machen, und es gibt nur drei in Mørkfjord. Diese hier ist Eurer… Schlafstätte am nächsten.«
    Mit den Fingern kämmte Alos die langen, nassen Strähnen weißer Haare rings um seinen Kopf und glättete seinen struppigen Bart. Er zupfte an den Aufschlägen seines durchweichten Mantels. Dann schaute er Arin an. »Dann seid Ihr also gekommen, um mit mir persönlich zu reden.«
    Arin nickte. »Vielleicht.« Sie sah Aiko kurz an und wandte sich dann wieder an Alos. »Wir sind in einer Mission unterwegs, und es scheint so, als hättet Ihr damit zu tun.«
    Aiko seufzte.
    Das wässrige braune Auge des Alten weitete sich, und er sah sich nach Tryg um. Dann lächelte er sein lückenhaftes Grinsen und sagte zu Arin: »Eine Mission, sagt Ihr? Und ich habe damit zu tun? Nun denn, lasst uns mehr Wein trinken – oder vielleicht sogar Branntwein, was? –, während Ihr mir von dieser Mission erzählt, aye? Es muss gar nicht der beste Branntwein sein oder der beste Wein. Eigentlich könnte es auch Ale sein, wenn ich…«
    Durch den Gewitterlärm waren plötzlich Stimmen zu hören, und der Pier erbebte wie unter einem Schlag. Tryg trat hinter seinem Tresen hervor und ging zur Tür, aber Olar und Yngli waren vor ihm dort.
    »Es ist ein Schiff«, rief Yngli, der nach draußen in den Regen lugte. »Es macht gerade fest.«
    »Wer ist es?«, fragte Tryg.
    »Schiffslaterne hin oder her, ich kann es nicht sagen«, erwiderte Yngli. »Ist zu dunkel in diesem verwünschten Regen.«
    »Ein paar Leute kommen vom Schiff hierher«, sagte Olar. »Sie tragen irgendwas oder irgendwen auf einer Bahre.«
    »Tretet zurück und passt auf«, befahl Tryg, »wenn sie in den Schlupfwinkel kommen.«
    Aiko war bereits auf den Beinen und hatte ihre Schwerter gezückt. Arin hatte sich ebenfalls erhoben, obwohl ihre Hände leer waren. Hinter ihnen schlich Alos davon und verkroch sich in einer dunklen Ecke unter einem Tisch.
    Durch die Tür trat ein großer, stämmiger Mann mit einer Laterne in den Händen. Er trug einen Helm und einen schweren Mantel und darunter eine Lederhose und Halbstiefel. Ihm folgten zwei weitere Männer, die einen bewusstlosen vierten Mann trugen.
    »Orri!«, rief Yngli. »Ihr seid wieder zurück!«
    »Jemand soll den Heiler holen!«, rief der stämmige Mann, während er die Laterne abstellte und die Krüge vom Tresen fegte. »Legt ihn hierher«, befahl er seinen Begleitern. Als sie ihre Last auf den Tresen hievten, fiel der Blick des stämmigen Mannes auf Yngli. »Du, Yngli. Lauf und hol Thar. Diese verdammten Jüten! Der Bruder des Herzogs hat Egil einen Schwerthieb verpasst, und die Wunde hat sich entzündet.«
    »Sofort, Orri!« Yngli stürzte den Rest seines Ales herunter, schnappte sich dann seinen Mantel und Orris Laterne und verließ die Taverne im Laufschritt.
    Als das gerade angekommene Drachenschiff vertäut war, kamen mehr Männer in den Schlupfwinkel. Einige trugen Verbände, aber den meisten setzte lediglich das Unwetter zu. Orri sah sich um, als der Schankraum langsam voller wurde, dann warf er eine Hand voll Silbermünzen auf den Tresen und rief dem Wirt zu: »Diese Männer haben gekämpft wie wilde Wölfe, Tryg, und davon haben sie großen Durst bekommen. Also mach deine Zapfhähne ganz weit auf, und lass das Ale in Strömen fließen!«
    Freudiges Gejohle ertönte, und die Männer
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