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Elfenzauber (Mithgar 1)

Elfenzauber (Mithgar 1)

Titel: Elfenzauber (Mithgar 1)
Autoren: Dennis L. McKiernan
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eilten zum Tresen. »Aber was ist mit Egil?«, rief Tryg, der brüllen musste, um überhaupt gehört zu werden.
    »Bis Thar kommt, können wir nichts für ihn tun«, übertönte Orri den Lärm. »Außerdem, Fieber hin oder her, sollte Egil aufwachen, wird er selbst ein Ale wollen.«
    Während die Männer nach vorn drängten, um sich einen der Krüge zu sichern, die über Egils reglos daliegende Gestalt gereicht wurden, wand Olar sich durch die Menge, um sich selbst ein Ale zu holen. Als er hinter Orri stand, reckte er den Hals und schaute dem Kaperfahrer über die Schulter, um einen Blick auf den Verwundeten zu werfen. »Adons Tochter Elwydd«, platzte es aus Olar heraus. »Egil hat ein Auge verloren!«
    Bei diesen Worten holte Aiko, die unbemerkt im Schatten an der Wand stand, tief Luft und warf einen Blick auf Arin, die gerade vortreten wollte.

3. Kapitel
     
    »Heda! Was ist denn los…?« Die Männer am Rand der lärmenden Menge drehten sich um und sahen…
    »Macht Platz für die Dara.«
    … eine kleine goldhäutige Frau in einem bronzenen Schuppenpanzer, die sich durch die Reihen drängte, um Platz zu machen für…
    »Beim großen Schnappfisch, eine Elfe! Oder zwei?«
    … die noch kleinere Frau, die ihr folgte.
    Die hoch gewachsenen Krieger traten beiseite, denn hier waren zwei höchst erstaunliche Wesen: eine schwarzhaarige, bewaffnete und gerüstete Frau mit safranfarbener Haut und schwarzen Schlitzaugen…
    »Adons Schaum, sie ist ja gelb!«
    »Sie reicht mir nicht mal bis zum Kinn!«
    »Aber die hinter ihr…«
    … und eine weißhäutige Elfe mit braunen Mandelaugen…
    »… meine Güte, sie kann mir nicht höher als bis zur Brust reichen.«
    … und beide Frauen waren wie Männer gekleidet, als seien sie weit gereist.
    Stille, welche nur vom Prasseln des Regens auf dem Dach und durch gelegentliche Donnerschläge gestört wurde, legte sich über die Kaperfahrer, als sie sich teilten, um ein Spalier für die exotischen Fremden zu bilden. Aikos Hände ruhten auf dem Knauf ihrer Schwerter, und ihre dunklen Augen musterten die Krieger, als sie Arin zu dem bewusstlosen Mann auf dem Tresen führte.
    Mit weit aufgerissenen Augen trat Orri beiseite. Aiko hielt sich zurück, während Arin vor die Holzplanke trat und den dort liegenden Mann betrachtete. Er war schlank, hatte dunkelblondes Haar und war vielleicht Anfang dreißig. Seine Haut war vom Fieber gerötet. Während sich die anderen Piraten um sie drängten, legte Arin dem Mann eine Hand auf die Stirn und keuchte dann: »Vada!« Sie drehte sich um und machte Anstalten, auf die andere Seite zu gehen. Einige Männer standen ihr im Weg.
    »Aus dem Weg, Svan, Bili!«, bellte Orri. »Seht ihr denn nicht, dass sie vorbei muss?«
    Svan machte einen Schritt zurück und stolperte gegen Bili, der genau hinter ihm stand. Beide verschütteten einen Teil ihres Ales und wären beinah gefallen. Halb ineinander verkeilt, gelang es ihnen, beiseite zu treten, um Arin vorbei zu lassen.
    Mit düsterem Blick sah Aiko Orri an. Die Kriegerin wirkte plötzlich viel größer als ihre fünf Fuß und zwei Fingerbreit. »Kapitän?«
    Orri nickte.
    »Lasst Eure Krieger zurücktreten, Kapitän. Die Dara wird sich um Euren verwundeten Kameraden kümmern… wenn es noch nicht zu spät ist.«
    Orri befahl seinen Männern gerade lautstark, Platz zu machen, als die Tür aufflog und Yngli mit einem weißhaarigen Mann im Schlepptau hereinkam, der einen Lederrucksack trug.
    »Hier kommt Thar!«, rief Yngli, wobei er die Tür hastig schloss, um Wind und Regen wieder auszusperren. »Er kann Egil behandeln.«
    Ynglis Worte wurden mit Jubelrufen begrüßt, während der weißhaarige Mann seinen Rucksack absetzte und seinen nassen Mantel auszog.
    Arin, die jetzt auf der anderen Seite des Tresens stand, achtete nicht auf den Tumult, sondern untersuchte vielmehr Egils Gesicht. Eine feuerrote Schramme zog sich von der Stirn zur Wange herunter, und sein linkes Auge war unrettbar zerschnitten. Arin schaute zu Orri. »Warum habt ihr ihn nicht verbunden?«
    Orri breitete die Hände aus. »Er hat sich den Verband in seinen Albträumen abgerissen, edle Dame. Im Fieber.«
    »Hattet Ihr keinen Heiler bei Euch?«
    »Wir versorgen unsere Wunden selbst, edle Dame, wie wir auch ihn versorgt haben«, sagte Orri ärgerlich. »Aber wir waren den größten Teil des Rückwegs zu beschäftigt damit, uns des Herzogs von Rache und seiner Männer zu erwehren, bis es uns schließlich gelang, ihre Segel in Brand zu setzen.
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