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Elfenstern

Titel: Elfenstern
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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begreiflich, weshalb die Sartan darauf
bedacht waren, ihr Werk zu vollenden, aber die zunehmende Spannung
zwischen den
Nichtigen in den Zitadellen machte eine konzentrierte Weiterarbeit
schwierig,
wenn nicht gar unmöglich. Die Sartan mußten in immer
kürzeren Abständen ihre
Tätigkeit im Stich lassen, um schlichtend einzugreifen. Sie
waren ratlos,
verzweifelt – nach allem, was sie wußten, starben
ihre Brüder in den anderen
Welten durch den Mangel an Energie, die nur sie zu liefern imstande
waren. Die
Sartan setzten die Tytanen als Aufpasser für die Nichtigen
ein.
    Solange die Sartan in der Lage waren, die
Tytanen zu kontrollieren, waren die Riesen zweifellos
äußerst effektive und
brauchbare Helfer. Sie hielten die Nichtigen im Zaum. Sie
übernahmen die
schwere körperliche Arbeit und die gewöhnlichen,
alltäglichen Aufgaben, die bei
der Organisation des Lebens in der Stadt anfielen. Von allen
Nebensächlichkeiten unbelastet, konnten die Sartan endlich all
ihre Kräfte auf
den Bau der ›Sterne‹ konzentrieren.
    Bis zu diesem Punkt ist mein Bericht über die
Geschichte Pryans klar und präzise gewesen. Im folgenden bin
ich leider auf
Spekulationen angewiesen, da es mir nicht gelungen ist, die Antwort auf
das
Geheimnis von Pryan zu finden, ein Geheimnis, das zu
enträtseln mir schon auf
Arianus versagt blieb: Was geschah mit den Sartan?
    Meine Nachforschungen haben ergeben, daß die
Sartan immer weniger wurden und daß es den wenigen, die es
noch gab, zunehmend
schwerer fiel, sich mit der rasch unhaltbar werdenden Situation bei den
Nichtigen auseinanderzusetzen. Die Sartan müssen zu ihrem
Entsetzen bemerkt
haben, daß es ein Fehler gewesen war, die Tytanen zu
erschaffen und sie die
Grundlagen der Sartanmagie zu lehren. Je weniger die Sartan imstande
waren, die
Tytanen zu kontrollieren, desto größer wurden deren
Fähigkeiten in der Nutzung
der Runenmagie.
    Haben sich die Tytanen ähnlich den
legendären
Golems der alten Welt gegen ihre Schöpfer gewandt?
    Da ich selbst von ihnen angegriffen worden bin,
kann ich aus eigener Erfahrung berichten, daß ihre Magie
primitiv, aber außerordentlich
wirkungsvoll ist. Ich weiß nicht, wie sie es bewerkstelligen,
da ich noch keine
Gelegenheit hatte, ihre Art zu kämpfen genauer zu analysieren.
Ich kann es
vielleicht anhand eines Vergleichs darstellen: Sie durchbrechen die
komplexe,
durchdachte Struktur unserer Runen mit einem einzigen, simplen,
unkomplizierten
Sigel, hinter dem die Macht eines Gebirges steht.
    Jetzt sind die Zitadellen unbewohnt, aber ihr
Licht strahlt noch immer. Die Nichtigen hausen in den Wäldern
und bekämpfen
sich gegenseitig. Die Tytanen durchstreifen die Welt auf einer
hoffnungslosen,
verderbenbringenden Suche.
    Wo kommen die Drachen ins Spiel, wenn überhaupt?
Und was ist das für eine ›Macht‹, von
der der Sartan in seinen letzten Worten
an mich sprach? Die Macht ›die man nicht bekämpfen,
mit der man nicht
verhandeln kann‹. Und was ist schließlich aus den
Sartan geworden. Wohin sind
sie verschwunden?
    Selbstverständlich besteht durchaus die
Möglichkeit, daß sie gar nicht verschwunden sind,
sondern in den anderen
›Sternen‹ leben. Aber, mein Fürst, ich
glaube es nicht. Genau wie ihr
großartiges Projekt auf Arianus gescheitert ist, blieb auch
ihr Projekt auf
Pryan ein Fehlschlag. Die ›Sterne‹ leuchten
ungefähr eine Dekade, dann
verringert sich die Energiezufuhr, das Licht wird schwächer
und schwächer und
erlischt schließlich ganz. Manche bleiben vermutlich
für immer dunkel. Andere
speichern im Lauf der Zeit neue Energie, und plötzlich ist der
›Stern‹
wiedergeboren und strahlt an einem ›Himmel‹, der
in Wirklichkeit nichts anderes
ist als der Boden unter unseren Füßen. Wäre
das nicht sogar ein gutes Symbol
für die Bestrebungen der Sartan?
    Es bleiben noch zwei Welten, die zu erforschen
sind. Und wir wissen, daß ein Sartan zumindest noch lebt.
Alfred ist wie wir
auf der Suche nach seinem Volk. Ich beginne mich zu fragen, ob unsere
Suche
nicht etwas mit der Reise der Tytanen gemein hat.
Möglicherweise erhoffen auch
wir eine Antwort, die es gar nicht gibt, auf eine Frage, an die sich
niemand
mehr erinnern kann.
    Eben habe ich den letzten Absatz noch einmal
gelesen. Vergebt mir diese Abschweifung, mein Fürst. Die Zeit
wird mir lang.
Aber im Zusammenhang mit den Tytanen möchte ich noch eine
wichtige
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