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Elfenstern

Titel: Elfenstern
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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Deiner Abreise nach
Pryan, dem Reich des Feuers, persönlich von dir Abschied
nehmen zu können. Leider
erhielt ich von den Wächtern die Nachricht, daß in
der Nähe des
vierhundertdreiundsechzigsten Tores das magische Feld zusammenbricht.
Das
Labyrinth hat ein Heer fleischfressender Ameisen hervorgebracht, dem
einige
hundert unseres Volkes zum Opfer gefallen sind. Dort ist jetzt mein
Platz, und
deshalb werde ich Dich nicht verabschieden können.
Unnötig zu sagen, daß ich
wünschte. Dich, wie in zahllosen anderen Kämpfen, an
meiner Seite zu haben,
aber Deine Mission ist dringend, und ich will Dich nicht aufhalten.
    Meine Anweisungen lauten nicht viel anders als
bei Deiner Abreise nach Arianus damals. Selbstverständlich
wirst Du keinen
Gebrauch von Deinen magischen Kräften machen. Wir
müssen unser Tun unter allen
Umständen geheimhalten. Wenn die Sartan Verdacht
schöpfen, bevor meine Pläne
zur Reife gelangt sind, werden sie Himmel und Erde in Bewegung setzen
(wie sie
es schon einmal getan haben), um mich aufzuhalten.
    Bedenke, Haplo, daß Du als Kundschafter
fungierst. Beschränke Dich, wenn möglich, darauf, zu
beobachten und nur
indirekt in die Geschehnisse einzugreifen. Ich möchte
keinesfalls, daß mein
Name als Herrscher mit der Erinnerung an Greueltaten verknüpft
ist, die von
meinen Sendboten begangen wurden. Du hast Dich auf Arianus bestens
bewährt,
mein Sohn, und nur weil soviel davon abhängt, kann ich nicht
umhin, Dich erneut
zur Vorsicht zu mahnen.
    Über Pryan, die Welt des Feuers, wissen wir kaum
etwas, außer, daß sie aller Wahrscheinlichkeit nach
ungeheuer groß ist. Das von
den Sartan zurückgelassene Modell stellt eine gigantische
Felskugel dar, die
einen feurigen Kern umschließt, ähnlich der alten
Welt, aber um ein Vielfaches
größer. Diese Größe ist es, die
mich vor ein Rätsel stellt. Weshalb hielten die
Sartan es für nötig, einen Planeten von so gewaltigen
Ausmaßen zu erschaffen?
Noch etwas gibt es, das ich nicht verstehe: Wo ist seine Sonne? Das
sind nur
zwei der vielen Fragen, auf die Du versuchen sollst, eine Antwort zu
finden.
    Wegen der enormen Fläche Pryans kann ich nur
annehmen, daß die Bevölkerung weit verstreut auf dem
Planeten lebt, in kleinen,
isolierten Gruppen. Diese Annahme stützt sich auf die
geschätzte Zahl von
Überlebenden, die von den Sartan nach Pryan geschafft wurden.
Selbst als Folge
einer kolossalen Bevölkerungsexplosion könnten die
Elfen, Menschen und Zwerge
unmöglich in der Lage gewesen sein, ein so ungeheures Areal zu
besiedeln. Ein
Schüler, wie Du ihn mir von Arianus mitgebracht hast, damit er
später in meinem
Namen die Völker eint, wäre unter solchen
Umständen für uns ohne jeden Nutzen.
    Du gehst vornehmlich als Beobachter nach Pryan.
Bring so viel wie möglich über diese Welt und ihre
Bewohner in Erfahrung. Und –
wie auf Arianus – halt sorgfältig Ausschau nach
irgendwelchen Hinweisen auf die
Sartan. Obwohl Du in der Welt der Lüfte nicht fündig
geworden bist (von einer
Ausnahme abgesehen), besteht doch die Möglichkeit,
daß sie von dort geflohen
sind und auf Pryan Zuflucht gesucht haben.
    Sei vorsichtig, Haplo. Tu nichts, um die
Aufmerksamkeit auf Dich zu lenken. In meinem Herzen umarme ich Dich,
und ich
freue mich darauf. Dich nach Deiner sicheren und erfolgreichen
Rückkehr in die
Arme schließen zu können.
    Dein Fürst und
Vater. 3
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Kapitel 1
Equilan,
Familie Quindiniar
    Calandra Quindiniar saß an dem großen
polierten
Aktentisch und rechnete die Einnahmen des vergangenen Monats zusammen.
Ihre
weißen Finger huschten flink über den Abakus und
schoben klickend die Perlen
hin und her, während sie Zahlen murmelnd die Beträge
in das alte,
ledergebundene Hauptbuch eintrug. Ihre Schrift hatte
Ähnlichkeit mit ihr
selbst: dünn, aufrecht, präzise und
schnörkellos.
    Über ihrem Kopf drehten sich vier Wedel aus
Schwanenfedern und hielten die Luft in Bewegung. Trotz der
drückenden
Mittzyklushitze draußen war es im Haus angenehm
kühl. Es stand auf der höchsten
Erhebung der Stadt und fing den leichten Wind ein, der sich sonst in
der
Dschungelvegetation verlor.
    Das Haus war nach dem königlichen Palast das
größte der Stadt. (Lenthan Quindiniar hatte das
Geld, sich ein Haus bauen zu
lassen, das den königlichen Palast in den Schatten stellte,
aber er war ein
bescheidener Elf und kannte seinen Platz. ) Die Zimmer waren
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