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Elfenstern

Titel: Elfenstern
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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hing und sprang auf das
Tor zu.
    »Ich hab’s! Folgt mir!«
    Die anderen wagten kaum zu hoffen, aber sie
machten kehrt und liefen hinter ihm her.
    Drugar reichte nicht an die freie Stelle heran
und mußte einige Male hochspringen, bis es ihm gelang, das
Medaillon in die
Lücke einzusetzen.
    Das einzelne Zeichen, die primitive Rune auf der
Obsidianscheibe, die man dem Kind als schützendes Amulett um
den Hals gehängt
hatte, berührte den oberen Rand der Runen in der unteren
Hälfte des Tores. Das
Medaillon war klein, kaum größer als Drugars
Handteller, und die Rune darauf
noch kleiner.
    Der Drache hatte sich zum Angriff entschlossen.
Brüllend stürzte er sich auf seine Opfer.
    Das Sigel unter Drugars Hand begann zu glühen,
blaues Licht quoll zwischen seinen kurzen, dicken Fingern hervor. Der
Lichtschein wurde heller, das einzelne Sigel wuchs, war so
groß wie der Zwerg,
so groß wie Roland, so groß wie der Elf.
    Das Feuer der Rune breitete sich über das ganze
Tor aus, und wo immer ihr Schein eine andere Rune berührte,
flammte auch diese
auf, bis das silberne Tor in magischem Glanz erstrahlte. Drugar
stieß einen
lauten Schrei aus und stemmte sich mit ausgestreckten Armen dagegen.
    Das Tor der Zitadelle erbebte, und die Flügel
schwangen nach innen.
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Kapitel 37
Irgendwo,
Pryan
    »Ich dachte, sie würden nie auf den
Trichter
kommen!« beschwerte sich der Drache erbittert.
»Obwohl ich mich wahrhaftig
nicht beeilt hatte, sie einzuholen, ließen sie mich warten
und warten. Man kann
nur eine gewisse Zeitlang geifern und brüllen, weißt
du, bevor das Getue seine
Wirkung verliert.«
    »Meckern und nörgeln – das ist
alles, was du
kannst«, schnappte Zifnab. »Du hast noch kein Wort
über meine Leistung
verloren. ›Flieht, ihr Narren!‹ Du mußt
zugeben, ich war ziemlich gut.«
    »Gandalf war besser.«
    »Gandalf!« schrie Zifnab in
höchster Erregung.
»Was soll das heißen, er war
›besser‹?«
    »Er verlieh der Zeile eine tiefere Bedeutung,
größere emotionale Kraft.«
    »Das war ja wohl kein großes
Kunststück! Er
hatte immerhin einen Balrog am Hemdzipfel hängen! Unter
solchen Umständen wäre
ich auch emotional!«
    »Ein Balrog!« Der Drache ringelte seinen
gewaltigen Schweif. »Und ich bin vermutlich gar nichts wert.
Nicht viel besser
als ein fußloser gelber Regenwurm, wie?«
    »Diese literarischen Anspielungen gehen mir auf
den Wecker!«
    »Was hast du gesagt?« fragte der Drache
spitz.
»Bedenke, Hexenmeisterlein, du bist nur mein Famulus und ohne
weiteres zu
ersetzen.«
    »Ich meinte nur, deine Belesenheit ist
erstaunlich«, stieß Zifnab hastig hervor.
»Besonders für einen Drachen deiner
imposanten Statur. Übrigens – was ist eigentlich aus
den anderen geworden?«
    »Aus welchen anderen? Drachen? Literaten?«
    »Menschen! Elfen, du Dummkopf.«
    »Gib nicht mir die Schuld. Deine unbestimmten
Pronomen sollten nicht gar so unbestimmt sein.« Der Drache
beschäftigte sich
damit, sorgfältig seinen schimmernden Leib zu inspizieren.
»Ich scheuchte die
fröhliche Schar zur Zitadelle hinauf, wo sie von ihren
Gesellen mit offenen
Armen empfangen wurden. Es war keine leichte Aufgabe, das kann ich dir
sagen.
Sieh dir das an – ich habe mir eine Schuppe
beschädigt.«
    »Keiner hat je behauptet, daß es einfach
sein
würde«, meinte Zifnab mit einem Seufzer.
    »Das stimmt«, pflichtete ihm der Drache
bei.
Sein flammender Blick richtete sich auf die Zitadelle, die in der Ferne
leuchtete. »Für sie auch nicht.«
    »Glaubst du, daß es nützen
wird?« Das Gesicht
des alten Mannes drückte Besorgnis aus.
    »Das muß es einfach«, antwortete
der Drache.
Mein Fürst! Mein Schiff befindet sich zur Zeit auf dem Flug
über – unter –
durch (ich weiß kaum, wie ich es ausdrücken soll)
die Welt Pryan. Die Reise
zurück zu den vier Sonnen ist lang und langweilig, und ich
habe beschlossen,
die Zeit zu nutzen, um meine Gedanken und Eindrücke
bezüglich der sogenannten
Sterne niederzuschreiben, während sie mir noch frisch im
Gedächtnis haften.
    Was ich in der Halle der Sartan erfahren habe,
versetzt mich in die Lage, die Geschichte Pryans zu rekonstruieren.
Nach
welchem Plan die Sartan diese Welt erschaffen haben mögen (man
fragt sich, ob
sie überhaupt irgendwelche Pläne
hatten!), wird wohl niemand je
erfahren, doch bin ich ziemlich sicher, daß sie bei ihrer
Ankunft hier etwas
anderes vorfanden, als sie
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