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Elfenlord

Elfenlord

Titel: Elfenlord
Autoren: H Brennan
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Besorgnis. »Oh, natürlich kann ich mich mit dir treffen. Ich kann am Wochenende nach Hause kommen.«
    »Nicht jedes Wochenende.«
    »Nein, vielleicht nicht. Aber, na ja   … ab und zu.«
    »Ab und zu?«
    »Ja«, sagte Henry. »Ab und zu.«
    »Weißt du eigentlich, dass Schwäne ihr Leben lang zusammenbleiben?«, fragte Charlie plötzlich.
    »Das habe ich, glaube ich, irgendwo mal gelesen.«
    »Wenn einer stirbt, paart sich der andere nie wieder«, sagte sie, als hätte er gar nicht gesprochen. »Niemals.« Sie wandte ihren Kopf, um ihn anzusehen, und leckte sich leicht über die Lippen. »Henry, ich glaube, wir sollten es bleiben lassen.«
    »Was bleiben lassen?«, fragte Henry begriffsstutzig.
    »Unsere Beziehung«, sagte Charlie.
     
    Als er zurückkam, hatte Henry endlich mal das Haus für sich allein. Er nahm sich einen Joghurt mit auf sein Zimmer und setzte sich hin, um einen Brief zu schreiben.
    Liebe Mrs Bahrenbohm
, schrieb er, dann stockte er.
    Schon hier wurde es kompliziert. Angela Fogarty, Mr Fogartys Tochter, hatte einen amerikanischen Industriellen namens Clarence Bahrenbohm geheiratet und war dann nach der Scheidung mit einem Teil seines Geldes nach Neuseeland ausgewandert. Sie bestand darauf, den Namen Bahrenbohm für alles zu benutzen außer für Geldgeschäfte, die sie unter ihrem Mädchennamen erledigte.
    Henrys Füller zuckte wieder und schrieb:
Ich schreibe Ihnen, um Ihnen mitzuteilen, dass ich dieses Jahr mein Abitur mache und hoffe, nächstes Jahr auf die Universität zu gehen. Ich weiß aber nicht, wo das sein wird (die Universität)   …
    Wieder stockte er. Er war sich nicht einmal sicher, ob er wirklich auf die Universität gehen würde. Anders als er es Charlie gegenüber dargestellt hatte, dachte er, dass seine Noten schon in Ordnung sein würden, aber als er versucht hatte, mit seiner Mutter über seine Zukunft zu sprechen, war sie ausgewichen, was ein schlechtes Zeichen war. Er hegte manchmal den Verdacht, dass es Geldprobleme gab, aber sie legte die Karten einfach nicht auf den Tisch. Anaïs behauptete, sie wisse es nicht.
    Er zuckte mit den Schultern. Es war egal. Selbst wenn er niemals zur Universität gehen würde, würde er hier nicht bleiben, wenn er die Schule hinter sich hatte.
    … denn hier in der Gegend gibt es keine entsprechenden Einrichtungen
, fuhr er fort.
Das bedeutet, dass ich mich bald nicht mehr um das Haus Ihres Vaters und seinen Kater (Hodge) werde kümmern können, so wie ich es in der Vergangenheit getan habe.
    Ich danke Ihnen sehr für das Geld, das Sie schickten   –
er strich
schickten
durch und fügte
geschickt haben
ein, dann starrte er das Blatt an und überlegte, ob er alles noch mal schreiben sollte. Einen Augenblick später beschloss er dann, dass dies kein Schulaufsatz war, und schrieb weiter:
Aber ich bedaure sehr, dass ich das Arrangement, so wie es
bis heute funktioniert hat, nicht mehr werde aufrechterhalten können. Ich schreibe Ihnen heute schon, um Ihnen das rechtzeitig zu sagen, damit Sie ein anderes Arrangement treffen oder sonst das Haus verkaufen können
(Angela glaubte, dass ihr Vater tot war und dass das Haus aufgrund seines Testaments ihr gehörte; nur Henry wusste, dass es anders war)
oder was immer Sie dann vorhaben. Bitte antworten Sie mir und schreiben Sie »Persönlich« auf den Umschlag, lassen Sie mich wissen, was Sie beschlossen haben und ob ich Ihnen im nächsten Jahr irgendwie behilflich sein kann über unsere gegenwärtige Vereinbarung hinaus.
    Er unterschrieb den Brief mit
Henry Atherton
, fügte dann sofort ein PS hinzu:
    P.S.   Ein paar Kinder haben im Erdgeschoss eine Fensterscheibe zerbrochen, aber ich habe es mit Geld aus dem Eventualfonds reparieren lassen.
Er wusste, dass er es dabei belassen sollte, aber er konnte seine Hand irgendwie nicht daran hindern, weiterzuschreiben:
PPS: Ich könnte mich weiterhin um Hodge (den Kater) kümmern, selbst wenn ich mich nicht mehr um das Haus kümmern kann. Ich möchte nicht, dass er eingeschläfert wird oder so etwas.
Er saß da und starrte lange auf die Worte. Am besten erwähnte er das derzeitige kleine Problem mit Hodge gar nicht oder die Tatsache, dass er keinen Schimmer hatte, wo er im Moment war. Hodge kam mit Sicherheit wieder   – er war zu alt, zu fett und zu faul, um sich noch allein in der Welt durchzuschlagen. Das Kunststück wäre, dafür zu sorgen, dass Henrys Mutter ihn nie wieder in die Finger kriegte.
    … selbst wenn ich auf die Universität
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