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Elfenbann

Elfenbann

Titel: Elfenbann
Autoren: Aprilynne Pike
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peinlich berührt.
    Chelsea legte schützend einen Arm um sie und brachte sie zu ihrem Auto.
    Sie fuhren schweigend nach Hause. Erst fand Laurel das sonderbar, doch dann merkte sie, wie erholsam es war. Die ganze Woche über war sie beim kleinsten Geräusch zusammengezuckt, weil sie immer dachte, gleich würde etwas passieren. Yuki könnte herausgefunden haben, was sie über Klea wussten, oder Orks könnten durch die Wände in der Schule brechen, ach, sie wusste es auch nicht. Irgendetwas eben! Die Welt hatte sich verändert und keiner schien es zu merken. Yuki hing immer noch an Tamani, Ryan war immer noch ahnungslos und Laurel, David und Chelsea versuchten, normal zu reden und zu lachen. Und dann waren da noch die Abschlussprüfungen.
    Im Moment wollte Laurel das alles beiseiteschieben. Sie war gern bei Chelsea. Egal, wie viele Abenteuer sie erlebte, in Chelseas Haus waren die einzigen Ungeheuer ihre Brüder, ihr Zimmer das einzige Durcheinander und die schwierigste Entscheidung, die Laurel hier abverlangt wurde, war jene zwischen einem schwarzen und einem roten Kleid.
    »Ich würde das rote nehmen«, sagte Laurel, als Chelsea es zum dritten Mal anprobierte.
    »Warum gehen wir eigentlich mit ihr zusammen auf den Ball?«, fragte Chelsea, während sie sich in dem mannshohen Spiegel in ihrer Schranktür betrachtete. »Wenn wir schon wissen, dass Yuki nur ein Ablenkungsmanöver ist, warum sollen wir sie dann noch im Auge behalten? Ich würde ihr so gern eins auswischen. Und wovon lenkt sie uns noch mal ab?«

    »Von der Hütte«, antwortete Laurel, obwohl sie sich fragte, was sie Wertvolles bergen könnte, um sie davon fernzuhalten. »Soweit wir wissen, ist Yuki sich ihrer Rolle nicht einmal bewusst. Klea hat etwas von einem Puppenspieler, echt. Doch für alle Fälle sollen wir uns weiter so verhalten wie vorher, bis die Hütte gestürmt ist.«
    »Und wann greifen sie an?«
    Laurel zuckte die Achseln. Shar hatte es in der Schwebe gehalten, typisch. Es machte Tamani wahnsinnig, dass er es immer weiter hinausschob.
    »Hmpf. Tamani ist der Chef, oder ist es Shar?« Sie blickte in den Spiegel, als Laurel wieder die Schultern hob, und fasste ihre Locken auf dem Scheitel zusammen. »Findest du nicht, dass es sich mit meinem Haar beißt?«
    »Im Gegenteil, ich finde, es betont das Rotbraun ganz hervorragend«, sagte Laurel, die froh war, dass sie nicht mehr über Yuki reden musste. »Du siehst klasse aus. Ryan wird tot umfallen.« Sie grinste.
    Chelsea hörte auf zu lächeln.
    »Was?«, fragte Laurel. »Geht es immer noch um die Sache mit dem College? Wenn du nicht fragst, wirst du die Wahrheit erst in ein paar Monaten erfahren.«
    Chelsea schüttelte den Kopf.
    »Was denn dann?«, fragte Laurel.
    Chelsea kam vom Spiegel zu Laurel und setzte sich neben sie aufs Bett.
    »Sag’s mir«, meinte Laurel leise.
    Chelsea kamen die Tränen.
    »Was ist denn, Chelsea?« Laurel legte ihr eine Hand auf die Schulter.

    »Seit Tagen zerbreche ich mir den Kopf, wie ich es dir sagen soll, sodass du es verstehst. Nicht, dass du nachher nicht mehr meine Freundin bist.«
    »Oh, Chelsea«, sagte Laurel sofort. »Ich werde immer deine Freundin bleiben, du bist die beste Freundin auf der ganzen Welt. Nichts, was du mir sagen wolltest, könnte etwas daran ändern.«
    »Ich mache nach dem Ball mit Ryan Schluss.«
    Laurel wurde blass. Was hatte sie erwartet? Das jedenfalls nicht. »Warum? Ist was passiert?«
    »Außer dass ich ständig zur Unzeit davonlaufe und mein halbes Leben vor ihm geheim halte?«
    Laurel fand das nicht lustig. »Ich meine, hat er irgendwas gesagt? Oder du?«
    Chelsea schüttelte den Kopf. »Nein, Ryan geht es gut. Uns geht es gut. Er hat sich nicht in Harvard beworben, na und? Kann doch gut sein, dass sie mich auch nicht nehmen. Nur weil er nicht nach Harvard will, heißt das noch lange nicht, dass er mich nicht mehr mag«, sagte sie mit Bitterkeit in der Stimme. »Es heißt nur, dass es ihm wichtiger ist, in Kalifornien zu bleiben.« Sie atmete tief durch. »Ich kann nicht im Ernst von ihm erwarten, dass er meinetwegen seine Träume aufgibt. Es hat eigentlich mehr mit dir zu tun.«
    »Mit mir?«, fragte Laurel geschockt. »Was habe ich denn getan?«
    »Du hast mit David Schluss gemacht«, antwortete Chelsea leise.
    Laurel blickte auf ihren Schoß. Jetzt wusste sie, was kommen würde.

    »Ich dachte, es wäre vorbei. Wirklich. Und ich war glücklich mit Ryan, sehr glücklich sogar. Aber dann hast du dich von David getrennt, und
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